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Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition)

Titel: Die Anderen - Das Erbe erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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waschen.“
    „Bleibt sitzen“, befahl Lukas und stand bereits auf. „Ich hole euch alles, damit ihr wieder aprilfrisch duftet.“ Eilig verschwand er in Richtung seines Standes.
    „Wow, Finn!“, seufzte Roger noch einmal zufrieden. „Hätte nicht gedacht, dass du das so gut kannst. Du erstaunst mich echt. Das hat viel Spaß gemacht.“
    Roger lächelte ihn an. „Das mache ich gerne wieder mit dir“, fügte er hinzu und warf Finn ein erstaunlich scheues Lächeln zu. Sein Blick blieb länger als normal an Finns Augen hängen.
    Roger schaut dich gerade recht merkwürdig an, informierte Finns Verstand ihn prompt fürsorglich. Ist das noch nur freundschaftlich? Da ist doch mehr, oder?
    Ja, bestätigte seine innere Stimme zustimmend. Das ist mehr als nur nett geschaut. Du hast ihn heute echt beeindruckt. Vorhin hat der dich schon so angesehen. Hey, ich brauche keine weiteren Komplikationen, erinnerte Finn seine zwei Verbündeten genervt. Mir reicht es absolut, dass Dave mich gerade abgehakt hat. Augenblicklich war der Dolchstoß in seinem Herzen wieder da.
    Roger bemerkte sehr wohl, wie sich Finns Ausdruck veränderte und wandte rasch den Blick ab. Er hatte kein Recht, Finn jetzt in eine solche Situation zu bringen. Gar keins! Nicht, wo der gerade von seinem Freund verlassen worden war. Roger schalt sich einen Idioten, nur gegen seine Gefühle war er einfach machtlos.
    Bald darauf kam Lukas mit einem kleineren hölzernen Waschzuber heran und gemeinsam füllten sie ihn - recht unmittelalterlich - mit Wasser aus Plastikeimern vom nächsten Wasserhahn. Finn ließ Roger beim Waschen den Vortritt, der sich sofort seines Hemdes entledigte, entschlossen kopfüber in dem Bottich verschwand. Er tauchte wieder auf und schüttelte sich wild die nassen Haare. Wassertropfen spritzten in alle Richtungen. Roger quittierte die spitzen Schreie der anderen lachend.
    Finn lachte mit auf. Seine innere Stimme konnte es sich nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass Roger durchaus gut gebaut und ja, auch gut bemuskelt war. Ein Mann, dem man ansah, dass er körperlich arbeitete. Sein Blick folgte Rogers Handbewegungen, als sich dieser abtrocknete.
    Leider ist er nicht Dave, seufzte Finn innerlich und kämpfte gegen die Enge in seinem Hals.
    „Hier.“ Lukas grinste, als sich Finn an den Zuber stellte. „Das ist Angelikas selbst gemachte Seife.“ Dankbar nahm Finn die etwas ungewohnt geformte, angenehm duftende Seife entgegen und zog sich das Hemd über den Kopf. Erleichtert wusch er sich den Schweiß ab, wenngleich er keine solche Show daraus machte wie Roger. Trotzdem fühlte er genau dessen Blicke auf sich ruhen.
    Oh, Mann. Klar war Roger nett. Und zudem wohl auch schwul und interessiert an ihm. Aber er war eben kein Dave, konnte es nie sein.
    Zum Glück war es nur Wasser, welches Finn übers Gesicht lief, als er sich umdrehte und das Handtuch auffing, das ihm Roger zuwarf. Rasch verbarg er sein Gesicht darin und damit jede verdächtige Regung.
    Ringsum verstummten mit einem Mal die munteren Stimmen und Finn ließ überrascht das Handtuch sinken. Urplötzlich fand er sich Auge in Auge mit Thomas wieder. Der Schwarze Jäger starrte ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Über Thomas' Gesicht huschten kurz hintereinander sehr unterschiedliche Emotionen, so schnell, dass diese kaum auszumachen waren. Überraschung, Verblüffung bis hin zu einem Ausdruck von schmerzhaftem Erkennen, der wiederum einem anderen wich.
    Ja, sieht tatsächlich so aus, bestätigte Finns innere Stimme leise und ungläubig flüsternd, als sein Verstand zu stottern anfing, sich nicht traute, dazu ein Statement abzugeben. Thomas sieht dich wirklich gerade irgendwie zärtlich an!  
    Zwei Sekunden, länger dauerte der Moment nicht, dann hatte sich Thomas wieder im Griff und die übliche Maske mit den gewohnt harten Zügen kehrte zurück. Stumm musterte er Finn. Der Blick aus den dunklen Augen brannte seltsam auf dessen Haut und er hatte das Gefühl, einer unmittelbaren Gefahr gegenüberzustehen, spannte sich unwillkürlich an. Etwas in ihm warnte ihn, machte ihn auf Thomas' angespannte Haltung aufmerksam. Thomas' Blick huschte über Finns Gesicht, wanderte weiter und blieb an der Narbe hängen. Die Augen weiteten sich und er keuchte kurz auf.
    Obwohl Finns Körper offenbar unbewusst damit gerechnet hatte, überrascht ihn Thomas' Reaktion. In einer unglaublich schnellen Bewegung packte er Finn grob an den Schultern und drückte ihn kurzerhand rückwärts auf den

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