Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
dieser Schleife bewegten und sein Glied dabei verlangend zuckte? War er denn wirklich so hormongesteuert, dass er schon beim bloßen Gedanken an Dave einen Ständer bekam? Offenbar ja.
Du musst ihn einfach endlich vergessen, riet ihm sein Verstand.
Einfach? Das ist alles andere als einfach, lachte ihn seine innere Stimme höhnisch aus.
Ja, einfach vergessen, bestätigte sein Verstand. Das wäre vernünftig.
Finn wäre nur zu gerne vernünftig gewesen, sein Herz und Körper sabotierten dieses Vorhaben hingegen erfolgreich. Es war so verdammt schwer, denn sein Gefühl machte ihn glauben, dass Dave sogar jetzt ganz dicht bei ihm war. Er war auf dem Weg zu ihm, just in diesem Moment. Er bräuchte nur die Tür zu öffnen und er würde dort stehen, würde einfach so auf der Schwelle stehen und um Verzeihung bitten.
Bloß eine dumme Träumerei, schalt ihn sein Verstand aus, die innere Stimme beharrte jedoch vehement darauf, dass es sich genau so anfühlte.
Finn schloss gequält die Augen und drängte das vertraute Brennen der Tränen zurück. Warum konnten seine sehnsüchtigen Tagträume nicht auch Wirklichkeit werden, wenn es schon die Albträume wurden?
Als es tatsächlich kurz darauf an der Tür klingelte, fiel Finn vor lauter Schreck beinahe von seinem Stuhl. Ungläubig lauschte er, ob er sich nicht getäuscht hatte. Nein, die Klingel läutete noch einmal, schrill und laut. Da war tatsächlich jemand an der Tür. Wer klingelte denn da bei ihm? Er erwartete keinen. Ein drittes Mal ertönte die Klingel. Kein Zweifel, jemand stand vor der Tür. Vielleicht Frau Schuster? Vermutlich nicht Dave, seufzte Finn enttäuscht, auch wenn sein irregeleitetes Gefühl ihn genau das noch immer glauben lassen wollte. Dave schien immens präsent zu sein, nur das Holz der Tür schien sie zu trennen. Heiß wallte die Begierde in Finn hoch, stob durch seine Adern gleich einem Wirbelwind und erhitzte seine Lenden.
Verwirrt schüttelte er den Kopf. Es fehlte noch, dass er Frau Schuster die Tür öffnete, mit einem unübersehbaren Ständer in der Hose.
Komm rasch auf andere Gedanken, ermahnte er sich.
Mühsam riss er sich zusammen, hörte nur noch auf seinen Verstand, der brav darauf hinwies, dass auf jeden Fall irgendjemand vor der Tür stand und herein wollte. Betont langsam ging Finn zur Tür, hoffte, dass das verlangende Pochen in seinen Lenden sich geben würde. Es wurde eher stärker und nur zögernd öffnete er die Tür.
Es stand jemand vor der Tür. Und es war nicht Frau Schuster.
Sekundenlang war sein Verstand ebenso still wie die innere Stimme. Finns Unterkiefer klappte von alleine herunter, die Augen weiteten sich in ungläubigem Staunen und sein Herz hörte schlicht auf, zu schlagen. Für ungefähr drei Sekunden.
Vor ihm stand, in einen eleganten grauen Anzug gekleidet: Dave Duncan! Leibhaftig in voller Größe, Dave!
Mehr als eine halbe Minute starrte Finn ihn an, unfähig sich zu rühren, zu reagieren, etwas zu sagen, starrte in diese dunklen Augen, die so zweifellos zu Dave gehörten wie der herb markante Geruch, wie das Lächeln, wie seine enorme männliche Ausstrahlung.
Finns Mund öffnete und schloss sich, ohne dass er ein Wort herausbrachte. Die Welt schien auf sie beide zusammenzuschrumpfen. Jede Farbe verblasste an den Rändern seines Gesichtsfeldes. Kein anderer Laut drang an Finns Ohren als Daves Atem, sein eigener und das rasche Schlagen seines Herzens. Er zitterte innerlich, ihm wurde heiß und kalt. Unfähig, sich zu rühren, stand er da.
Dave erging es nicht anders. Er stand stocksteif, wie unter einem Bann, blickte Finn nur wortlos ohne ein einziges Mal zu blinzeln an, starrte in diese wundervollen, braunen Menschenaugen, die er so vermisst hatte. Finn starrte ihn wie einen Geist an. Oder wie ein Ungeheuer. Dave sog tief seinen Duft ein, roch, fühlte seine Erregung. Ein feines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
„Dave“, brachte Finn langsam und schleppend, jeden Buchstaben einzeln hinziehend, heraus, als ob das Wort zäh wie kalte Lava über seine Lippen floss. Er konnte nichts weiter sagen, nicht mehr denken, nur in dieses Gesicht starren, welches er so sehr begehrte wie alles andere an diesem Mann.
„Es tut mir so leid, Finn“, entschuldigte sich Dave mit einer fremd klingenden Stimme, der fast ganz der dunkle Unterton fehlte. Finn fiel es nicht weiter auf. Er hörte die Worte, nahm sie in seinem Kopf mit Sinnen wahr, die nicht seinem Verstand entsprangen. Sie wirkten wie ein
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