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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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hängen. Flüchtig verzog er den Mund abfällig, räusperte sich und rückte die Aktentasche zurecht.
    „Mein Name ist Herr Meyer-Stier von der Anwaltskanzlei Meyer-Stier, Bogenberg-Schwarmdorf und Krieger. Ich wurde von meinem Klienten beauftragt, sie zu kontaktieren“, stellte sich der Fremde steif vor und warf Finn einen weiteren Blick zu. Er kam anscheinend noch immer zu keinem befriedigenden Resultat, denn sein harter Mund verzog sich zu einem missmutigen Lächeln.
    Na nu? Was hast du dem denn getan?, fragte Finns erwachte innere Stimme erstaunt. Anwalt ganz bestimmt, kategorisierte sein Verstand den Nadelstreifenträger. Pack ihn in die Schublade „Arschloch mit Anzug“, da gehört er sicher hin.  
    „Herr? Finnegan Gordon?“, fragte dieser erneut nach. Er maß Finn mit einem Blick, der vermuten ließ, dass der Mann hoffte, dieser würde verneinen. Was Finn natürlich nicht tat.
    „Dann habe ich hier einige Unterlagen für Sie“, seufzte der Anzugträger ergeben. Sein kühler Blick streifte die anderen und er öffnete die Tasche, zog einen großen Ordner hervor und überreichte ihn zusammen mit einem beinahe ebenso großem Briefumschlag. „Mein geschätzter Klient Mr. Dave Duncan von Duncan Estates hat meine Kanzlei beauftragt, Ihnen dies zuzustellen, sollte er bis zum 23.10., also gestern, 20 Uhr nichts anderes anweisen.“
    „Mr. Duncan? Was? Was hat das zu bedeuten?“, fragte Finn irritiert nach. Die Erwähnung des Namens ließ Verstand und Stimme sofort aufhorchen, versetzte ihn, zusammen mit schmerzhaften Stichen in seiner Brust, in einen wacheren Zustand. Finn schaffte es, die verdächtigen Tränen wegzublinzeln. Irritiert schaute er den dargebotenen Ordner und Umschlag an und ergriff automatisch letzteren. „Was ist das?“
    Finn öffnete zögernd den Briefumschlag, überflog die Papiere darin, wurde jedoch nicht schlau daraus. Sein Verstand war noch immer etwas abwesend. Finn warf dem Anwalt einen unsicheren Blick zu, der ihn im Gegenzug kaum hörbar seufzend, wie ein niederes, nicht lebenswertes Individuum ansah.
    „Robert, was hat das zu bedeuten? Ich habe keine Ahnung, von dem ganzen Kram hier.“ Hilfesuchend wandte Finn sich an seinen Freund. Robert stand sofort auf, trat hinzu und wollte sich die Dokumente ansehen. Der Anwalt war schneller.
    Übertrieben seufzend, griff er nach den Unterlagen, suchte ein ganz bestimmtes Dokument und hielt es Finn vor die Nase.
    „Herr Gordon, Mr. Duncan hat Sie zum alleinigen Eigentümer von Duncan Estates gemacht. Seine gesamte Firma wurde gestern auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin auf Sie überschrieben“, erklärte er mit einer ungeduldig klingenden Stimme, so als ob er einem dummen Kind etwas erklären müsste.
    „Was?“, kam es von Robert und Finn gleichzeitig. Hinter ihnen sprang Angelika auf und stieß den Korb mit Ringelblumenblüten um, der über die Terrassentreppe rollte und vor den Füßen des pikiert dreinblickenden Anwalts liegen blieb.
    „Zeigen Sie mal her.“ Robert entriss dem verblüfft nach Luft schnappenden Mann die Unterlagen, überflog sie rasch und wurde sichtlich blass. „Oh, du heilige Scheiße, Finn!“
    Roberts Stimme war ein Flüstern: „Er hat Recht. Dave hat dir alles überschrieben. Einfach alles. Und ich meine alles!“
    In Finns Ohren rauschte das Blut. Sein Verstand war sich eigentlich schon recht klar darüber, was er da gehört hatte, weigerte sich allerdings, es als real anzusehen. Vermutlich war er mittlerweile zu sehr an fantastische, unwahrscheinliche und absurde Dinge gewöhnt, um die schlichte Tatsache zu verarbeiten, dass Dave ihm seine komplette Firma überschrieben hatte.
    Seine Knie wurden weich. Finn tastete nach dem Stuhl und setzte sich hastig hin. Warum hatte Dave das getan? Von außen drang Roberts Stimme zu Finn durch, die Worte prallten jedoch an ihm ab.
    „Scheiße! Duncan Estates. Finn, dieser Irre hat dir alles vermacht. Alle Immobilien, die ganze Scheiß-Firma, alle Aktien, sein gesamtes Vermögen. Finn! Große, heilige Scheiße!“ Jedes Mal, wenn er „Scheiße“ rief, zuckte der Nadelstreifenträger merklich zusammen. Dessen Gesicht blieb eine starre Maske. Mühsam behielt er sein geschäftsmäßiges Lächeln bei.
    Robert trat zu Finn und schlug ihm kräftig auf die Schulter, woraufhin dieser ihn zweifelnd anstarrte. „Mann, Finn. Du hast gerade das vermutlich größte Immobilienimperium dieser gottverdammten Welt überschrieben bekommen!“ Robert war regelrecht aus dem

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