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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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heiser. Bleierne Schwere erfüllte ihn. Ihm war kalt und sein Herz schien schmerzhafter als je zuvor zu schlagen: Schwer, langsam, qualvoll.
    Er wusste, dass ich ihn töten würde. Dave hat vorgesorgt, weil er sich dessen sicher war.  
    „Reich? Ich… ich war noch nie ärmer. Ich habe alles verloren. Alles!“
    81. Weltweite Jagd
     
    „Er hat sich ganz schön verändert“, bemerkte Robert leise und blickte zu Finn hinüber, der stirnrunzelnd über ein paar Berichten saß. Er hatte ihnen den Rücken zugewandt, war völlig in die Papiere vertieft. Angelika schaute aus dem Buch auf, in dem sie gerade las.
    „Wie meinst du das?“, fragte sie ebenso leise nach.
    Robert warf noch einen Blick zu Finn hinüber. Dessen kurz geschnittene, lockige Haare umrahmten ein blasses Gesicht, in welches sich tiefe Linien gegraben hatten. Die ernsten Augen gingen aufmerksam Seite um Seite der wöchentlichen Berichte durch. Finn wirkte deutlich älter als noch vor einem Jahr. Das Jungenhafte an ihm war nahezu völlig verschwunden. Die braunen Augen wirkten fast immer abwesend und melancholisch, sprachen nur zu deutlich von dem Leid, welches er erfahren hatte. Seine hochgewachsene Gestalt war hager, wirkte regelrecht knochig. Es erinnerte nicht mehr viel an den schüchternen, etwas unbeholfenen jungen Mann, mit dem Robert in Hamburg zusammengelebt hatte. Daves Tod von seiner Hand hatte mehr als einen von ihnen getötet.
    Robert seufzte unhörbar. Der Finn, den er gekannt hatte, existierte nicht mehr. Dieser Finn war härter, gefährlicher, ein Mann, vor dem man sich in Acht nehmen musste. Eine geheimnisvolle Aura schien ihn zu umgeben, die gleichzeitig jeden auf Distanz hielt, der ihm nahe sein wollte. Sogar sie, seine besten Freunde.
    „Hast du ihn zum Beispiel seither auch nur ein Mal lächeln gesehen?“, fragte Robert, sortierte die Fotos eines katzenartigen Dämons in eine Akte ein und legte sie unter „Erledigt“ in ein Hängeregister ab. Seufzend schob er die Schublade in den Schrank zurück. Seine Freundin schüttelte den Kopf. Traurigkeit breitete sich auf ihren Zügen aus.
    „Ehrlich gesagt, nein“, gab sie zu und blickte bedauernd zu dem anderen Mann hinüber.
    „Ich auch nicht“, mischte sich Michael von der Seite her ein und sah von seiner Arbeit hoch. Er saß am Computer, betrieb Recherche für ihre nächste Jagd. Sein linker Arm, der bei ihrem letzten Kampf verletzt worden war, lag in einer Schlinge. „Er ist immer so ernst. Besonders wenn wir jagen.“
    Finn hatte seinen Schwur wahrgemacht und sein Erbe angenommen. In jeder Hinsicht. Er war nun Inhaber von Duncan Estates und dank Daves Erbe einer der reichsten Männer der Welt geworden. Robert hatte, als sein Geschäftsführer, alles übernommen und leitete die Firma in seinem Namen. Robert war absolut in seinem Element und er war wirklich gut in seinem neuen Beruf. Nach anfänglicher Skepsis hatten ihn alle zu respektieren gelernt. Die Firma lief überaus erfolgreich.
    Aber ihr eigentlicher Job war ein anderer geworden.
    Seit jenem Tag vor fast einem Jahr waren sie zu einer Gruppe von Dämonenjägern zusammengewachsen. Jeder von ihnen, jeder der Sieben, war involviert und trug seinen Anteil an ihrer Jagd. Dank des Geldes, über welches Finn verfügte sowie der Beziehungen und Erfahrung von Thomas, hatten sie eine weltweit gut funktionierende Organisation von Jägern aufgebaut. Sie jagten die Dämonen nun systematisch in jedem Land der Erde. Mit beachtlichen Erfolgen: Mittlerweile tauchten die Anderen nur noch vereinzelt auf, versteckten sich allerdings auch immer besser vor den Jägern. Es war schwer geworden, sie aufzuspüren. Sie tarnten sich immer geschickter, hinterließen kaum Spuren und oft war viel Recherche und Geduld nötig, um einen von ihnen aufzuspüren.
    Nach wie vor agierten sie von Lüneburg aus, denn hier fühlten sie sich alle zuhause. Hier hatten sie ihr Hauptquartier in einem großen Haus direkt am Rathausplatz, von dem aus alle Einsätze geplant wurden. Sobald sie genug Hinweise auf einen der Anderen hatten, gingen sie auf die Jagd. Die Sieben waren zur erfolgreichsten Gruppe der Dämonenjäger geworden. Wann immer es um dämonische Aktivitäten ging, wurden sie kontaktiert. Vornehmlich Thomas hatte ein engmaschiges Netzwerk an Informanten geschaffen und weltweit in den entsprechenden Behörden seine Leute sitzen. Die Sieben erfüllten ihre Bestimmung.
    „Er wird wohl nie ganz darüber hinwegkommen“, seufzte Angelika und betrachtete

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