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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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anderen Menschen und Dämonen vergessen zu haben.
    Die Krähen musterten ihn misstrauisch. Angelikas Augen waren groß aufgerissen. Roger indes trat zurück und beobachtete mit zusammengekniffenen Lippen, wie der Dämon Finn ansah, sagte jedoch kein Wort.
    „Ist er erledigt?“, knurrte es von der Seite und Finn wandte rasch den Kopf. Thomas hatte sich aufgerichtet, wurde von Max gestützt. Finn sog entsetzt die Luft ein. Überall war Blut. Viel zu viel Blut. Thomas' hartes Gesicht war blass und schmerzverzerrt, der rechte Arm unterhalb des Ellenbogens verstümmelt, der lederne Mantel praktisch nicht mehr existent, in Streifen zerfetzt.
    „Ich ... ich weiß nicht“, brachte Finn hervor, hatte Mühe, sich von dem schrecklichen Anblick zu lösen. Irgendwo in seinem Magen wollte etwas partout den Weg ans Licht antreten. Er schaute zu Thubal, der noch immer reglos vor ihnen lag und zuckte unsicher die Schultern. War der Dämon wirklich tot? Noch immer fühlte sich Finn seltsam betäubt. „Scheint so.“
    Michael tauchte plötzlich neben ihnen auf. Sein Bogen war zerbrochen und die einzelnen Teile klebten voller Blut und schwarzer Haare, was Finn vermuten ließ, dass er den Bogen letztlich selbst als Waffe benutzt hatte. Mehrere lange Schürfwunden, Spuren von Krallen zogen sich über seine Oberarme. Er keuchte erschrocken auf, als er Thomas' verstümmelten Arm sah.
    „Wo sind die anderen?“, erkundigte sich Thomas gepresst. Er sah sich suchend um und stützte sich schwer auf Max, als er einen weiteren Schritt auf die reglose Gestalt Thubals zuging.
    „Ich weiß nicht genau“, gab Michael zu und sein Blick blieb ebenfalls an der Gestalt des reglosen braunen Dämons hängen. „Alan und Vincent kämpfen da hinten irgendwo. Ludger ist tot und Günther hat es auch erwischt. Sarah ist verletzt und Hartmut hat eben noch einen Edimmu verfolgt. Ich weiß nicht, wo er jetzt ist. Erika und Samuel sind ebenfalls verschwunden. Heike und Tobias sind schwer verletzt; ich habe sie durch den Gang zurückgeschickt. Und Paul und Sabine habe ich auch nicht mehr gesehen. Vielleicht sind sie auch tot.“ Angelika gab einen keuchenden Laut von sich und auch Roger starrte ihn entsetzt an. Finns Mageninhalt forderte vehement nach Freiheit und er schluckte bittere Galle hinab. So viele verletzt und tot und es war noch nicht vorbei.
    Thomas' Gesicht verzog sich schmerzhaft und er schloss kurz die Augen. Abrupt riss er sie wieder auf, richtete sich entschlossen auf und, schob Max von sich. Sein Blick richtete sich auf den großen Dämon, der augenblicklich knurrte und Finn bestimmt hinter sich schob. Der Schwarze Jäger öffnete den Mund, doch Max' Warnruf ließ sie alle zusammenzucken.
    Hinter der Gruppe der Menschen rückte ein riesiger Dämon näher. Sein ziegenartiger, gehörnter Kopf, ein langer, skorpionähnlicher Schwanz, schlangenartiger Körperbau und Gliedmaßen, die in Vogelkrallen endeten, wiesen ihn als Pazuzu aus. Finns hilfreiches Dämonenlexikon ergänzte: Er bringt Fieber und Kälte und ist ein böser Geist des Südost-Windes. Aus seinem Maul tropfte unablässig rotschwarzer Schaum.
    Nicht schon wieder, stöhnte Finn innerlich auf. Wieso gibt es so viele Winddämonen? Darauf wusste der Dämonensinn hingegen keine Antwort.  
    Hinter dem Pazuzu formierten sich weitere Dämonen. Neben zwei Tenjacs, auch ein Orcus, und der Edimmu. Mehrere Vlkodlaks waren dabei und neben ihnen hüpfte die kleine, haarige Gestalt des Gastos auf und ab. In einem weiten Halbkreis rückten die Dämonen näher.
    Thomas zückte sein Messer mit der linken Hand und trat neben Dave, ohne einen Blick auf den alten Dämon zu werfen. Max schob sich wie selbstverständlich links neben ihn und auch Roger fasste sein Schwert fest mit beiden Händen, als er neben sie in die Reihe trat. Entschlossen schob sich auch Finn an Dave vorbei und ließ sein Siegel pendeln. Rechts von ihm bezog Angelika Position und neben sie trat Michael, der sein Messer vom Gürtel löste. Die Reihe der Dämonen zögerte, als ihnen die zwei Dämonen und fünf Menschen entschlossen entgegentraten.
    Was für ein Showdown, dachte Finn eigentümlich gelassen. Sein Blick wanderte über die zwei Reihen. Wir beziehen Stellung, wie zwei feindliche Heere. Und genau so etwas sind wir genau genommen ja auch. Die Position erschien ihm seltsam vertraut. Genau richtig. Dies war nicht das erste Mal, dass …  
    „Sieben“, flüsterte Angelika neben Finn und als er ihr erstaunt den Kopf zuwandte

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