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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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freigesetzte Energie und leckte sich hungrig über das Maul.
    Vor ihm lag sein Ziel. Er glitt langsam hinunter und landete sicher auf den Türmen des Schiffshebewerks, der höchsten Erhebung in der näheren Umgebung Lüneburgs. Von hier hatte er einen weiten Blick und würde jede dämonische Annäherung sofort bemerken. Die bedrohliche Präsenz zeigte sich allerdings nicht mehr. Sehr gut so.
    Finns Beine zitterten, selbst als er wieder festen Boden unter sich hatte. Er öffnete die Augen und blickte sich unsicher um. Unmittelbar vor ihm gähnte ein tiefer Abgrund.
    „Wo zum Teufel sind wir, Dave?“ Unter ihm war überall Wald, durchzogen von den Asphaltbändern einiger Straßen. In der Entfernung konnte Finn die Kirchentürme von Lüneburg und den Dom von Bardowick erkennen. Er ahnte, wo er war, noch bevor Dave es aussprechen konnte.
    „Wir sind am Schiffshebewerk.“ Finn lugte über den Rand und schluckte. „Genauer gesagt: Sind wir oben auf dem Schiffshebewerk!“
    Dave nickte und ließ ihn endgültig los. Finn trat sofort noch weiter vom Rand weg. „Warum denn hier? Soweit oben?“ Vorsichtig reckte er den Hals, um nach unten zu sehen. Von unten hatten die Türme immer wie viereckige Bauklötze gewirkt, oben auf einem davon zu stehen, machte ihm erst klar wie groß das Bauwerk eigentlich war.
    Dave zuckte nachlässig die Schultern. Die Höhe des Gebäudes hatte für ihn etwas angenehm Vertrautes. Es war wie damals auf der Burg, wenn er den Blick frei über die Landschaft hatte schweifen lassen können. Hier fühlte er sich sicher und auch Finn war hier sicher. Vorerst.
    „Hier sind wir auf jeden Fall ungestört“, meinte Dave ausweichend und setzte sich hin. Er wollte Finn nicht zu sehr beunruhigen. In welcher Gefahr dieser weiterhin schwebte, würde er ihm ein anderes Mal erklären.
    Er machte eine auffordernde Geste, woraufhin Finn sich zögernd hinkniete und schließlich hinsetzte, die Decke eng um sich geschlungen. Er fühlte sich sichtbar unwohl, denn sein Blick glitt beständig an die Ränder des Turms. Dave bemerkte seine Unruhe, rutschte heran und zog ihn an seine Brust, während er sich zurückverwandelte.
    „Ich hatte versprochen, dich wieder aufzuwärmen, nicht wahr?“, raunte er zärtlich in dessen Ohr, stupste es mit der langen Zunge an. Finn wandte schaudernd den Kopf und kam nicht umhin, die Begierde in Daves Blick zu bemerken.
    „Dave ...“ Die Nähe des warmen Körpers, der betörende Geruch und diese Stimme benebelten seine Sinne. Dieser Ort konnte kaum unpassender sein, dennoch nahm das Verlangen schlagartig überhand. Sein Körper schrie, verlangte, brauchte diese Zärtlichkeiten, diese Intimitäten, wie Wasser, welches brennenden Durst löschte.
    Trotzdem ist es ein merkwürdiger Ort dafür, wandte schüchtern der Verstand ein, drehte sich allerdings sofort um und schmollte in der Ecke, als Finns Hände über Daves Schultern strichen. Menschliche Schultern. Breit, muskulös und ein Brustkorb, an den man sich wunderbar anschmiegen konnte. Und dennoch ein Dämon.  
    Als ob er sich davon überzeugen musste, tastete Finn sich über Daves Brust.
    „Wie praktisch“, flüsterte er, als ihn Dave fest an sich presste und dessen Hände seinerseits zielgerichtet unter den Stoff, über den Rücken zu seinem Gesäß glitten. „Du hast den Anzug schon weggelassen. Da muss ich weniger ausziehen.“ Schaudernd reagierte Finn, empfand Daves Berührung intensiver als zuvor. Vermutlich, weil er jetzt wusste, dass der Dämon und Dave ein und derselbe waren. Auch wenn Daves Berührungen viel zärtlicher waren, als die des Dämons. Das Brennen und Stechen seiner Wunden nahm ab, als ob diese Berührungen ihn heilen würden.
    „Ich will dich, Finn. Jetzt, hier und sofort“, flüsterte Dave heiser, mühsam beherrscht. Seine Zunge wanderte sanft über die Ohrmuschel, folgte jeder Kontur. Finn keuchte auf. Die Worte und Berührung schossen heiß durch seine Körper, ließen ihn glühen. „Es macht mich schier wahnsinnig, dich schon die ganze Zeit nackt neben mir zu wissen.“
    Plötzlich war Finn alles andere als kalt. Gierig begann er den anderen Mann zu küssen, verschlang dessen Lippen. Seine Hände fuhren in fahrigen Bewegungen über die Brust und Schultern seines Geliebten. Lustvoll stöhnte er auf, während Dave die Liebkosungen erwiderte und ließ sich von diesem, unter weiteren Küssen, auf den Rücken legen. Der dünne Stoff der Bettdecke fiel von ihm, konnte den harten Untergrund allerdings

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