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Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Die Anderen IV - Der Weg aus der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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selbst ein Dämon. Zumindest gewesen. Konnte eine Dämonenseele wirklich mit einem Menschen kooperieren? Immerhin war es nur eine halbe Dämonenseele. Thomas war ihm immer eher als Mensch erschienen. Sicherlich hatte er vieles an sich, was im Nachhinein dämonisch erschien, dennoch war er eindeutig menschlich gewesen. Bis zum Schluss.
    Anders als Dave. Rogers Gedanken wanderten grimmig zu dem großen Dämon. In seinem Hals schmerzte ein festsitzender Kloß, wenn er daran dachte, wie bestimmt der Dämon Finn an sich gezogen hatte. Er hatte ihn sogar wütend angefunkelt, als er, Roger, es gewagt hatte den Arm um Finn zu legen. Dieses fremdartige Wesen war besitzergreifend und doch wirkte es im Umgang mit Finn offen liebevoll. Die beiden hatten eigentümlich vertraut miteinander gewirkt, Dämon und Mensch, als ob sie bereits ewig zusammen wären. Und doch kannten sie sich nur wenige Tage, kaum Wochen.
    Roger warf einen Blick zu Angelika, die gesenkten Hauptes neben ihm dahineilte. Er war versucht, ihr weitere Fragen zu stellen, merkte jedoch selbst, dass es nicht der passende Zeitpunkt war. Die Hexe war am Ende ihrer Kräfte.
    „Es ist nicht mehr weit“, erklärte er stattdessen und warf einen weiteren Blick auf Michael, dem der Schweiß von der Stirn perlte. „Da vorne stehen schon die Autos.“ Sie bogen um die Ecke und entdeckten sofort Alan, den großen Jäger mit der Narbe, der an einem der Autos stand. Stöhnend lud Michael den bewusstlosen Max ab und lehnte ihn vorsichtig in eine sitzende Position gegen den Metallzaun. Er winkte dem anderen Jäger zu, der überrascht hoch sah. Sein Gesicht war eingefallen und grau vom Staub.
    „Wo sind die anderen?“, wollte Michael wissen.
    „Wo kommt ihr denn her?“, fragte Alan nahezu zeitgleich und klang verblüfft. „Wir hielten euch für tot, als die halbe Decke runtergekommen ist. Wie seid ihr da rausgekommen?“
    „Wir hatten Glück, die Felsen haben uns nicht getroffen, nur den Ausgang verschüttet. Es gab noch einen zweiten Ausgang“, informierte Michael ihn und wandte den Kopf zum Eingang der Stollen. „Wo sind die anderen?“
    Alan schüttelte augenblicklich den Kopf. „Es haben nicht alle geschafft. Als die Decke einstürzte, sind wir geflüchtet. Von hinten kamen allerdings auch die Dämonen. Uns sind viele von ihnen entkommen. Samuel und Günther hat es schon in der Höhle erwischt und ich fürchte Ludger und Erika ebenfalls. Sarah ist noch im Stollen und hilft Hartmut, aber der ist schwer verletzt.“ Er machte eine Pause und sackte am Auto hinab, lehnte sich mit dem Rücken dagegen. „Oh mein Gott. Da waren plötzlich so viele Dämonen. Ich bin nur noch gerannt. Eins der Biester hat mich am Bein verletzt, aber ich glaube, die anderen hat es stärker erwischt.“ Er schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte.
    Angelika trat auf ihn zu und nahm fürsorglich seine Hand. Sie schloss kurz die Augen und lächelte ihn an. „Du hättest nichts für sie tun können. Es ist okay. Komm, ich helfe dir hoch.“ Sie schob ihren Arm unter ihn und half ihm auf. „Roger, geh zum Stollen. Schau, wen du noch rausholen kannst. Alan, du setzt dich erstmal ins Auto und ich schaue mir dein Bein an.“ Roger nickte sofort und rannte los, erleichtert, etwas tun zu können. Michael folgte ihm und gemeinsam eilten sie den Gang hinunter zu den Salzstollen. Nach nur wenigen Schritten stießen sie auf Sarah, die am Boden kauerte und laut schluchzte. Ihr helles Haar war voller Blut. An ihrem linken Arm tropfte es aus einer langen Schnittwunde. Sie hockte neben einer leblosen Gestalt, die zusammengesunken an die Wand gelehnt saß.
    Als Roger näher kam, erkannte er Hartmut. Der Jäger war kreidebleich, die Züge seltsam starr. Der Schmied schloss entsetzt die Augen. Aus einer klaffenden Wunde im Unterleib floss zäh und träge dunkles Blut.
    „Scheiße“, würgte Michael hervor und war sofort neben dem Jäger. „Hartmut? Kannst du mich hören? Hartmut?“ Er schüttelte ihn an der Schulter, doch dieser reagierte nicht. „Er ist einfach zusammengebrochen“, erklärte Sarah weinend. „Wir haben es doch fast geschafft.“ Roger legte den Arm schützend um sie. „Ich habe ihn gestützt, nachdem der Dämon ihn durchbohrt hat. Er hat viel Blut verloren. Er war so schwer und ... Er ist einfach so in meinen Armen zusammengesackt.“ Sarah schluchzte erneut auf und verbarg ihr Gesicht an Rogers Hals, der sie instinktiv näher an sich zog.
    Michael sah zu Roger hin und

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