Die Angst spielt mit
lässt du sie nicht für ein paar Wochen zu dir kommen? Michael schließt in zehn Tagen die Sommerschule ab, und ich könnte mit beiden zu dir fliegen …”
Sie behielt ihre ausdruckslose Miene bei, als Rob wieder mit einem Haufen Ausreden ankam, warum es zeitlich jetzt nicht passte.
Sie sah zu Kevin, der in einer alten Ausgabe des
Thornhill Tab
blätterte und so tat, als würde er nicht zuhören.
Wieder vergingen Minuten, ehe Maggie unterbrechen konnte. “Mein Geschäft geht dich nichts an, Rob. Darum kümmere ich mich ganz allein. Und zwar von Thornhill und nicht von Harmon aus.”
Von Rob kam ein kurzer Zwischenruf.
“Natürlich haben die Jungs Heimweh. Es dauert eine Weile, bis man sich an einem neuen Ort eingewöhnt. Das ist nur natürlich.”
Kevin warf einen Blick zu Maggie hinüber, die wiederum zuhörte. Was immer Rob im Moment auch sagte, Maggie wurde fast scharlachrot.
Sie fing Kevins Blick auf, wandte ihm den Rücken zu und zischte ins Telefon: “Das ist eine absolut lächerliche Lüge! Die Jungs haben sich das nicht ausgedacht. Das ist deine schmutzige Denkweise, Rob. Die kannst du bei anderen anwenden.” Damit knallte sie den Hörer auf den Apparat.
Eine lange Stille trat ein. Maggie konnte sich nicht dazu bringen, sich zu Kevin umzudrehen.
Kevin sprach zuerst. “Eine absolute Lüge, ganz sicher. Aber … lächerlich?”
Sie wirbelte mit geweiteten Augen herum. “Was?”
“Dein Exmann hat behauptet, wir hätten eine Affäre, nicht wahr?” Kevin staunte über seine eigene Direktheit.
Maggie sah ihn weiterhin mit diesen großen, schimmernden Augen an, in denen er sich verlieren konnte. Dann brach sie plötzlich in Lachen aus.
Kevin runzelte die Stirn. Erschien es ihr nicht nur lächerlich, sondern geradezu hysterisch lustig, sich eine Affäre mit ihm vorzustellen? Er fühlte sich wütend und gedemütigt.
“Ich für mein Teil finde es nicht lachhaft, dich zu begehren”, sagte er fest.
“Oh Kevin … es tut mir leid. Ich habe nicht gelacht, weil …” Sie stockte. “Du begehrst mich?”
Kevin wich der Frage aus. “Warum hast du gelacht?”
“Ich weiß nicht”, gab sie zu. “Vielleicht … die Nerven.” Zögernd durchquerte sie den Raum und blieb vor ihm stehen. “Es ist gar nicht lächerlich. Vielleicht verdammt närrisch. Eindeutig kompliziert. Aber nicht … überhaupt nicht … lächerlich.”
Einen Moment sah Maggie Mead ihn mit so offenem, verführerischem Verlangen an, dass Kevin danach war, sich zum Narren zu machen – wie das Mathematikgenie der Highschool, das das beliebteste Mädchen der Schule zum Abschlussball einlud.
Der Moment ging vorbei, und er zog sie in die Arme. In
seine
Arme, nicht in die Arme des hartgesottenen Schnüfflers Sam Reardon. Er küsste sie begierig. “Ich will dich, Maggie. Wie sehr ich dich will!” Er fühlte, wie sie sich in seinen Armen verkrampfte. “Was ist? Soll ich aufhören? Sag es mir, Maggie. Sag mir, was ich tun soll”, murmelte er.
Er sprach mit einem zärtlichen, befangenen Verlangen, das erotischer und verführerischer war als jede zungenfertige Aufforderung, die von einem abgebrühten Schnüffler kommen mochte. Sie lächelte ihn an.
“Richte dich nach deinem Instinkt”, murmelte sie und presste sich gegen ihn, und ihr williger Körper erteilte ihm begeistert Zustimmung.
Sie lagen zusammen auf Maggies großem Doppelbett, in dem sie immer allein geschlafen hatte. Kevin begann sie auszuziehen, und seine Finger ließen sich Zeit und waren sanft und geschickt. Das war eine Überraschung. Das war eine gewaltige Überraschung. Sie hatte gedacht, er könnte nervös sein und lauter Daumen haben. Ihn zu ermutigen, sich nach seinem Instinkt zu richten, war eindeutig ein guter Rat gewesen. Allerdings begann sie sich jetzt zu fragen, wie viele Frauen dieser einzigartige und überraschende Mann schon ausgezogen hatte. Wie lange das her war. Wie glühend das stattgefunden hatte. Wie neugierig sie denn wohl noch wurde. Lag das, genau wie das Sorgen, in der Mead-Familie?
Als seine Hände erfahren ihren BH öffneten und sie fühlte, wie seine große glatte Handfläche ihre Brust bedeckte, hörte sie auf, neugierig zu sein, hörte sie auf, sich Sorgen zu machen, hörte sie auf zu denken. Sie stöhnte leise und verspürte ein peinliches Drängen, obwohl Kevin noch kein einziges Kleidungsstück unterhalb ihrer Taille entfernt hatte. Wie sehr sie ihn doch begehrte! Sie stürzte sich geradezu auf die Knöpfe an Kevins Hemd – bei
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