Die Angune (German Edition)
Waldläufer. Wie ich schon sagte, mein Name ist Irgrim Rundschild vom Clan Goldhelm vom Stamme Bragnar Kampfbrüller. Ich bin ... ich war der Führer des Heeres der Goldhelme die bei Schwarztor die Grenze zum Reich der Óroks bewachten. Und all diese Männer hier ...«, und dabei zeigte Irgrim Rundschild auf die anderen Gefangenen, »... gehören alle zu mir, zu meinem Heer. Kampferprobte Krieger mit viel Erfahrung im Umgang mit Schweineschnauzen. Das geht jetzt alles etwas schnell hier, aber manchmal hängt das Leben eben von schnellen Entscheidungen ab.«
Der alte Zwerg räusperte sich gewichtig.
»So wie es aussieht, Waldläufer, stehen wir in deiner Schuld. Gib uns die Gelegenheit unsere Schuld zu begleichen. Wir wollen mit dir in deine Heimat ziehen, um gegen die Schweineschauzen zu kämpfen. «
»Auf das Heer des Waldläufers!«
Alle Köpfe drehten sich um und schauten erstaunt auf Amian Felssprenger. Dieser zuckte entschuldigend die Schultern.
»Was? Warum nicht? Wir haben den Clan des Waldläufers gegründet. Warum sollte unser Clan kein Kriegerheer haben: Das Heer des Waldläufers!«
Wieder schwiegen alle und schauten sich gegenseitig fragend an.
»Das Heer des Waldläufers! Warum nicht! «, sagte Theoman Riemenschneider.
»Bist du einverstanden, Irgrim Rundschild? «, fragte Rufus Kopfspalter.
Der alte Heerführer schwieg und überlegte.
Einer der Gefangenen trat hervor.
»Von meinem Clan sind viele tot. Und ich weiß nicht ob ich jemals meine Heimat wiedersehe. Ich würde gerne dem Clan und auch dem Heer des Waldläufers beitreten! «
Und viele andere, einer nach dem anderen, äußerten sich im gleichen Sinne.
Irgrim Rundschild, der alte Heerführer schaute sich um und nickte mit dem Kopf.
»Na gut! Wie ihr wollt! Dann wollen wir das Heer des Waldläufers mal ausrüsten! Brecht die Kisten auf und schaut nach was wir an Waffen und Rüstungen haben!«
»Auf das Heer des Waldläufers!« brüllte jemand in der Gruppe und diesmal griffen 128 ehemalige Sklaven den Kriegsruf auf und feierten ihre wiedergewonnene Freiheit.
Kapitel 16
Rinu'usala
17. Tag im 3. Sternenhaus des 5289. Sonnenumlaufs
A ls Cornelia Wandreiz erwachte, ging der Tag auf die Mittagsstunde zu. Noch immer war dieser eigenartige Traum in ihrem Geist präsent.
Sie hatte geträumt, sie würde sich in einer großen Trop fsteinhöhle befinden. Es war eine wunderschöne Höhle, die von versteckten Schweinwerfern perfekt ausgeleuchtet wurde. Von der Decke hingen die bizarrsten Gebilde herunter, und sie hätte sich so gerne hingesetzt, um die farbenprächtige Welt der Stalaktiten und Stalagmiten in Ruhe zu betrachten und zu genießen. Doch sie durfte sich nicht ausruhen, denn sie wurde verfolgt. Ein Tyrannosaurus Rex war hinter ihr her, einer dieser fleischfressenden Raubsaurier aus der Kreidezeit. Und wenn sie in die Wasserpfütze neben ihren Füssen schaute, erkannte sie, wie sich die spiegelglatte Wasseroberfläche bei jedem Schritt des urzeitlichen Monsters kräuselte. Doch es war immer weit weg. Jedes Mal wenn Cornelia hinter einem Tropfstein hervor spähte, sah sie, wie der Räuber sich langsam und vorsichtig an den verschiedensten Stalagmiten vorbeipirschte, und wie sein riesiger Kopf unaufhörlich suchend von links nach rechts schwenkte. Doch irgendwie kam er nie näher, und Cornelia beschlich das Gefühl, dass diese Kreatur sie wahrscheinlich nicht sehen konnte.
Das war eine aufregende Erkenntnis!
Cornelia ließ sich von der Spannung anstecken und beschloss dem T. Rex ihrerseits zu folgen. Und während der Fleischfresser erfolglos nach ihr suchte, konnte sie das Untier manchmal aus nächster Nähe beobachten.
Doch die gebückte Haltung beim Hinterherschleichen b escherte ihr Rückenschmerzen. Und auch die Kälte der Höhle kroch langsam in ihre Glieder. Sie begann zu frösteln.
Und so erwachte sie schliesslich aus einem spannenden Traum. Die Rückenschmerzen stammten von der harten Fel splatte auf der sie eingeschlafen war, und die Kälte wurde von dem Schatten verursacht, der in der Zwischenzeit über sie hinweg gekrochen war. Ihr Felsen, der im wärmenden Morgenlicht von Aurora gelegen hatte, konnte sich ab der Mittagsstunde nicht mehr in den Lichtstrahlen des Sterns halten, und so gewann die kalte Luft der Bergwelt wieder die Oberhand.
Langsam und mit schmerzendem Kreuz stand sie schwe rfällig auf. Und während sie die fremde Umgebung betrachtete, machte sie einige Lockerungsübungen und rieb sich die Finger und
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