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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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Gesprächs werde ich Euch in alle Ei nzelheiten einweihen!«
    Mit Belanglosigkeiten über das Wetter überbrückten beide die Zeit bis sie die Sippenhalle erreichten, eintraten und die Tür hinter sich schlossen.
    »Durchlaucht, bitte erlauben Sie mir, Euch in der befesti gten Herberge von Rassagard begrüßen zu dürfen, ...«, begann Calaele'en Obra Barkarië noch einmal, » ... und Euch zu danken, dass Ihr Eure wertvolle Zeit opfert, um Euch mit einem alten Gelehrten zu treffen, dessen Interesse hauptsächlich vergilbten und verstaubten Schriften gilt.«
    » Geehrter Meister der Schriften, ich möchte Euch versichern, dass ich Euren Vorschlag für ein Treffen gerne angenommen habe!«, antwortete der Hochschamane. Dass er lange gezögert hatte, die Einladung anzunehmen, verschwieg er wissentlich. »Ihr genießt einen tadellosen Ruf, der auch bis nach Dunmesa durchgedrungen ist. Und was die vergilbten und verstaubten Schriften angeht, geehrter Meister, so faszinieren sie viele Forscher und Gelehrte, Ingenieure und Handwerker. Urkunden und Listen erlauben Rückschlüsse auf wirtschaftliche und politische Zusammenhänge. Lieder, Briefe und Gedichte drücken persönliche Erfahrungen aus, und sind das Spiegelbild von gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Unzählige Grimoire und Kodizes, Lehrbücher und Chronika zeugen vom Schaffen unsere Vorfahren und dienen den Nachkommen als Wegweiser. Ihr studiert die Vergangenheit, geehrter Meister, und dient der Jugend als Leuchtfeuer auf ihrem Weg in die Zukunft.«
    »Ich bin beeindruckt, Durchlaucht! Und es ehrt mich, dass Ihr in solch großzügigen Worten von mir denkt. Überdies fühle ich mich geehrt, dass der höchste der Schamanen und Oberster Herrscher der Grauelben seine Zustimmung gab, um sich alleine und ohne Eskorte oder Begleitung mit einem bescheidenen Diener eines anderen Volkes zu treffen.«
    »Ehrenwerter Meister der Schriften, Ihr mögt ein Diener eines anderen Volkes sein, und ein Untertan eures Königs, Ihr mögt Bescheidenheit als Lebensprinzip vor Euch hertragen, aber Ihr werdet trotzdem immer eine der wichtigsten Personen im Zentrum der Versammlung der Weißelfen bleiben, eine Person, der viel Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Das Volk der Grauelben wird Euch immer mit Hochachtung begegnen, auch wenn es wahrscheinlich andere Personen gibt, die Euch möglicherweise mit weniger Rücksichtnahme begegnen.«
    Der Hochschamane bemerkte wie sich bei seinen Worten ein dunkler Schatten auf das Gesicht des Meisters der Schri ften legte, und fügte entschuldigend hinzu.
    »Ich hoffe, ich habe nichts Unüberlegtes gesagt?«
    Der alte Weißelf schüttelte leise den Kopf.
    »Wahrlich nicht, Durchlaucht, wahrlich nicht! Ihr könnt nicht einmal erahnen , wie treffend Eure Worte sind. Gestern Nacht hat - in der Tat - ein weniger freundlich gesinnter Hautabzieher versucht mich zu meucheln.«
    »Es wurde ein Mordanschlag auf Euch verübt?«
    »Er war geplant, ja, aber jemand hatte Sorge dafür getragen, dass ich gewarnt war. Und dennoch sind Sachen geschehen, die so weder geplant, noch vorhersehbar waren, wie z. B. der Tod des Fürsten von Rassagard. Aber dazu werden wir vielleicht noch später kommen. Dürfte ich vorschlagen, Durchlaucht, dass wir zuerst versuchen ein klareres Bild von dem zu gewinnen, was überall in der Vergangenheit, d.h. in den letzten Dekadomen, geschehen ist.«
    »Das ist ein weiser Vorschlag, Meister der Schriften. Ich sollte dann wohl anfangen und berichten, was uns in Dunmesa widerfahren ist. Ich setze voraus, dass Ihr wisst, dass die Grauelben grundsätzlich keinem Fremden den Zugang zur Zitadelle Dunmesa verwehren, auch wenn er aus unbestimmtem Gründen Einlass begehrt. So kamen dann auch am letzten Tag des 2. Sternenhauses drei Personen eures Volkes nach Dunmesa und gaben sich als Priester der Feinen aus. Sie erschlugen den ehrenwerten Vorsteher des Schreins der Klinge, raubten die hehren Klinge der Suri'ion und entflohen mit Fallkappen über die Steilwand. Unten wartete ein vierter Weißelf mit Tumbaktuks auf die fliehenden Raubmörder. Wir nahmen sofort die Verfolgung auf und konnten noch am gleichen Tag, d.h. am 3. Tag im 3. Sternenhaus, alle Komplizen stellen. Aber die hehren Klinge blieb - bleibt - verschwunden.«
    Calaele'en Obra Barkarië nickte mitfühlend mit dem Kopf, und der Hochschamane fuhr fort.
    »Die Klinge der Suri'ion ist die erhabenste Kostbarkeit der Grauelben und liegt normalerweise in einem verschlossenen

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