Die Angune (German Edition)
Sinn machen!«
»Was würde Sinne machen?«
»Kurz bevor ich hierhergekommen bin, hatte ich eine Vision.«, antwortete der Hochschamane. »Ich sah eine Elfe mit roten Haaren die mir die Klinge zurückgab! Jetzt bin ich überzeugt, dass diese neue Bekannte Eurer Nichte zweifellos die Person ist, die wir suchen! Ist sie noch im Zentrum der Versammlung der Weißelfen?«
»In Rinu'usala? Nein!«, antwortete der Weißelf. »Sie war hier!«
»Sie war hier!?«
»Ja, sie war hier in Rassagard! Gestern Abend! Und wieder starb ein Haz in ihrer Gegenwart! Ein Assassine, der mich meucheln sollte! Eigenartig, oder?«
Doch der Großmeister der Lupisaner dachte in diesem Moment weniger an die beiden toten Dunkelalben, als an seinen Dolch.
»Die Mörderin war also hier! Das sind gute Neuigkeiten! Jetzt können wir ihre Verfolgung aufnehmen, um sie zur R echenschaft zu ziehen!«
»Das wird schwierig werden!«
»Wieso?«
»Wie gesagt, sie war hier! Sie hat die Festung noch in der Nacht verlassen! Eine der Wachen schwor, dass Māran, der Gott des Todes, vorbeiflog und sie entführte.«
»Lea'Sidhe!«, flüsterte der Hochschamane.
Der Meister der Schriften nickte zustimmend mit dem Kopf.
»Im Übrigen glaube ich nicht, ...«, fuhr Calaele'en fort, »... dass sie etwas mit den Mördern zu tun hat. Ich wurde auf meiner Reise hierher von einer Maga begleitet, und diese Maga kennt diese rothaarige Frau ... gewissermaßen.«
»Was wollen Sie mit 'gewissermaßen' andeuten?«
»Naja, das ist etwas schwierig zu verstehen. Die Maga glaubt nämlich, sie sei eine Daimonia. Sie gehört zu den Angunen. Die Gnome nennen diese Art von Daimonia 'Ang'kuāna'! Daraufhin habe ich in den Schriften der großen Liberey in Rinu'usala nachgeforscht, und bin auf eine Daimonia namens Tazh'eel gestoßen. Wenn die Maga, und auch die Gnome, Recht haben, dann haben wir es hier mit einer Daimonia zu tun.«
»Und warum kann er ..., sie ... nichts mit den Mördern zu tun haben? Viele Daimones sind dem Bösen verfallen.«
»Laut den Kodizes zählen Angunen im Allgemeinen zu den guten Daimones. Sie werden als gerecht und hilfreich bezeic hnet. Und laut Eurer Vision bringt sie Euch den Dolch zurück. Das Volk der Gnome wäre ihr nicht mit Respekt begegnet, wenn sie eine Mörderin wäre. Vieles spricht dagegen, dass sie etwas mit dem Raub zu tun hat!«
Der Hochschamane schaute den Meister der Schrift r egungslos an, und dieser fuhr fort.
»Vielleicht bringt sie Euch Eure hehre Klinge zurück, Durchlaucht, aber ich glaube nicht, dass sie die Lösung uns eres Problems ist!«
»Welches Problem?«
»Den Auftraggeber der Mörder zu entlarven!«
Der Hochschamane nickte zustimmend mit dem Kopf und fügte hinzu:
»Genau - wer steckt hinter dem Raubmord?«
»Und wer hat die Assassinen auf mich und meine Nichte angesetzt? Und wer brachte die Óroks ins Land?«
Erstaunt zog Teldarmal'Elhap die Augenbrauen zusammen.
»Was sagt ihr da?«
»Die Delegation, die Ihr vor sieben Dekadomen zu mir sandtet - Ihr erinnert Euch daran - mit der Mitteilung, dass das Volk der Grauelben seine beiden Mitglieder aus dem Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft abzuziehen gedenkt, hatte unteranderem als Aufgabe mir mitzuteilen, dass in den vorherliegenden Sternenhäusern immer wieder ganze Sippen der Meneliden überfallen und getötet wurden, und dass die Waffen mit Karawanen über das Hochplateau von Quât'ra nach Süden geschafft wurden.«
Der Hochschamane hatte aufmerksam zugehört und best ätigte die Angaben mit kurzem Kopfnicken.
»Nun, ein Mann aus Eurem Volk, der auf den Namen Chinato'Oral hört, ist hier und hat uns heute Morgen erzählt, dass er zweimal auf eine solche Karawane gestoßen ist.«
»Chinato'Oral?«
»Ja! Ist er Euch bekannt?«
»Chinato'Oral? Oh ja! Ein scharfer Geist, ... und ein Rebell! Er hätte das Zeug zum Hochschamanen gehabt, aber er ist ein Exzentriker. Er ist höchst eigensinnig und kann sich nie anpassen. Was hat er erzählt?«
»Nun, im Wesentlichen konnte er in Erfahrung bringen, dass sich ein fremdes Heer - möglicherweise Óroks - in der Tundra herumtreibt, und dass zahlreiche Sklaven zu der Mine Drachenfels geschafft werden. Es sieht so aus, als ob jemand einen Krieg im Reich der Meneliden anzetteln will, um die Mine Drachenfels unter seine Kontrolle zu bringen.«
»Die Óroks kommen über das Trogmeer um die Mine Dr achenfels unter ihre Kontrolle zu bringen? Das macht wenig Sinn, geehrter Meister. Die Óroks sind grobschlächtige
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