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Die Angune (German Edition)

Die Angune (German Edition)

Titel: Die Angune (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Staedtgen
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geheimnisvolle, rothaarige Frau letztendlich doch Dran'jas Trägerin des Ankh sein, also eine Angune? War sie es, die man Tazh'eel nannte? Fragen über Fragen, die er letzte Nacht hätte klären können!
    Der alte Elf kämpfte sichtlich um Fassung!
    Er hätte ein klärendes Gespräch mit dieser fremden Frau führen können, erfahren, von wo sie herkam, und was sie nach Rinu'usala und nach Rassagard geführt hatte. Doch ihm, dem tollpatschigen Meister der verstaubten Schriften, war dieser Gedanke einfach nicht gekommen! Und dabei hatte sie den ganzen Abend im Wirtshaus gesessen!
    Was ihn aber am meisten ärgerte, war die Tatsache, dass er nicht belegen konnte, dass die Meinung der Maga - in Bezug auf Daimones und Angunen - im Widerspruch zu den kürzlich erlebten Ereignissen stand. Er hatte eine einmalige Gelegenheit verpasst, um seinen Standpunkt zu festigen. Als Strafe dafür endeten seine Gedanken jetzt in einem logischen Widerspruch!
    Falls diese rothaarige Frau die Angune Tazh'eel war - was in Calaele’ens Augen unwahrscheinlich war - brauchte sie keine hehren Klinge um sich einen Feuerdrachen, einen "Feuervogel", zu zulegen. Der Feuervogel lag in ihrer Natur!
    War diese Frau aber keine Daimonia, keine Angune, so ndern eine gewöhnliche Elfe - und das war Calaele’ens Überzeugung - , wie war sie dann an den Feuerdrachen gekommen?
    Calaele’en konnte den Charakter einer Person aufgrund e ines ersten Eindruckes meistens richtig einschätzen, und die Person ziemlich gut beurteilen. Und er war der Meinung, dass diese so schüchtern wirkende Frau nicht diejenige sein konnte, die vier als Priester verkleidete Mörder losschickt, um den Grauelben ihren Dolch zu rauben!
    Doch wenn sie es nicht war, wer war es dann?
    Und die Anwesenheit der Óroks?
    Wer hat te die Óroks ins Land geholt?
    Hatte derjenige auch die heilige Klinge geklaut?

    Als Teldarmal'Elhap, der Hochschamane der Grauelben und Großmeister der Lupisaner , in der Festung Rassagard eintraf, sorgte er für viel Aufregung. Viele der dort Anwesenden hatten noch nie einen dieser hässlichen Drachen aus Wyvergard gesehen, und als der Drache vor dem Tor der Festung landete, brach Panik aus. Der Hochschamane wurde erwartet, und die Wachen waren über seine Ankunft unterrichtet. Trotzdem flüchteten mehrere von ihnen. Die Drachenfurcht ließ einige der tapferen Bogenschützen Hals über Kopf davon rennen.
    Als Calaele’en Nachricht vom Eintreffen des Hochscham anen erhielt, ging er ihm sofort entgegen, um ihn am Tor der Festung zu begrüßen. Immerhin war der Hochschamane auch der oberste weltliche Führer seines Volkes und bekleidete einen Rang, der dem eines Fürsten entsprach.
    Calaele’en wusste, dass die in den Bergen lebenden Grauelben etwas kleiner waren als die Weißelfen oder die Dunkelalben, und dennoch überraschte ihn die kleine Statur des Hochschamanen. Andererseits war der schlanke Meister der Schriften mit 1,96 m selbst für einen Weißelfen überdurchschnittlich groß. Somit überragte Calaele’en den Großmeister der Drachenreiter um mehr als einen Kopf.
    Auch war Calaele’en vom martialischen Aussehen des Hochschamanen überrascht. Einen Schamanen verband er gedanklich mit einer , mit Fellen verhüllten Gestalt, einem Hirschgeweih auf dem Kopf, und schwarz gefärbten Händen, die auf einer Rahmentrommel einen monotonen Rhythmus schlugen. Doch der Hochschamane kam gepanzert daher! Am ganzen Körper war er von dicken, harten Lederplatten bedeckt.
    »Durchlaucht, ...«, begrüßte der Meister der Schrift den Hochschamanen und zeigte ihm den Weg zur Sippenhalle, »... dürfte ich vorausgehen und Euch den Weg zeigen.«
    Die Diener und Sklaven der Festung Rassagard - ihres Fürsten beraubt und somit herrenlos - waren widerspruchslos dem Wunsch Calaele'ens nachgekommen, ihm für den Empfang des hohen Gastes aus Wyvergard die Sippenhalle zur Verfügung zu stellen.
    »Mein Name ist Calaele'en, Sohn von Obra, aus dem G eschlecht Barkarië, der Älteste aus dem Ältestenrat der Elfischen Gemeinschaft. Leider kann der Herr dieser Örtlichkeit Sie nicht empfangen. Mir wurde deshalb die Ehre zuteil, Euch in der befestigten Herberge von Rassagard zu begrüßen.«
    Gemächlich schritten der Meister der Schriften und der Hochschamane gemeinsam zur Sippenhalle hoch.
    »Ist der Fürst von Rassagard krank?«, erkundigte sich der Hochschamane, sowohl aus Neugierde als auch aus Höflic hkeit.
    »Nein, Durchlaucht, er ist tot!«
    »Oh!«
    »Im Laufe unseres

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