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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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ästhetisches Empfinden.
    Dalton gesellte sich auf Spencers andere Seite, und beide beobachteten wir, wie Spencer auf der Suche nach etwas, das mit BioZenith zu tun hatte, via Mausklick Ordner und Dateien öffnete. Da waren Steuerdokumente, Briefe an Familienmitglieder, ein Terminplan, der dem ähnelte, den ich auf Daltons PC gesehen hatte. Egal, was er anklickte, alles erschien einem völlig … normal. Dasselbe langweilige Zeug, das jedermanns Vater auf dem Computer hatte. Das Programm, das zuletzt geöffnet worden war, war Solitär.
    » Da ist also nichts?«, fragte ich nach ein paar Minuten verärgert. » Dalton hat die Schlüsselkarte seines Vaters gestohlen, und wir sind hier für nichts und wieder nichts eingedrungen?«
    Dalton stand auf und schaute sich in dem Raum um. » Er kommt aber andauernd hier rein, um zu arbeiten. Zumindest behauptet er das. Er muss hier irgendwelche Arbeitsdateien haben.«
    » Außer er hat sie auf einem externen Laufwerk«, sagte Spencer, während er sich weiterhin durch die Dateien klickte. » Zumindest würde ich das tun, wenn …« Er hörte mittendrin auf zu reden und brach in Gelächter aus.
    » Was ist los?«, fragte ich und beugte mich vor, um auf den Bildschirm zu sehen.
    » Mann, ich habe gerade die Porno-Datei deines Vaters gefunden!«, sagte Spencer. » Er muss seine Auszeit hier wirklich genießen, wenn er sich nur deshalb eine mit einer Schlüsselkarte verschließbare Tür zugelegt hat.« Das Maussymbol verweilte über einer Videodatei, als hätte Spencer vor, sie anzuklicken.
    Mit rotem Kopf schritt ich ein und schaltete den Bildschirm aus. » Ähm, nein. Deswegen sind wir nicht hier.«
    Spencer lachte erneut auf. » Kannst du dir vorstellen, wie Mr McKinney …«
    » Hey, Mann!«, sagte Dalton.
    Spencer zog den Kopf ein und sagte: » Tut mir leid.«
    Ich weigerte mich zu glauben, dass der stählerne Mr McKinney seine gesamte Freizeit damit verbrachte, sich in sein Büro einzusperren, Solitär zu spielen und … na ja, Solitär zu spielen. Natürlich würden sich seine supergeheimen Dokumente über seine dubiose Firma nicht mit der Aufschrift » Die Lösung des Werwolfrätsels! Bitte hier klicken!« auf dem Desktop seines unverschlüsselten Computers befinden. Entweder hatte er sie in den Tiefen seines normalen Computers versteckt oder wir suchten am falschen Ort. Oder alles befand sich auf einer externen Festplatte. Doch würden wir dann nicht einige dieser Dateien in seiner letzten Chronik sehen, auch wenn sie sich nicht öffnen ließen? Ich stand auf und ging hinter Spencer und dem Schreibtischstuhl auf und ab. Ich musterte erneut die Bücherregale, dann noch alles, was sich auf Mr McKinneys Schreibtisch befand, und fragte mich, ob er vielleicht Bücher mit Geheimfächern hatte, wie sie in den Reißern » Alte Dame und ihr Kater Maunz lösen Rätsel« vorkamen. Während ich hinter dem Stuhl auf und ab ging, hörte ich ein entferntes Summen. Zuerst dachte ich, es käme von einem der blassen fluoreszierenden Lichter, doch befand sich keines davon in meiner Nähe. Ich blieb stehen und betrachtete die Wand – besser gesagt das abstrakte Gemälde vor mir. Ich musste lächeln. » Ich hoffe, es ist das, wofür ich es halte.«
    Spencer fuhr in seinem Stuhl herum, um mich anzusehen, und Dalton lehnte sich gegen den Tisch.
    » Was meinst du?«, fragte Dalton.
    Ich untersuchte die Kanten des schwarzen Rahmens und suchte nach einer Art Knopf, den ich drücken konnte. Ich sah oder fühlte nichts, also packte ich den Rahmen an zwei Seiten und zog ihn vorsichtig nach vorn. Mit einem Zischen löste sich das Gemälde von der Wand. Ich ließ los, und es fuhr von selbst nach unten und blieb gegen die Wand gelehnt stehen, während ein futuristisches Bedienfeld, das aussah wie vom Deck der Enterprise, sichtbar wurde. Dahinter, in die Wand eingelassen, befand sich eine gläserne Bildfläche.
    » Das gibt’s nicht«, sagte Spencer.
    » Nicht zu fassen, dass es funktioniert hat«, erwiderte ich und schüttelte den Kopf. » Wir stecken tatsächlich gerade in einem Film, oder?«
    » Ich frage mich, ob wir diese realistisch aussehenden Masken, die Tom Cruise trug, auch bekommen?«, sagte Spencer.
    Dalton sagte gar nichts. Er beugte sich ganz nah zu dem leeren Bildschirm hin, streckte den Finger aus und tippte in eine Ecke.
    Und der Bildschirm erwachte zum Leben. Er war eine übergroße Version von Mr McKinneys anderem Bildschirm-Hintergrund – schlichtes Schwarz mit gigantischen

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