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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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erhellte. Hinter den Zellen befanden sich Korridore, die zu den hinteren Büros und Konferenzräumen sowie zu den Toiletten führten. Ich schaute mich um und nahm alles in mich auf. Jeder Monitor verfügte über einen individuellen Bildschirmschoner, und auf vielen der Tische standen Privatfotos, Plüschtiere, Topfpflanzen, sogar kleine Süßigkeitenautomaten und gelegentlich eine oder zwei Actionfiguren. All das hatte einen seltsamen Anstrich von Menschlichkeit, den ich von einem Ort, in dem man mich in ein Monster verwandelt und von dem aus man einen Mann losgeschickt hatte, um mich zu töten, nicht erwartet hätte. Still gingen wir jeder zu einem Computer und begannen, uns durch die Dateien und Ordner zu klicken. Alle, außer Tracie, die sich an Spencer hängte, als wäre er das Einzige, was sie in dieser Welt hielt. Sie setzte sich in der Zelle, in der er arbeitete, auf eine Stuhlkante und verharrte dort völlig still, während sie die Augen mit den Händen bedeckte.
    Ich klickte selbst an einigen Rechnern herum, doch fand ich dort nichts. Worum es sich bei diesem Teil des Gebäudes auch immer handelte, es musste mit Verwaltung oder etwas ähnlich Langweiligem zu tun haben. Ich schätze, sogar verrückte Wissenschaftler brauchen eine Personalabteilung.
    » Bah, das können wir vergessen«, sagte Dalton. Er schob sich mit solcher Wucht von dem Tisch, auf dem er getippt hatte, nach hinten, dass sein Stuhl gegen die Zellenwand krachte. Ein paar eingerahmte Fotos fielen herunter, doch hielt er sich nicht nicht damit auf, sie wieder an ihren Platz zu hängen.
    » Einverstanden«, sagte Spencer. » Noch mehr wertloses Zeug. Das ist reine Zeitverschwendung.«
    Mir fiel ein eingerahmtes Blatt Papier auf, das neben der Tür hing, durch die wir hereingekommen waren. Ich erhob mich von meinem Stuhl und ging hinüber. Wie sich herausstellte, war es ein Plan der Einrichtung, in dem die Notausgänge und Fluchtwege markiert waren. Ich packte den Rahmen und riss ihn von der Wand. Er löste sich mit einer weißen Staubwolke und etwas Gips. Ich fand heraus, wo wir uns befanden, und warf anschließend einen Blick auf den restlichen Plan. Wie es schien, befand sich die Haupt-Lobby des Gebäudes unter uns. Sie würde sich wahrscheinlich als ebenso nutzlos erweisen. Hinter den Zellen waren ein paar extravagantere Büros, die sich möglicherweise als lohnender erweisen würden, vielleicht aber auch als ebenso langweilig. Indem ich mit dem Finger über den Plan fuhr, fand ich hier im ersten Stock einen Ausgang, der zu dem gläsernen Übergang, den ich von draußen gesehen hatte, und zu Gebäude B führte. Dort befanden sich im obersten Stockwerk einige Räume mit der Aufschrift » Labors«. Im Erdgeschoss von Gebäude B waren offensichtlich seltsamerweise keine Ausgänge. Dort gab es auch keine Räume – zumindest waren keine ausgeschrieben. Das schien mir höchst verdächtig. Und meine Neugier war geweckt.
    In dem Moment kamen Dalton, Spencer und Tracie auf mich zu. Ich ließ den Plan auf den Teppich zu meinen Füßen fallen, weil ich ihn nicht länger mit mir herumschleppen wollte, und sah sie an. » Okay, Planänderung: Kein Herumhantieren mehr mit PC s. Vorwärts.« Wir rannten quer durch das Stockwerk, zwischen den Zellen hindurch in Richtung der verglasten Tür, die zu dem Übergang führte. Dort befand sich ein weiteres Handlesegerät – und damit ein weiterer Türgriff, den ich mit Leichtigkeit mit der Hand kaputt machen konnte. Diesmal zersplitterte der gläserne Türeinsatz durch die Wucht meines Schlages.
    » Ups.«
    » Na ja, wir scheren uns ja auch nicht darum, ob wir eine Spur hinterlassen«, sagte Spencer. » Obwohl ich glaube, wir hätten Handschuhe mitnehmen sollen.«
    Handschuhe. Hmm. Dafür war es jetzt zu spät, und ich wollte nicht zugeben, dass ich nicht selbst daran gedacht hatte. Ich trieb Spencer an und gab ein Zeichen, dass wir uns alle vier ducken sollten. Nach vorn gebeugt schaute ich durch die Glasfenster des Übergangs. Niemand draußen. Perfekt. Noch immer in der Hocke hasteten wir durch den Übergang. Noch eine Tür. Verbogener Türgriff. Zerstörtes Schloss. Durch die Wucht zerborstenes Glas. Die Tür ging in meine Richtung auf, und mit ihr drang kalte Luft herein, die sonderbar antiseptisch roch, wie in einem Krankenhaus.
    Ich schritt durch die Tür und schaute mich um. » Das ist es, was ich gesucht habe«, sagte ich zu den anderen, die sich um mich scharten.
    Wir befanden uns in einem Korridor, an

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