Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
Vom Netzwerk:
Geisteskrankheit um Hilfe bitte, und dann machst du dich über mich lustig?«
    » Natürlich nicht, Tracie«, sagte Spencer und drehte sich um, um ihre Hand zu nehmen. » Hör nicht auf Emily. Und auch nicht auf Dalton. Von uns kann auch keiner sein nächtliches Verhalten besser kontrollieren als du.«
    Dalton schnallte sich ab und öffnete die Tür. » Kommt schon, lasst uns endlich gehen«, sagte er und sprang auf das Straßenpflaster.
    » Du musst mit uns mitkommen, Tracie«, sagte ich. » Jemand könnte im Auto auf dich aufmerksam werden.«
    » Und drinnen finden wir heraus, was uns alle krank macht«, fügte Spencer hinzu. » Okay?«
    Tracie nickte nachdenklich. Doch mir war klar, dass sie Spencers Argumente akzeptieren würde. Soweit ich wusste, hatte er vor dem heutigen Tag nicht oft mit Tracie gesprochen, und doch schien es, als wüsste er genau, wie er ihre Abwehrhaltung durchbrechen, ihren Code knacken könnte, damit sie das machte, was wir machen mussten. Das könnte sich als nützlich erweisen.
    Schließlich seufzte Tracie. » Gut, ich komme mit. Aber ich bin ganz und gar nicht dem Anlass entsprechend gekleidet. Und zwar überhaupt nicht. Kleider sind kein passendes Outfit für Spionagetätigkeiten, stimmt’s?«
    » Außer du bist auf einem vornehmen Ball und musst einen Drogenbaron verführen«, meinte ich.
    Irgendetwas prallte seitlich gegen den Wagen. Ich drehte mich um und sah, dass Dalton offensichtlich auf den Minivan von Spencers Mom geschlagen hatte.
    » Lasst uns endlich gehen«, sagte er noch einmal.
    Mit Dalton und mir an der Spitze rannten wir hinter den Zaun, der BioZenith umgab. Das Loch darin war zu meiner Überraschung tatsächlich noch da. Angesichts des ganzen Überwachungssystems und der bewaffneten Wachmänner musste man sich hier offensichtlich noch nie mit wirklichen Eindringlingen auseinandersetzen.
    Gut für uns.
    Wir schlüpften einer nach dem anderen durch den Zaun und sprangen dann auf die Leiter, um zum Dach hinaufzuklettern. Tracie musste dazu etwas ermuntert werden, weil sie sich einbildete, jemand könnte ihr Höschen sehen, doch schließlich bewegten wir sie dazu, mitzukommen. Diesmal waren keine Wachen da. Dalton zerschmetterte den Handflächenleser. Die Tür ließ sich ganz leicht öffnen und gab den Blick auf ein Treppenhaus frei.
    Ähnlich wie im Büro von Daltons Vater drang von unten ein schwaches fluoreszierendes Licht durchs Treppenhaus. Ich übernahm die Führung, gefolgt von Dalton. Hinter ihm ging Tracie, und Spencer bildete das Schlusslicht. Er ließ die Stahltür so leise wie möglich zufallen. Ich wandte mich, den Finger an den Lippen, zu ihnen um und schlich die Treppe hinunter. Ich kam zu einer Tür, auf der stand: GEBÄUDE 2, EBENE 2. Genau wie an der oberen Tür befand sich auch hier ein Handlesegerät.
    » Das zerschmettere ich auch«, sagte Dalton und versuchte, sich an mir vorbeizuzwängen.
    » Nein«, befahl ich. » Das oben auf dem Dach war laut genug. Lass mich etwas ausprobieren.« Ich umfasste den Türgriff. Er fühlte sich kalt an. Ich rüttelte daran und vergewisserte mich, dass die Tür, selbstverständlich, verschlossen war. Ich umklammerte den Türgriff ganz fest und drückte so stark ich konnte dagegen. Das Schloss gab nach und die Tür schwang auf. Es quietschte laut und hallte durch das Treppenhaus.
    Wir erstarrten und lauschten angespannt. Mein Puls raste herrlich schnell. Ich liebte den Kick von all dem. Davon, tatsächlich eingebrochen zu sein. Tagsüber-Emily hatte meine – beziehungsweise unsere – Versuche, sich einen Adrenalinrausch zu verschaffen, selbstverständlich abgelehnt, aber das hier? Ja, das hier war etwas, hinter dem wir beide stehen konnten. Es waren weder Schritte noch ein Alarm zu hören. Ich fragte mich, ob sich BioZenith vielleicht nur die beiden Wachen leisten konnte, die wir in der Nacht zuvor überwältigt hatten und von denen einer an diesem Abend ganz gewiss nicht arbeiten konnte. Das erschien mir seltsam für einen Ort, der so entschlossen wirkte, sich den Anschein eines Gefängnisses zu geben. Ich würde dies jedoch nicht infrage stellen. Ich führte unser Grüppchen in den Korridor, der hinter der Tür lag. Wir fanden uns in einem Labyrinth von Zellen wieder, die durch Glaswände voneinander getrennt waren. In jeder davon befand sich ein Tisch, der jenem in Mr McKinneys Büro glich. Alle waren mit Computern und Flatscreen-Monitoren ausgestattet. Von den Monitoren ging ein blauer Schein aus, der den Raum

Weitere Kostenlose Bücher