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Die Ankunft

Die Ankunft

Titel: Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. M. Sampson
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dessen beiden Enden sich Glaswände und Glastüren befanden – alles hier bei BioZenith war aus Glas, als wollte sich derjenige, der hier die Verantwortung trug, vergewissern, dass niemand seine Privatsphäre genoss, sich niemals vor den Augen seiner Vorgesetzten verstecken konnte. Die Korridore führten tiefer in das Innere des Gebäudes, in dem sich Reihe um Reihe Glasräume befanden, in denen man Experimente durchführen konnte. Unmittelbar links und rechts von mir befanden sich Labors voller Pflanzen: ein kleiner Apfelbaum, ein Getreidehalm, verschiedene andere Wurzelpflanzen, exotische Blumen. Da waren lange Tische voller Becher, Lupen und Petrischalen, Computer und hingekritzelter Notizen. Wandtafeln, an denen Formeln standen.
    » Ah«, sagte ich. » Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich tatsächlich mit Pflanzen beschäftigen. Ich habe das für reine Tarnung gehalten.«
    » Keine gute Tarnung, wenn sie nichts Betreffendes vorweisen können«, erwiderte Spencer und schaute in das schwach beleuchtete Labor gegenüber dem, das ich mir gerade ansah.
    Ich drehte mich um und stellte fest, dass Tracie in dasselbe Labor sah, das Gesicht gegen die Scheibe gedrückt. Ihr heißer Atem ließ das Glas beschlagen.
    » Sieh dir das an«, sagte sie mit seltsamer Stimme. » Es ist lebendig, nicht wahr? Man kann erkennen, dass es sich bewegt.«
    » Lebendig vielleicht«, sagte ich, » aber ich bezweifle, dass sie recht weit kommen.«
    Spencer neigte grübelnd den Kopf. » Was, wenn das Werpflanzen sind? Tagsüber Menschen, nachts Pflanzen?«
    Ich lachte schallend. » Lasst uns da einfach nicht hineingehen.«
    » Yo!«, rief Dalton, und wir drehten uns alle um und sahen ihn weiter unten im Hauptkorridor stehen. Er lehnte an einer weißen Betonwand neben einer grauen Stahltür, neben der sich eine weitere Sicherheitsvorrichtung in Form einer Kombination aus Tastatur und Handflächenleser befand. » Kommt schon!«, rief er mit bebenden Knien und zusammengepressten Lippen. » Ich pfeife auf die Pflanzen.«
    Ich deutete mit dem Kopf in seine Richtung und ging, gefolgt von Spencer und Tracie, zu Dalton.
    Dalton hatte den Türgriff bereits in der Hand, und als er ihn hinunterdrückte, löste sich dieser komplett aus der metallenen Türverkleidung, die nun ein klaffendes, gezacktes Loch aufwies. Dalton lachte auf. » Ich schätze, ich kenne meine eigene Kraft nicht«, sagte er mit hoher, affektierter Stimme und lachte erneut auf, als wäre das der geistreichste Witz, der jemals gerissen worden war.
    Tracie blinzelte rasch und packte mich am Arm. » Ich …«
    » Was?«, fragte ich sie. » Was ist denn?«
    Sie schüttelte den Kopf. » Jetzt ist es weg. Aber es wird mir wieder einfallen.«
    Dalton hob den Fuß und trat die Tür ein. Sie flog aus den Angeln und landete krachend am Boden, was die Glaswände im Hautkorridor erbeben ließ. Er stakste durch die Türöffnung, und wir anderen drei folgten ihm.
    Und fanden, wonach wir gesucht hatten. Links und rechts von uns waren noch mehr Labors, mit denselben Arbeitstischen, denselben stählernen, polierten Arbeitsgerätschaften. Nur handelte es sich bei den Proben nicht um eine Vielfalt aus der Flora, sondern durchgängig aus der Fauna. Im Labor zu meiner Linken befand sich auf einem mehrstufigen, in die Wand eingelassenen Regal eine Unmenge von Gläsern mit Organen darin. Herzen, die von seltsamen, schwarzfaserigen Wucherungen bedeckt waren. Ein Gehirn, dessen eine Hälfte größer war als die andere. Die eingelegten Überreste einer Art Fötus, der definitiv nicht menschlich war, oder, wenn er es gewesen war, zu etwas Unerkennbarem mutiert war. Da war er nun, und das in seiner ganzen blutrünstigen Herrlichkeit. Der letztendliche Beweis dafür, dass BioZenith Tests mit Körperteilen durchführte, die menschlichen wie tierischen Ursprungs zu sein schienen. Aus irgendeinem Grund war all dies streng geheim. Und ich schätzte, der Grund war der, dass keiner wissen konnte, dass sie vor langer Zeit an einer Stelle Erfolg gehabt hatten. Dass sie mit der DNA von fünf Föten etwas angestellt hatten, durch das diese schließlich zu fünf Furcht einflößenden Bestien geworden waren.
    » Wow«, flüsterte Spencer. » Das ist heftig.«
    Ich drehte mich um und warf einen Blick in das gegenüberliegende Labor. Sofort ballten sich meine Hände zu Fäusten. Nein, in diesem Labor befanden sich keine Gläser. Dort waren zwei große Glasröhren, die vom Boden bis zur Decke reichten und mit einer Art

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