Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
seinem Vater und sprach zu seinem Vater: Mein Vater erhebe sich und esse von meiner Beute, damit mich deine Seele segne!
27 Und sein Vater Isaak sprach zu ihm: Wer bist du? Und er sprach zu ihm: Ich bin dein Erstgeborener, dein Sohn Esau; ich habe getan, wie du mir geboten hast. 28 Und Isaak erstaunte über alle Maßen und sprach: Wer ist dieser, der gejagt und gefangen und mir gebracht hat? Und ich habe gegessen von allem, ehe du kamst, und habe ihn gesegnet: ge segnet solle er sein und all' sein Same bis in Ewigkeit! 29Und es geschah, als Esau die Rede seines Vaters Isaak gehört hatte, da schrie er mit sehr lauter und kläglicher Stimme und sprach zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater! 30 Und er sprach zu ihm: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat deine Segnungen weggenommen! Und er sprach: jetzt weiß ich, weshalb sein Name Jakob ge nannt ist. Siehe, er hat mich jetzt zum zweiten Male betrogen: mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, jetzt hat er auch meinen Segen genommen! 31 Und er sprach: Hast du keinen Segen mehr für mich übrig, Vater? Und Isaak antwortete und sprach zu Esau: Siehe, zum Herrn habe ich ihn für dich gesetzt und alle seine Brüder habe ich ihm gegeben, daß sie ihm Knechte seien, und Überfluß an Korn und Wein und Öl habe ich ihm bestimmt, und für dich, was kann ich da jetzt noch tun, mein Sohn? 32
Und Esau sprach zu seinem Vater Isaak: Besitzest du denn nur einen einzigen Segen, o Vater? Segne auch mich, Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. 33 Und Isaak antwortete und sprach zu ihm: Siehe, fern vom Tau der Erde soll dein Wohnen sein und fern vom Tau des Himmels droben. 34 Und von deinem Schwerte sollst du leben und deinem Bruder untertan sein. Und es wird geschehen, wenn du dich weigerst und sein Joch von deinem Halse abschüttelst, dann wirst du eine völlige Todsünde begehen, und dein Same wird hinweggetilgt werden unter dem Himmel! 35 Und Esau bedrohte Jakob wegen des Segens, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und er sprach in seinem Herzen: Jetzt mögen die Tage der Trauer um meinen Vater kommen, und dann will ich meinen Bruder Jakob töten!
Rebekka veranlaßt Isaak, den Jakob nach Mesopotamien zu senden. Jakobs Traum und Gelübde zu Bethel.
1 Und es wurde der Rebekka im Traume das Wort ihres ältesten Sohnes Esau ge sagt, und Rebekka schickte und rief ihren jüngeren Sohn Jakob und sprach zu ihm: 2 Siehe, dein Bruder Esau sinnt auf Rache an dir, um dich zu töten. 3 Jetzt aber, mein Sohn, höre auf mein Wort und mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban nach Haran und bleibe einige Tage bei ihm, bis sich der Zorn deines Bruders wendet, und er von seinem Zorne gegen dich abläßt und alles, was du ihm getan hast, vergißt. Und da nn will ich hinschicken und dich von dort holen lassen. 4 Und Jakob sprach: Ich fürchte mich nicht; wenn er mich töten will, werde ich ihn töten! 5 Und sie sprach zu ihm: Ich möchte nicht meine beiden Kinder an einem Tage verlieren! 6 Und Jakob sprach zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, du weißt, daß unser Vater alt ist und nicht mehr sehen kann, weil seine Augen stumpf geworden sind; und wenn ich ihn verlasse, so ist es böse vor seinen Augen, daß ich ihn verlasse und von euch gehe, und mein Vater wird mir zürnen und mich verfluchen. Ich werde nicht gehen. Wenn er mich entläßt, nur dann werde ich gehen! 7 Und Rebekka sprach zu Jakob: Ich werde hineingehen und mit ihm reden, und er wird dich entlassen. 8 Und Rebekka ging hinein und sprach zu Isaak: Ich bin meines Lebens überdrüssig wegen der beiden Hethiterinnen, die sich Esau zu Weibern 62
genommen hat; und wenn auch Jakob ein Weib nimmt von den Töchtern des Landes, die wie jene sind, wozu lebe ich dann noch? Denn böse sind die Töchter Kanaans! 9 Und Isaak rief den Jakob und segnete ihn und ermahnte ihn und sprach zu ihm: 10 Nimm dir kein Weib von allen Töchtern Kanaans! Mache dich auf und geh nach Mesopotamien zum Hause Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir ein Weib von dort, von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter. 11 Und der allmächtige Gott segne dich und mache dich groß und viel, daß du zu einem Haufen von Völkern werdest, und er gebe dir die Segnungen meines Vaters Abraham, dir und deinem Samen nach dir, damit du das Land deiner Fremdlingschaft erbest und alles Land, das Gott Abraham gegeben hat. Geh, mein Sohn, in Frieden! 12 Und Isaak entließ den Jakob, und er ging nach Mesopotamien zu Laban, dem Sohne Bethuels, des Syrers, des
Weitere Kostenlose Bücher