Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
22 Und auch meinen Bruder Jakob werde ich mehr lieben als alles Fleisch; und ich habe ja keinen Bruder auf der ganzen Erde außer allein diesen. Und das ist für mich nichts Großes, wenn ich ihn lieb habe. Denn er ist mein Bruder, und zusammen sind wir gesäet in deinem Leib und zusammen sind wir aus deinem Schoße gekommen, und wenn ich meinen Bruder nicht liebe, wen soll ich dann lieben? 23 Und gerade ich bitte dich, daß du Jakob mahnest in betreff meiner und in betreff meiner Kinder, denn ich weiß, daß er über mich und meine Kinder sicherlich herrschen wird, weil an dem Tage, da mein Vater ihn segnete, er ihn hoch und mich niedrig gemacht hat. 24 Und ich schwöre dir, daß ich ihn lieben und nie nach Bösem wider ihn trachten werde alle Tage meines Lebens, sondern nur nach Gutem. Und er beschwor ihr alle diese Worte. 25 Und sie rief Jakob vor die Augen Esaus und gebot ihm gemäß den Worten, die sie mit Esau geredet hatte. 26 Und er sprach: Ich werde tun, was dir gefällt; vertraue mir, daß Böses von mir und meinen Kindern nicht ausgehen wird gegen Esau, und daß ich in nichts vorangehen werde, außer nur in gegenseitiger Liebe. 27 Und sie aßen und tranken, sie und ihre Kinder in dieser Nacht, und sie starb, drei Jubiläen und eine Jahrwoche und ein Jahr alt, in dieser Nacht, und ihre beiden Söhne Esau und Jakob begruben sie in der Doppelhöhle nahe bei Sara, der Mutter ihres Va ters.
Letzte Reden und Tod Isaaks.
1 Und im 6. Jahre dieser Jahrwoche rief Isaak seine beiden Söhne Esau und Jakob, und sie kamen zu ihm, und er sprach zu ihnen: Meine Kinder, ich werde den Weg meiner Väter gehen, in das Haus der Ewigkeit, wo meine Väter sind. 2 Begrabt mich nun nahe bei meinem Vater Abraham in der Doppelhöhle auf dem Felde des Hethiters Ephron, die Abraham zu einem Grabdenkmal erworben hat; dort in dem Grabe, das ich mir selbst gegraben habe, dort begrabt mich! 3 Und dies gebiete ich euch, meine Kinder, daß ihr Gerechtigkeit und Recht übt auf der Erde, auf daß Gott alles über euch kommen lasse, wie Gott es dem Abraham und seinem Samen zu tun versprochen hat. 4 Und liebt, meine Söhne, untereinander eure Brüder, wie einer der sich selbst liebt, und sucht einer dem anderen Gutes zu tun und gemeinsam zu handeln auf der Erde, und sie sollen sich untereinander lieben wie sich selbst. 5 Und in betreff der Götzen gebiete ich euch und ermahne ich euch, daß ihr sie verwerft und sie haßt und daß ihr sie nicht liebt; denn von Verführung voll sind sie für die, welche ihnen dienen, und für die, welche sie anbeten. 6 Gedenkt, meine Söhne, des Herrn, des Gottes Abrahams, eures Va ters, und wie auch ich ihn verehrt und ihm gedient habe in Gerechtigkeit und in Freude, auf daß er euch zahlreich mache und euren Samen anwachsen lasse wie die Sterne des Himmels an Menge und euch pflanze im Land als eine Pflanze der Gerechtigkeit, die nicht ausgerottet wird für alle Geschlechter in Ewigkeit. 7 Jetzt aber beschwöre ich euch mit einem großen Schwure - denn es gibt keinen größeren Schwur als diesen! - bei dem gelobten, geehrten, großen, glänzenden, wunderbaren und mächtigen Namen, der Himmel und Erde und alles zusammen gemacht hat: daß ihr ihn fürchtet und ihm dienet, 8 und daß ein jeglicher seinen Bruder liebe in Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, und keiner dem anderen Böses wünsche von jetzt an bis in Ewigkeit alle Tage eures Lebens, damit ihr Glück habt in all' eurem Tun und nicht umkommt. 9 Und wenn einer ist, der von euch wider seinen Bruder nach Bösem trachtet, so wisset von jetzt ab, daß jeder, der wider seinen Bruder nach Bösem trachtet, in seine Hand fallen und aus dem Lande der Lebendigen hinweggetilgt werden wird, und daß auch sein Name unter dem Himmel untergehen wird. l0 Und am Tage der Verwirrung und des Fluchs und des Grimms und des Zorns, dann wird er in brennendem, verzehrendem Feuer, wie er Sodorn verbrannt hat, so sein Land und seine Stadt und alles, was sein ist, verbrennen, und er wird ausgetilgt werden aus dem Buche der Ermahnung der Menschenkinder und wird nicht aufgezeichnet werden im Buche des Lebens, sondern in dem der zum Untergange Bestimmten, und wird entweichen zum ewigen Fluche, damit für jeden Tag ihr Gericht in Schmach und in Fluch und in Zorn und in Qual und in Grimm und in Plage und in Krankheit ewiglich erneuert werde. 11 Ich sage und bezeuge euch, meine Söhne, wie das künftige Gericht über den Menschen stattfinden wird, der an seinem Bruder Unrecht tun will.
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