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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Diebstahl und dem Ähnliches. Dagegen kommt durch ihn schlechterdings nicht Gutes zu Stande.

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    5 Und ich, Baruch, sprach zum Engel: »Ich lege dir nur noch eine Frage vor, o Herr! Da du mir gesagt hast, daß der Drache aus dem Meer eine Elle trinkt, so sage rnir auch, wie groß sein Bauch ist.« Und der Engel sprach: »Sein Bauch ist der Hades; und soweit eine Bleikugel
    >von< 300 Männern geschleudert wird, so groß ist sein Bauch. Komm nun, damit ich dir größere Dinge als diese zeige.« 6 Und er nahm mich und brachte mich dorthin, wo die Sonne ihren Ausgangspunkt hat, und zeigte mir einen vierrädrigen Wagen, unter welchem Feuer loderte, und auf dem Wagen saß ein Mann, der eine Feuerkrone trug. Und der Wagen wurde von vierzig Engeln in Bewegung gesetzt. Und siehe, ein Vogel lief mit herum vor der Sonne her, wie neun Berge groß. Und ich sagte zu dem Engel: >Was ist das für ein Vogel?< Und er sagte zu mir: > Das ist der Wächter des Erdkreises.< Und ich sagte: > O Herr, inwiefern ist das der Wächter des Erdkreises? Mache mich damit bekannt!< Und der Engel sagte zu mir: > Dieser Vogel läuft neben der Sonne her, und indem er dabei seine Flügel ausbreitet, fängt er ihre Strahlen auf, die feuerähnlich sind. Wenn er sie nämlich nicht auffangen würde, so würde weder das Menschengeschlecht am Leben bleibcn noch irgend ein anderes Lebewesen. Aber Gott hat eben diesen Vogel dazu angestellt.< Und er breitete seine Flügel aus, und ich sah auf seinem rechten Flügel gewaltig große Buchstaben, so groß, wie eine Tenne Platz einnimmt, die Raum hat für unge fähr viertausend Modien. Und es waren goldene Buchstaben. Und der Engel sprach zu mir: »Lies sie!« Und ich las, und sie lauteten so: > Weder die Erde bringt mich hervor noch auch der Himmel, sondern die Feuerflügel bringen mich hervor.< Und ich sprach: > O Herr, was ist das für ein Vogel, und welches ist sein Name?< Und der Engel sagte zu mir: > Phönix heißt sein Name.< Und ich sprach: >Und was frißt er?< Und er sagte zu mir: > Das Manna des Himmels und den Tau der Erde.< Und ich sprach: >Gibt der Vogel auch Kot von sich?< Und er sprach zu mir: > Er gibt als Kot einen Wurm von sich, und der Kot des Wurms wird der Zimmet, den die Könige und die Für sten verwenden. Warte aber noch eine Weile, so wirst du die Herrlichkeit Gottes schauen.< Und während er so mit mir redete, entstand wie ein Donnerschlag, und es erbebte der Ort, auf dem wir standen. Und ich fragte den Engel: »O mein Herr! Was ist das für ein Schall?« Und der Engel sprach zu mir:
    >Gerade jetzt öffnen die Engel die 365 Tore des Himmels, und es scheidet sich das Licht von der Finsternis.< Und es kam eine Stimme, die sprach: »Lichtspender, spende der Welt den Lichtglanz!« Und als ich das Rauschen des Vogels hörte, fragte ich: > O Herr! Was ist das für ein Rauschen?< Und er sagte: »Dieses Rauschen weckt die Hähne auf der Erde aus ihrem Schlaf auf. Gleichwie nämlich die Menschen
    >durch den Mund<, so macht sich auch der Hahn den anderen Wesen in der Welt in seiner ihm eigentümlichen Sprache verständlich. Denn wenn die Sonne von den Engeln zurechtgemacht wird, so kräht der Hahn.«
    7 Und ich sprach: >Und wo begibt sich die Sonne an ihre Tagesarbeit, nachdem der Hahn gekräht hat?< Und der Engel sprach zu mir: »Höre mir zu, o Baruch! Alles, was ich dir gezeigt habe, ist im ersten und zweiten Himmel. Und im drit ten Himmel wandelt die Sonne entlang und spendet der Erde das Licht. Doch harre aus, so wirst du die Herrlichkeit Gottes schauen.« Und während ich so mit ihm rede, sehe ich den Vogel, und er wurde zuvörderst sichtbar, und nach und nach wuchs er und endlich wurde er vollständig sichtbar. Und hinter ihm sehe ich die Sonne hervorblitzen und mit ihr die Engel, wie sie zogen, und eine Krone auf ihrem Haupte, ein Anblick, auf den wir nicht die Augen richten und hinsehen konnten. Und gleichzeitig damit, daß die Sonne erstrahlte, breitete auch der Phönix seine Flügel aus. Als ich aber diese großartige Herrlichkeit schaute, ward ich infolge des gewaltige n Schrecks ganz erschöpft, und ich floh hinweg und verbarg mich in den Flügeln des Engels. Und der Engel sprach zu mir: »Fürchte dich nicht, Baruch, sondern harre aus, so wirst du auch ihren Untergang schauen.«
    8 Und er nahm mich und brachte mich nach Sonnenuntergang. Und als die Zeit kam zum Untergehen, da sehe ich wieder gerade vor mir den Vogel kommen. Und gleichzeitig damit, daß er kam, sehe ich die Engel, und

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