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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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kommen; er durfte aus dem Paradies ein wohlriechend Gewürz mitnehmen und Sämereien zu seinem Unterhalt. Da liegen ihn die Engel beide Arten sammeln: Safran, Narde, Kalmus, Zimt un d Sämereien zu seinem Unterhalt. Mit diesen ging er aus dem Paradies. Wir aber kamen auf die Erde. 30Nun, meine Kinder, hab ich euch gezeigt, wie wir verführt worden sind. Ihr aber, hütet euch, vom Guten abzuweichen ! 31Dies sagte sie inmitten ihrer Söhne, während Adam schlief in seiner Krankheit. Und einen Tag, bevor er sterben sollte, spricht Eva noch zu Adam: Was soll ich leben und du stirbst? Wie lang hab ich nach deinem Tode noch zu leben? Sag mir's! Und Adam spricht zu Eva: Sorg dich nicht drum! Du säumest nicht, mir nachzufolgen. Wir sterben gleicherweise beide. Du wirst am gleichen Orte beige setzt, wie ich. Doch wenn ich tot bin, laßt mich liegen! Und niemand rühr mich an, bevor des Herren Engel über mich verfügt! Gott vergißt nicht meiner. Nein! Er verlangt nach dem Gefäß, das er sich selbst gebildet. Steh auf und bete zu Gott, bis daß ich meinen Geist zurückgegeben in seine Hände, ihm, der ihn mir geschenkt! Wir wissen nicht, wie's ist, wenn wir vor unseren Schöpfer kommen, ob er wohl über uns in Zorn gerät oder uns sich, in Erbarmen, zuwendet. 32Eva stand auf und ging hinaus und fiel zur Erde mit den Worten: Gesündigt hab ich, Gott, gesündigt, an dir gesündigt, Allvater, gesündigt gegen deine auserwählten Engel, gesündigt gegen Cherubim und Seraphim, gesündigt gegen deinen unerschütterlichen Thron, gesündigt, Herr, gar viel gesündigt; durch mich kam alle Sünde in die Schöpfung. - Und Eva lag noch auf den Knien im Gebet, da kam zu ihr der Menschheit Engel und hieß sie sich erheben: Eva! Steh auf von deiner Buße! Adam, dein Mann, hat seinen Leib verlassen. Sieh, wie sein Geist zu seinem Schöpfer fährt und dort vor ihm erscheint ! 33
    Eva erhebt sich und deckt mit ihrer Hand das Angesicht. Der Engel sprach zu ihr: Erheb dich aus dem Irdischen! Und Eva blickt zum Himmel auf; da sieht sie einen Lichtwagen heranfahren, gezogen von vier glänzenden Adlern. Kein aus dem Mutterleib Geborener kann ihre Herrlichkeit beschreiben, noch in ihr Antlitz schauen; voraus dem Wagen gingen Engel. Sie kamen zu dem Ort, wo Adam, euer Vater, lag.
    Da hielt der Wagen und zwischen eurem Vater und dem Wagen waren Seraphim. Ich sehe goldne Räucherfässer und drei Schalen und die Engel kommen mit dem Weihrauch, den Räucherfässern und den Schalen zum Opferaltar; sie blasen drein, so daß des Räucherwerkes Dampf die Festen einhüllt. Die Engel fielen nieder und beteten Gott an und riefen laut: Heiliger Jael! Verzeih! Er ist dein Ebenbild und deiner heiligen Hände Schöpfung. 34Und weiter sah ich, Eva, zwei große furchtbare Geheimnisse vor Gottes Angesicht stehen. Ich wein vor Furcht und ruf zu meinem Sohne Seth: Steh auf vom Leichnam deines Va ters Adam, Seth! Komm her zu mir! Sieh, was noch nie ein Auge sah!
    35Und Seth stand auf und kam zu seiner Mutter und sprach zur ihr: Was ist dir denn? Was weinest du? Spricht sie zu ihm: Blick mit den eigenen Augen auf und sie die sieben Festen offen, und schau mit eignen Augen, wie deines Vater Leib auf seinem Antlitz liegt und alle heiligen Engel für ihn mitbeten und sprechen: Verzeih ihm doch, Allvater! Er ist dein Ebenbild. Nun, Seth, mein Sohn, was soll denn dies?
    Wann wird er in die Hände des unsichtbaren Vaters, des unsichtba ren Gottes, unseres Vaters, übergeben? Wer mögen wohl die beiden Äthiopen sein, die deinem Vater im Gebete beistehen? 36 Da sagte Seth zu seiner Mutter: Das sind die Sonne und der Mond; auch diese fallen nieder und beten hier für meinen Vater Adam. Und Eva spricht zu ihm: Wo blieb ihr Licht? Weswegen sehen sie so dunkel aus?
    Spricht zu ihr Seth: Sie können vor dem Licht des Alls nicht leuchten, dort vor des Lichtes Vater. Deshalb versteckte sich das Licht an ihnen.
    37Dies sagte Seth zu seiner Mutter. Da blies ein Engel die Trompete, und alle Engel, die auf ihrem Antlitz lagen, erhoben sich und schrieen fürchterlich: Gepriesen sei die Herrlichkeit des Herrn an seinen Kreaturen! Er hat sich Adams, des Gebildes seiner Hände, jetzt erbarmt.
    Nach diesem Engelsruf kam einer der sechsflügeligen Seraphim, nahm Adam auf und führte ihn zum acherontischen See. Er wusch ihn dreimal ab und brachte ihn vor Gottes Angesicht. Drei Stunden lag er da; da streckt der Allvater die Hände aus, auf seinem Throne sitzend, hebt Adam auf und übergibt ihn

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