Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel
geschiedenen Seele. So sprach der Erzengel Michael; dann ging er wieder in den Himmel mit Lobpreis und mit Allelujasang.
Textquelle: Schatzhöhle
1. Kapitel: Erschaffung der Welt
16
1Mit der Kraft unsers Herrn Jesus, des Messias, beginnen wir, die Schrift über die Ableitung der Stämme, d. h. die »Schatzhöhle«
niederzuschreiben; sie ist von dem heiligen Herrn Ephraem verfaßt. 2Herr! Unterstütze mich mit deiner Gnade! Amen. 3Am Anfang, am ersten Tag, dem heiligen Sonntag, dem Anfang und Erstgeborenen aller Tage, schuf Gott Himmel und Erde, Wasser, Luft und Licht, d. h. die Engel und Erzengel, die Thronen, Fürsten, Herrschaften, Machthaber, Kerube und Seraphe, alle Ordnungen und Heere der Geister, ferner die Finsternis, das Licht, die Nacht, den Tag, die Winde und Stürme; alle diese wurden am ersten Tage erschaffen. 4An diesem Sonntag schwebte der Heilige Geist, eine aus den Personen der Dreieinigkeit, über dem Wasser. 5Und durch sein Schweben auf des Wassers Oberfläche wurde dieses gesegnet, So daß es schöpferisch ward. 6Die ganze Natur des Wassers wurde heiß und kochend, und damit ward der Sauerteig der Schöpfung vereinigt. 7Wie ein Vogel seine jungen durch Ausbreiten der schützenden Flügel erwärmt, so daß sie in den Eiern durch die Wärme des davon ausgehenden Feuers zu jungen gebildet werden, so wurde auch durch die Wirkung des Heiligen Geistes der Sauerteig der Schöpfung an das Wasser gebunden, als er, der Paraklet, darüber schwebte. 8Am zweiten Tag schuf Gott den untern Himmel und nannte ihn Firmament; dies zeigt, daß das Firmament nicht die Natur des oberen Himmels hat und in seinem Aussehen von dem Himmel über ihm, d. h. vom obern, feuerigen Himmel, verschieden ist. 9Jener zweite Himmel ist aus Licht und dieser untere von fester Substanz; er heißt Firmament, weil er eine dichte, wässerige Natur besitzt. 10Und Gott schied am zweiten Tag das Wasser von dem Wasser, d. h. das obere von dem unteren Wasser. 11Und dieses stieg am zweiten Tag über den Himmel gleich einer dichten Nebelmasse empor; so erhob es sich und stieg aufwärts und lagerte sich oberhalb des Firmaments in der Luft; aber nach keiner Seite hin ergießt und bewegt es sich. 12Am dritten Tag befahl Gott dem Wasser unterhalb des Firmaments, es solle sich an einem Ort sammeln und das Trockene solle sichtbar werden.
13Als nun die Wasserdecke von der Erdoberfläche weggezogen wurde, zeigte sich, daß sie nicht festsitzend noch festgegründet war, sondern eine feuchte, elastische Natur besaß. 14Das Wasser sammelte sich nun in die Meere, und zwar unterhalb der Erde, in und auf ihr. 14Und Gott schuf inmitten der Erde, von unten her, Durchgänge, Adern und Kanäle für den Durchlauf des Wassers und für die Dünste, die aus der Erde in diesen Adern und Durchgängen aufstiegen, sowie Wärme und Kälte zum Besten der Erde. 16Denn von unten ist Erde wie ein Schwamm gemacht, weil sie auf Wasser ruht. 17Am gleichen drit ten Tag befahl Gott der Erde, sie solle von unten Kraut aufkeimen lassen. 18Und so ward sie in ihrem Innern schwanger mit Bäumen, Samen, Pflanzen und Wurzeln. 19Arn vierten Tag schuf Gott Sonne, Mond und Sterne.
20Und sobald sich die Sonnenwärme über die Erdoberfläche ausbreitete, erstarkte diese von ihrer Schlaffheit, weil des Wassers Feuchtigkeit und Flüssigkeit von ihr genommen ward. 21Als nun der St aub der Erde erhitzt wurde, ließ sie alle Bäume, Pflanzen, Samen und Wurzeln aufsprießen, die in ihrem Innern am dritten Tag empfangen waren. 22Am fünften Tag befahl Gott dem Wasser; da brachte es alle möglichen Fische und Wassergewürm hervor, die Walfische, den Leviathan und andere fürchterlich aussehende Tiere, sowie die Luft- und Wasservögel.
23Am gleichen fünften Tage schuf Gott aus der Erde alles Vieh, die wilden Tiere und die Kriechtiere auf Erden, jedes einzelne nach seiner Art. 24Am sechsten Tag, dem Freitag, formte Gott den Adam aus Staub und die Eva aus seiner Rippe. 25Am siebten Tag ruhte Gott von all seinen Werken, und so ward derselbe Tag Sabbat genannt.
2. Kapitel: Erschaffung des Menschen
1Adams Erschaffung geschah auf folgende Weise. 2Als am sechsten Tag, dem Freitag, über allen Ordnungen der Gewalten Ruhe herrschte, sprach Gott: 3 »Wohlan! Laßt uns den Menschen nach unserm Bild, nach unserm Gleichnis machen!« Damit meinte er die gepriesenen Personen. 4Als die Engel dieses Wort vernahmen, waren sie in Furcht und Zittern und sprachen zueinander: 5 »Heute zeigt sich uns ein
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