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Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel

Titel: Die Apokryphen - Verborgene Buecher Der Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Weidinger
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Baumeister verbergen? Da sagte euer Vater: Herr! Wir verbergen uns nicht in dem Glauben, du könntest uns nicht finden. Ich habe Angst; ich bin ja nackt und scheue mich vor deiner Macht, o Herr. So spricht Gott zu ihm: Wer lehrte dich, du seiest nackt? Du mußt von meiner Vorschrift abgewichen sein, die ich dir zum Befolgen gab. Und da beruft sich Adam auf die Worte, die ich zu ihm ge sprochen, als ich ihn schnöd verführen wollte: »Ich will vor Gott dich sicher stellen.« Er aber wandte sich zu mir und sprach: Warum hast du dies getan? Und ich berief mich wieder auf das Wort der Schlange und sprach: 24Verführt hat mich die Schlange. Gott spricht zu Adam: Du hast nicht meinem Wort ge horcht; du hörtest auf dein Weib. So sei die Erde dir verflucht bei deiner Arbeit! Bebaust du sie, versag sie dir die Ernte! Sie trage Dornen dir und Disteln! Dein Brot iß jetzt im Schweiße deines Angesichts! Du sollst in manche Mühsal kommen, sollst müde werden und dennoch keine Ruhe finden. Bedrückt von Bitternis, sollst du nichts Süßes kosten, bedrückt von Hitze, beengt von Kälte! Recht plagen sollst du dich und doch nicht reicher werden, und wirst du stark, So darfst du doch nicht weiter leben! Die Tiere, deren Herr du warst, stehn gegen dich in Aufruhr auf, dieweil du mein Gebot nicht hieltest.
    25Dann spricht der Herr zu mir gewandt: Du hörtest auf die Schlange und folgtest meinem Worte nicht. So sollst du nun Geburtsschmerzen und andre fürchterliche Qualen leiden. Bring unter vielen Schmerzen deine Kinder zur Welt. In einer Stunde kommst du zum Gebären und lässest schon vor großer Not und Pein dein Leben. Du wirst bekennend sagen: Herr, Herr! Errette mich! Ich wend mich nimmermehr der Fleischessünde zu. Deswegen richt ich dich nach deinem Wort, der Feindschaft we gen, die der Feind dir eingegeben. Du wendest deinem Mann dich wieder zu. Er soll ja dein Gebieter sein. 26Nachdem er mir dieses gesagt, sprach er in großem Zorn zur Schlange: Weil du dieses tatest, als unerfreulich Werkzeug, indem du Arglose betörtest, so sei verflucht vor allem Vi eh! Der Speise, die du aßest, sei beraubt! Friß Staub dein Leben lang! Kriech auf der Brust und auf dem Bauch, beraubt der Hände und der Füße! Nicht Ohr, noch Flügel bleibe dir, nicht irgend eines deiner Glieder! In deiner Bosheit hast du sie damit berückt und es dahin gebracht, daß sie das Paradies verlassen müssen. Ich setze Feindschaft zwischen dich und seinen Samen. Er trachtet dir nach deinem Kopf und du nach seiner Ferse bis zu dem Tage des Gerichts.
    27Nachdem er dies gesagt, befiehlt er seinen Engeln , uns aus dem Paradies zu treiben. Wir wurden unter Weheklagen fort getrieben. Da flehte euer Vater Adam zu den Engeln: Laßt mir ein wenig Zeit, daß ich an Gott die Bitte richte, er möge Mitleid haben und meiner sich erbarmen! Ich hatte ja allein gesündigt. Sie ließen ab, ihn fortzutreiben, und Adam schrie so unter Tränen: Verzeih mir, Herr, was ich getan!
    Da spricht der Herr zu seinen Engeln: Warum treibt ihr Adam nicht weiter fort vom Paradies? Hab ich mich denn verfehlt, hab ich denn falsch gerichtet? Da fallen jene Engel auf die Erde und beten so zum Herrn - Herr! Gerecht bist du und recht sind deine Ge richte . 28Da sprach der Herr zu Adam: Ich dulde dich von dieser Stunde an nicht länger mehr im Paradies. Und Adam spricht: Herr! Gib mir von dem Lebensbaum zu essen, bis daß ich ausgetrieben werde! Da spricht der Herr zu Adam: jetzt kannst du nichts davon bekommen. Den Cherubim und dem gewundenen Flammenschwerte ward befohlen, vor dir ihn wohl zu hüten, daß du von ihm nicht issest und nicht unsterblich wirst in 15
    Ewigkeit. Behalt den Kampf, den dir der Feind hat eingegeben! Doch gehst du aus dem Paradies und hütest dich vor allem Bösen und bist zum Sterben du bereit, erweck ich dich zur Zeit der Auferstehung. Dann gibt man dir vom Baum des Lebens, daß du unsterblich seist in Ewigkeit. 29Nach diesen Worten hieß der Herr uns aus dem Paradiese gehen. Und euer Vater weinte vor den Engeln, dem Paradiese gegenüber. Die Engel fragten ihn: Was sollen wir, Adam, für dich tun? Da sagte euer Vater zu den Engeln: Seht, ihr vertreibet mich. Ich bitt euch nur: Laßt aus dem Paradies mich Wohlgerüche mitnehmen, daß ich nach meinem Auszug Gott Opfer bringen kann, auf daß mich Gott erhöre! Da nahten sich die Engel Gott und sprachen: Jael, ewiger König! Befiehl uns, Adam aus dem Paradies ein Räucherwerk, wohlriechend, mitzugeben! Und Gott ließ Adam

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