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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wie der alte Joel.«
    Â» Ich bin der alte Joel, Larry. Weshalb hat René Sie denn angerufen? Weshalb war die Polizei bei ihm?« Joel spürte, dass alles plötzlich eine neue Dimension erhielt. Jetzt würden gleich die Lügen kommen, Ausflüchte, Täuschungsversuche, aber am wichtigsten war, dass er Zeit gewann und seine Bewegungsfreiheit behielt. Er musste frei bleiben; es war noch so viel zu tun, und die Zeit war schon so knapp.
    Â» Er hat mich angerufen, nachdem die Polizei ihn verlassen hatte, um mich zu informieren– übrigens, es waren Leute von der Sûreté. So wie er das Ganze begriff, ist der Fahrer einer Limousine vor dem Lieferanteneingang des Georges V. überfallen worden . «
    Â» Der Fahrer einer Limousine?«, unterbrach Converse ihn unwillkürlich. » Haben die gesagt, es sei ein Chauffeur gewesen?«
    Â» Von einer dieser teuren Mietfirmen, die Leute herumkutschieren, die zu ungewöhnlichen Stunden ungewöhnliche Orte aufsuchen. Sehr elegant und sehr vertraulich. Allem Anschein nach hat man diesen Burschen ziemlich zugerichtet. Und die Polizei behauptet, Sie hätten das getan. Keiner weiß warum, aber man hat Sie identifiziert. Es heißt, dass der Mann vielleicht nicht überleben wird.«
    Â» Larry, das ist doch lächerlich!«, wehrte sich Joel in gespielter Empörung. » Ja, ich war dort– in der Gegend–, aber ich habe doch mit dem Ganzen nichts zu tun! Zwei Hitzköpfe haben angefangen, sich zu prügeln, und ich hatte wirklich keine Lust, mich da hineinziehen zu lassen– und beruhigen konnte ich sie auch nicht. Also sah ich zu, dass ich verschwand, ehe ich ein Taxi fand, habe ich dem Portier noch zugerufen, er solle Hilfe holen. Das Letzte, was ich sah, war, dass er mit einer Trillerpfeife zur Straße rannte.«
    Â» Dann waren Sie also überhaupt nicht in die Sache verwickelt«, sagte Talbot. Es war die Feststellung eines Anwalts.
    Â» Selbstverständlich nicht! Warum sollte ich?«
    Â» Das ist es ja, was wir nicht begreifen konnten. Es ergibt einfach keinen Sinn.«
    Â» Nein, das tut es in der Tat nicht. Ich werde René anrufen und nach Paris zurückfliegen, wenn es sein muss.«
    Â» Ja, das sollten Sie tun«, pflichtete Talbot ihm zögernd bei. » Ich sollte Ihnen wohl sagen, dass ich möglicherweise die Situation noch etwas schlimmer gemacht habe.«
    Â» Sie? Inwiefern?«
    Â» Ich habe Mattilon gesagt, dass Sie vielleicht… nun, nicht ganz Sie selbst wären. Als ich mit Ihnen in Genf sprach, haben Sie schrecklich geklungen, Joel. Wirklich schrecklich.«
    Â» Du lieber Gott, was glauben Sie denn, wie ich mich gefühlt habe? Ein Mann, mit dem ich verhandle, stirbt vor meinen Augen, aus einem Dutzend Schusswunden blutend. Wie würden Sie sich denn da fühlen?«
    Â» Ich verstehe«, sagte der Anwalt in New York, » aber René hat auch etwas an Ihnen festgestellt– etwas gehört–, das ihn beunruhigt hat.«
    Â» Ach, kommen Sie, hören Sie doch damit auf!« Joels Gedanken überschlugen sich; jedes Wort, das er jetzt sagte, musste glaubwürdig sein. Seine Empörung musste echt wirken. » Mattilon hat mich gesehen, nachdem ich fast vierzehn Stunden in Flugzeugen oder auf Flughäfen herumgesessen hatte. Herrgott, ich war einfach erschöpft!«
    Â» Joel?«, begann Talbot, der offenbar noch nicht ganz bereit war, das Thema fallen zu lassen. » Warum haben Sie René gesagt, dass Sie im Auftrag der Kanzlei in Paris seien?«
    Converse machte eine Pause, nicht weil er über die Antwort nachdenken musste, sondern nur des Effekts wegen. Er war auf die Frage vorbereitet; er war es seit dem Augenblick gewesen, als er Mattilon angesprochen hatte. » Eine kleine Notlüge, Larry, die niemandem schadet. Ich wollte einige Informationen und dachte, auf diese Weise würde ich sie am einfachsten bekommen.«
    Â» Über diesen Bertholdier? Das ist der General, nicht wahr?«
    Â» Er erwies sich als die falsche Quelle. Ich habe das René gesagt, und er war hundertprozentig meiner Ansicht.« Joel war bemüht, Unbekümmertheit in seine Stimme hineinzulegen. » Außerdem wäre es doch eigenartig gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass ich für jemand anderen nach Paris gekommen sei, oder? Ich glaube nicht, dass das der Firma sehr genützt hätte. Unsere Branche lebt doch von Gerüchten, das haben Sie mir

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