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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der war der Verrückteste von allen! Und obendrein ein Sadist, so wie er den alten Mann zugerichtet hatte, und auch den blöden Fragen nach zu schließen, die er gestellt hatte, die ganze Zeit brüllend. Tutti pazzi!
    Da hatte er gerade noch in der Bronx Karten gespielt, und im nächsten Augenblick klingelte das Telefon. Sofort nach Manhattan! Dort brauchte man einen wie ihn! Also fährt er hin, und was findet er? Dieser eisenharte Richter, der gerade die Stahltüren hinter Delvecchios Jungen zugeknallt hatte! Verrückt! Natürlich werden die das mit dem alten Delvecchio in Verbindung bringen. Die Bullen und die Gerichte werden so auf ihm herumhacken, dass er von Glück reden kann, wenn er am Ende noch seinen Puff in Palermo behalten kann– falls er je nach Italien zurückkommen sollte.
    Andererseits , dachte Joey damals, änderte sich vielleicht etwas in der Organisation. Der Alte verlor die Dinge langsam aus dem Griff. Und möglicherweise– möglicherweise– diente das Ganze dazu, ihn, Joey, zu testen. Vielleicht war er zu nett, zu glatt, um jemanden wie den alten Richter unter Druck zu setzen, der ihnen allen so viel Ärger bereitete. Nun, das war er nicht. Nein, Sir, das Nette hörte auf, wenn er eine Kanone in der Hand hatte. Das war sein Job, sein Beruf. Der Herr Jesus entschied, wer leben und wer sterben sollte, nur dass Er durch den Mund sterblicher Männer auf der Erde sprach, die Leuten wie Joey sagten, wer umzulegen war.
    Und so war es auch letzte Nacht; die Anweisung kam von einem angesehenen Mann. Obwohl Joey ihn nicht persönlich kannte, hatte er schon jahrelang von dem mächtigen padrone in Washington D. C. gehört. Der Name wurde nur im Flüsterton genannt, jedoch niemals laut ausgesprochen.
    Joey tippte die Bremse an und verlangsamte die Fahrt, sodass er in seine Einfahrt einbiegen konnte.
    Scheiße! Eines der Kinder hatte sein Fahrrad vor der Garage stehen lassen. Deshalb konnte er jetzt die automatische Tür nicht öffnen und einfach hineinfahren. Er musste aussteigen. Scheiße! Wieder so ein Nadelstich. Er konnte nicht einmal am Randstein der Millers nebenan parken; irgend so ein Idiot hatte da seinen Wagen abgestellt. Aber das war nicht der Buick der Millers. Verdammte Scheiße!
    Joey bremste den Pontiac auf halbem Weg die Einfahrt hinauf ab und stieg aus. Er ging zu dem Fahrrad und beugte sich vor. Nicht einmal auf den Ständer hatten die das Fahrrad gestellt. Und Joey bückte sich nicht gern, dazu war er zu füllig.
    Â» Joseph Albanese!«
    Joey der Nette fuhr herum, duckte sich, griff unter seine Achsel. Es gab nur eine Art von Menschen, die diesen Ton hatten. Er zog seine .38er heraus und warf sich gegen den Kühlergrill seines Wagens.
    Die Explosionen hallten durch die Nachbarschaft. Vögel flatterten aus Bäumen auf, und schrille Schreie zerrissen die nachmittägliche Ruhe. Joseph Albanese hing an der Kühlerverkleidung seines Pontiac, und ein paar Blutfäden rannen träge an dem blitzenden Chrom herunter. Joey der Nette war mitten ins Sperrfeuer gelaufen und hielt noch die Pistole in der Hand, die er erst vergangene Nacht so wirksam eingesetzt hatte. Die Ballistik würde den Beweis liefern. Der Mörder von Lucas Anstett war tot. Der Richter war das Opfer eines Gangstermordes geworden, und niemand würde erfahren, dass das Ganze mit Ereignissen in Verbindung stand, die sich Tausende Kilometer entfernt in Bonn, in Deutschland, abspielten.
    Converse stand auf dem kleinen Balkon, die Hände auf das Geländer gestützt, und blickte auf den majestätischen Fluss hinter dem Grün hinunter, das die Rheinufer säumte. Es war kurz nach sieben. Im Westen versank gerade die Sonne; ihre orangeroten Strahlen säumten die schweren Wolken, die am Himmel hingen. Die Farben hatten eine hypnotische Wirkung, und die leichte Brise war angenehm kühl. Doch nichts konnte das tosende Echo in seiner Brust zum Verstummen bringen. Wo war Fitzpatrick? Wo war sein Aktenkoffer? Die Akten? Er versuchte, seinen Gedanken Einhalt zu gebieten, versuchte, seine Fantasie daran zu hindern, sich immer schrecklicheren Möglichkeiten hinzugeben .
    Plötzlich war ein anderes Echo zu hören, das aus dem Zimmer kam. Er drehte sich rasch herum und sah Connal Fitzpatrick im Türrahmen auftauchen, damit beschäftigt, den Schlüssel aus dem Schloss zu ziehen. Dann trat Fitzpatrick zur Seite und ließ einen

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