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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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beteiligte.
    Â» Was ist denn?«, fragte Fitzpatrick, der besorgt ein paar Schritte links von Joel stand. » Was ist mit Dowling los? Hat er Schwierigkeiten?«
    Â» Die wird er haben!« platzte Joel heraus. » Weil er nämlich ein verdammter Dummkopf ist, der sich einbildet, das Ganze sei ein gottverdammter Film!«
    Â» Vor einer Weile haben Sie aber noch ganz anders geredet.«
    Â» Wir haben uns zufällig kennengelernt, und alles hat sich spontan richtig entwickelt. Aber das hier wird sich nicht richtig entwickeln, nicht für ihn.« Converse ließ die Tür der Telefonzelle zufallen und starrte Fitzpatrick an. Verzweifelt versuchte er, sich auf das Nächstliegende zu konzentrieren. » Vielleicht sage ich es Ihnen, vielleicht auch nicht«, meinte er und sah sich nach einem Taxi um. » Kommen Sie, wir werden jetzt Ihre großartigen Sprachkenntnisse nutzen. Wir brauchen eine Unterkunft, teuer, aber nicht auffällig. Es darf auf keinen Fall ein Haus sein, das von reichen Touristen besucht wird, die kein Deutsch sprechen. Wenn es etwas gibt, das man über mich verbreiten wird, dann, dass ich mich nicht einmal in den fünf Ausländerbezirken von New York verständigen kann. Ich will ein Luxushotel, das nicht auf Ausländer angewiesen ist. Verstehen Sie, was ich meine?«
    Fitzpatrick nickte. » Exklusiv, Clubatmosphäre, auf deutsche Geschäftsleute ausgerichtet. Die gibt es in jeder Großstadt, und es kostet dort allein das Frühstück zwanzigmal so viel, wie mir an Tagesspesen zur Verfügung steht.«
    Â» Das macht nichts, ich habe Geld hier in Bonn. Warum soll ich es nicht auch ausgeben?«
    Â» Sie stecken voller Überraschungen«, sagte Connal.
    Â» Glauben Sie, Sie schaffen es, ein solches Hotel zu finden?«
    Â» Ich kann Ihren Wunsch einem Taxifahrer erklären; der weiß bestimmt weiter. Da ist ein Taxi, das gerade frei wird.« Die zwei Männer eilten zur Straße, wo gerade vier Fahrgäste aus einem Taxi ausstiegen. Sie trugen Kamerataschen und Louis-Vuitton-Handtaschen.
    Â» Nun, ich werde ihm sagen, was Sie mir gerade erklärt haben«, antwortete Fitzpatrick. » Ein ruhiges, nettes Hotel, abseits vom Touristenstrom. Ich werde sagen, dass wir Geschäfte mit deutschen Bankiers hätten und ein Haus suchen, wo die sich besonders wohlfühlen. Er wird das schon verstehen.«
    Â» Er wird auch sehen, dass wir kein Gepäck haben«, wandte Joel ein.
    Â» Aber zuerst wird er mein Geld sehen«, meinte der Marineoffizier und hielt Converse die Tür auf.
    Lt. Commander Connal Fitzpatrick, USN , beeindruckte Joel Converse so, dass Letzterer sich fast wie ein kleiner Junge vorkam. Ohne die geringste Mühe besorgte der Marineanwalt eine Suite mit zwei Schlafzimmern in einem Hotel am Rheinufer. Das Haus war ein umgebauter Herrschaftssitz aus der Vorkriegszeit, und die meisten der hier anwesenden Gäste schienen sich untereinander zu kennen. Die Angestellten wagten es kaum, den Blick zu heben, als wollten sie auf diese Weise stumm ihre Unterwürfigkeit zum Ausdruck bringen oder versichern, dass sie, danach gefragt, niemals zugeben würden, wen auch immer gesehen zu haben.
    Als sie am Eingang des Hotels, zu dem eine lange, gepflegte Auffahrt führte, angehalten hatten, stieg Fitzpatrick aus.
    Â» Bleiben Sie hier«, sagte er zu Joel. » Ich will sehen, ob ich zwei Zimmer bekommen kann . Und sagen Sie nichts.«
    Zwölf Minuten später kam Connal zurück, seine Miene wirkte streng, aber seine Augen glänzten. Er hatte seine Mission erfüllt. » Kommen Sie, Herr Aufsichtsratsvorsitzender, wir gehen gleich hinauf.« Er bezahlte den Fahrer, gab ein reichliches Trinkgeld und hielt Converse wieder die Tür auf– jetzt vielleicht eine Spur unterwürfiger, dachte Joel.
    Die Halle des Hotels wirkte anheimelnd und erinnerte Converse an Clubs, wie er sie in England kennengelernt hatte: schwere Ledersessel vor der vertäfelten Wand, schmiedeeiserne Verzierungen unter den Fenstern, alte Spiegel und prunkvolle Lüster. Das alles machte auf den ersten Blick den Eindruck eines Grandhotels aus vergangener Zeit, und nur die helle Beleuchtung erinnerte daran, dass dieses alte Haus mitten in einer modernen Stadt stand.
    Fitzpatrick führte Converse zu einem vertäfelten Lift, ganz hinten in dem ebenfalls vertäfelten Korridor. Nirgends war ein Liftführer oder ein Hausdiener zu sehen. Die

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