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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Renés zweitem Anruf hatte ich beschlossen, mich an den Richter zu wenden, selbstverständlich nach Rücksprache mit Nathan. Als ich Anstett schließlich erreichte, erklärte ich ihm, dass ich ihn sprechen müsste. Er war darüber nicht gerade erfreut, aber ich ließ nicht locker. Ich erklärte, dass es um Sie ginge. Ich wüsste nur, dass Sie schreckliche Schwierigkeiten hätten und dass etwas geschehen müsse. Ich fuhr zu seiner Wohnung am Central Park South, und dann redeten wir. Ich sagte ihm, was geschehen war, und dass ich mich um Sie sorgte. Dabei machte ich keinen Hehl daraus, dass ich ihm die Schuld an allem gab. Er sagte nicht viel, aber ich nehme an, dass auch er Angst hatte. Er sagte, er würde sich am kommenden Morgen wieder bei mir melden. Daraufhin verließ ich ihn, und laut gerichtsmedizinischem Bericht ist er drei Stunden später getötet worden.«
    Joels Atem ging in kurzen Stößen; er hatte das Gefühl, der Kopf müsste ihm zerspringen, so sehr konzentrierte er sich. » Wir wollen das einmal klarbekommen, Larry. Sie sind nach Renés zweitem Anruf zu Anstetts Wohnung gefahren. Nachdem er der Sûreté gesagt hatte, wer ich bin.«
    Â» Richtig.«
    Â» Wie lange hat das gedauert?«
    Â» Wie lange hat was gedauert?«
    Â» Bis Sie weggingen, um Anstett aufzusuchen. Nachdem Sie mit Mattilon gesprochen hatten.«
    Â» Nun, wollen wir mal sehen. Natürlich wollte ich zuerst mit Nathan sprechen, aber er war essen gegangen. Also wartete ich. Übrigens stimmte er mir zu und erbot sich, mich zu begleiten . «
    Â» Wie lange, Larry?«
    Â» Eineinhalb Stunden, höchstens zwei.«
    Zwei Stunden plus drei Stunden ergaben fünf Stunden. Mehr als genug Zeit, um den Killer an Ort und Stelle zu bringen. Converse wusste nicht, wie es abgelaufen war, nur dass es geschehen war. In Paris war es plötzlich zu hektischer Aktivität gekommen, und in New York war man einem erregten Lawrence Talbot zu einer Wohnung am Central Park gefolgt, wo jemand einen Namen, einen Mann und die Rolle erkannte, die er gegen Aquitania gespielt hatte. Wenn es anders gewesen wäre, dann wäre jetzt Talbot tot und nicht Lucas Anstett. Der Rest war eine bewusst aufgebaute Fassade, hinter der die Gefolgsleute von George Marcus Delavane die Fäden zogen.
    Â» … und die Gerichte verdanken ihm so viel, das Land.« Talbot redete immer noch, aber Joel hörte schon nicht mehr zu.
    Â» Ich muss leider weg, Larry«, sagte er und legte auf.
    Es war ein abscheulicher Mord, und die Tatsache, dass er so schnell, so effizient und mit so präziser Tarnung erfolgt war, jagte Converse mehr Angst ein, als er sich eingestehen wollte.
    Joseph » Joey der Nette « Albanese lenkte seinen Pontiac über die ruhige, von Bäumen gesäumte Straße in Syosset, Long Island. Er winkte einem Ehepaar in einem Garten zu. Der Mann stutzte gerade unter Anleitung seiner Frau die Hecke. Sie hielten in ihrer Arbeit inne und winkten zurück. Sehr nett. Die Nachbarn konnten ihn gut leiden. Sie fanden ihn reizend und großzügig; was kein Wunder war, wo er doch schließlich ihren Kindern erlaubte, in seinem Pool zu baden, und er ihren Eltern nur die teuersten Drinks vorsetzte, wenn sie vorbeikamen, und die größten Steaks, die Geld kaufen konnte, wenn er am Wochenende ein Barbecue-Fest veranstaltete– was er häufig tat, wobei er jedes Mal andere Nachbarn einlud, damit niemand sich ausgeschlossen fühlte.
    Ich bin wirklich ein netter Bursche, sinnierte Joey. Er war immer freundlich und hob nie die Stimme im Zorn, hatte für jeden nur nette Worte und ein vergnügtes Lächeln, gleichgültig, wie lausig er sich fühlte. Das ist es, verdammt noch mal, dachte Joey– ganz gleich, wie sehr er sich auch ärgerte, er zeigte es nie! Joey den Netten nannten sie ihn, und damit hatten sie recht. Manchmal dachte er, dass er wohl eine Art Heiliger sein müsse– Jesus Christus mochte ihm solche Gedanken verzeihen. Gerade hatte er seinen Nachbarn zugewinkt, dabei war ihm in Wirklichkeit eher danach, mit der Faust die Windschutzscheibe einzuschlagen und ihnen das Glas in den Hals zu drücken.
    Aber es ging natürlich nicht um sie, es ging um das, was letzte Nacht geschehen war! Eine verrückte Nacht, ein verrückter Hit, alles war verrückt. Und dieser Kerl, den sie von der Westküste hergeholt hatten, den sie den » Major« nannten,

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