Die Aquitaine-Verschwoerung
Sûreté mit einem französischen Anwalt führte, der den Verdächtigen seit einigen Jahren kennt, hatten sich nämlich diesbezügliche Verdachtsmomente ergeben. Der Anwalt, der an jenem Tag mit dem Verdächtigen zu Mittag gegessen hatte, deutete an, sein amerikanischer Freund habe âºernsthafte Schwierigkeiten und brauche âºÃ¤rztliche Hilfeâ¹ . « Der Tote in Paris war natürlich ein mehrfach dekorierter Oberst der französischen Armee und hatte nacheinander mehreren » prominenten Generälen« als Adjutant gedient.
SchlieÃlich folgten, wie um immer noch Zweifelnde durch » gut informierte Journalisten« zu überzeugen, Hinweise nicht nur auf Joels Verhalten, sondern auch auf Bemerkungen, die er bei seinem Ausscheiden aus dem Militärdienst vor mehr als fünfzehn Jahren gemacht hatte. Diese Hinweise entstammten einer Erklärung des United States Navy Department, Fünfter Marine-Distrikt, unter Hinweis auf die damals abgegebene Empfehlung, dass Lieutenant Converse sich freiwillig in psychiatrische Behandlung begeben solle, was dieser aber abgelehnt habe. Sein Verhalten gegenüber dem Offiziersausschuss, der ihm nur helfen wollte, war damals in höchstem MaÃe beleidigend gewesen, und seine Bemerkungen enthielten nichts als Gewaltandrohungen gegen verschiedene Militärpersonen hohen Ranges, die er als Pilot auf einem Flugzeugträger unmöglich gekannt haben konnte.
Das alles vervollständigte das Porträt, wie es die Künstler von Aquitania gezeichnet hatten. Johann beendete den Artikel. Er hielt die Zeitung jetzt mit schweiÃnassen Händen, seine Augen waren geweitet. Angst leuchtete in ihnen. » Das ist alles , Sir.«
» Ich würde auch ungern glauben, dass es noch mehr gibt«, sagte Joel. » Glauben Sie es?«
» Ich kann nicht denken. Ich habe zu viel Angst.«
» Das ist eine ehrliche Antwort. Ganz oben in Ihrem Bewusstsein ist jetzt die Furcht, ich könnte Sie töten, und deshalb können Sie Ihren Gedanken nicht ins Auge sehen. Das ist es, was Sie jetzt wirklich sagen. Sie haben Angst, ein falsches Wort oder ein falscher Blick könnten mich beleidigen, und ich würde abdrücken.«
» Bitte, Sir, ich bin dem nicht gewachsen!«
» Das war ich auch nicht.«
» Lassen Sie mich gehen.«
» Johann. Meine Hände liegen auf dem Tisch. Da waren sie, seit wir uns gesetzt haben.«
» Was?« Der junge Deutsche blinzelte und sah auf Converses Unterarme, die beide vor ihm auf dem Tisch lagen, die Hände auf dem weiÃen Blech des Tisches gefaltet. » Sie haben keine Pistole?«
» O doch, die habe ich schon. Ich habe sie einem Mann weggenommen, der mich getötet hätte, wenn er Gelegenheit dazu gehabt hätte.« Joel griff in die Tasche, und Johann erstarrte. » Zigaretten«, sagte Converse und holte ein Päckchen und Streichhölzer heraus. » Eine schreckliche Angewohnheit. Fangen Sie gar nicht damit an, wenn es nicht sein muss.«
» Es ist sehr teuer.«
» Unter anderem . Wir haben seit gestern Abend viel miteinander geredet.« Joel riss ein Streichholz an, zündete sich die Zigarette an und lieà dabei den Studenten nicht aus den Augen. » Abgesehen von den paar Augenblicken in der Menge, als Sie die Möglichkeit gehabt hätten, mich festhalten zu lassenâ sehe ich aus oder klinge ich wie der Mann, der in diesem Bericht geschildert ist?«
» Ich bin ebenso wenig Arzt wie Rechtsanwalt.«
» Zwei Punkte für die Opposition. Die Beweislast für meine Zurechnungsfähigkeit liegt bei mir. AuÃerdem heiÃt es in dem Artikel ja, dass ich völlig normal wirke.«
» Es heiÃt auch, dass Sie viel durchgemacht haben.«
» Das liegt ein paar Hundert Jahre zurück und war auch nicht mehr, als Tausende andere durchgemacht haben, und viel, viel weniger als runde achtundfünfzigtausend, die nie wieder zurückgekehrt sind. Ich glaube nicht, dass ein Unzurechnungsfähiger unter diesen Umständen eine rationale Bemerkung machen kann, oder?«
» Ich weià nicht, wovon Sie reden.«
» Ich versuche, Ihnen klarzumachen, dass alles, was Sie mir gerade vorgelesen haben, ein Exempel für die Verurteilung eines Mannes durch negativen Journalismus ist. Wahrheiten, gemischt mit Halbwahrheiten, Verzerrungen und Schlüssen, die nicht plausibel sindâ und das alles so aufgebaut, um die Lügen zu
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