Die Aquitaine-Verschwoerung
Gefangenen vor sich her stoÃen; ein paar Leute warfen ihnen bereits Blicke zu, waren neugierig geworden. O Gott! Das Fotoâ sein Gesicht! Jeder konnte ihn erkennen, und indem er den jungen Mann mit sich zerrte, zog er die Aufmerksamkeit auf sich.
Ein Stück vor ihnen, war ein Café mit Tischen unter Sonnenschirmen auf dem Bürgersteig. Einige davon waren leer. Er hätte eine Seitengasse oder eine kopfsteingepflasterte Nebengasse vorgezogen, die für Fahrzeuge zu schmal war, aber so konnte er nicht weitergehen.
» Dort drüben! Der Tisch ganz hinten. Sie setzen sich mit Blickrichtung zur StraÃe. Und denken Sie daranâ das mit der Pistole war kein Witz; ich werde die Hand in der Tasche halten.«
» Bitte, lassen Sie mich gehen! Sie haben mir schon genug angetan! Meine Freunde wissen, dass wir gestern Abend zusammen weggegangen sind; meine Wirtin weiÃ, dass ich Ihnen ein Zimmer besorgt habe! Die Polizei wird mir Fragen stellen!«
» Da hinein«, sagte Converse und stieà Johann zwischen den Stühlen hindurch zu dem hinteren Tisch. Beide setzten sich, der junge Deutsche zitterte jetzt nicht mehr, aber seine Blicke kreisten hilfesuchend nach allen Seiten. » Sie sollten nicht einmal daran denken«, fuhr Joel fort. » Und wenn ein Kellner kommt, dann sprechen Sie Englisch. Nur Englisch!«
» Es gibt hier keine Kellner. Man geht hinein und kauft sich sein Gebäck und den Kaffee.«
» Darauf verzichten wirâ Sie können sich später etwas holen. Ich schulde Ihnen Geld, und ich bezahle meine Schulden.«
» Ich will kein Geld von Ihnen«, erwiderte Johann.
» Sie glauben, es sei schmutzig und würde Sie zum Mittäter machen, stimmt das?«
» Sie sind der Anwalt. Ich bin nur Student.«
» Lassen Sie mich das klarstellen. Es ist nicht schmutzig, weil ich das nicht getan habe, was da behauptet wird, und weil es keine Mittäterschaft bei Unschuldigen gibt.«
» Sie sind der Anwalt, Sir.«
Converse schob dem jungen Deutschen die Zeitung hin und griff mit der rechten Hand in die Tasche, in die er vorher zehntausend Deutsche Mark für den sofortigen Gebrauch gesteckt hatte. Er zählte siebentausend davon ab und legte sie Johann hin. » Stecken Sie das weg, ehe ich es Ihnen in den Hals stopfe.«
» Ich nehme Ihr Geld nicht!«
» Sie werden es nehmen und denen sagen, dass ich es Ihnen gegeben habe, wenn Sie das wollen. Die werden es zurückgeben müssen.«
» Wirklich?«
» Immer die Wahrheit sagen. Eines Tages werden Sie herausfinden, dass das der beste Schutz ist, den man haben kann. So, und jetzt lesen Sie vor, was in der Zeitung steht!«
» Der Botschafter ist irgendwann in der vergangenen Nacht getötet worden«, begann der Student langsam, während er verlegen das Geld einsteckte. » âºDie ungefähre Todeszeit ist im Augenblick noch nicht feststellbarâ¹Â«, fuhr er fort, indem er stockend den Artikel übersetzte und immer wieder nach dem richtigen Ausdruck suchte. » âºDie tödliche Wunde war eine Schädelverletzung, die Leiche hat viele Stunden im Wasser gelegen und ist in Plittersdorf ans Ufer gespült worden, wo sie heute am frühen Morgen gefunden wurde . Nach Angaben des Militärattachés war der Botschafter zuletzt in Gesellschaft eines Amerikaners namens Joel Converse gesehen worden. Als dieser Name auftauchte, kam es zuâ¦â¹Â« Der junge Deutsche kniff die Augen zusammen und schüttelte nervös den Kopf. » Wie sagen Sie?«
» Ich weià nicht«, erwiderte Joel mit ausdrucksloser Stimme. » Was soll ich denn sagen?«
» âºgab es sehr erregteâ hektischeâ Gespräche zwischen den Regierungen der Schweiz, Frankreichs und der Bundesrepublik, die alle mit der internationalen Polizeibehörde koordiniert wurden, allgemein als Interpol bekannt, und dann ergab sich aus den einzelnen Fragmenten langsam ein Bildâ¹â alles wurde also klarer, heiÃt das. âºWas Botschafter Peregrine nicht bekannt war, ist, dass der Amerikaner Converse aufgrund von Morden in Genf und Paris und einiger bis jetzt noch nicht aufgeklärter Mordversuche von Interpol gesucht wurde. â¹Â«
Johann blickte zu Converse auf. Sein Adamsapfel arbeitete.
» Weiter«, befahl Joel. » Sie wissen gar nicht, wie interessant das ist. Weiter!«
» âºNach Angaben aus der Botschaft ist auf Ersuchen dieses Converse
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