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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eine vertrauliche Zusammenkunft einberufen worden. Converse soll behauptet haben, über Informationen zu verfügen, die für Amerika von größtem Interesse seien. Sie erwiesen sich anschließend als falsch. Die beiden Männer wollten sich gestern Abend zwischen halb acht und acht Uhr an der Adenauer-Brücke treffen. Der Militärattaché, der Botschafter Peregrine begleitete, bestätigte, dass die beiden Männer sich um 19.51 Uhr trafen und die Brücke auf dem Fußgängerweg überquerten. Das war das letzte Mal, dass ein Botschaftsangehöriger den Botschafter lebend gesehen hat.‹« Johann schluckte, seine Hände zitterten. Er atmete einige Male tief durch und fuhr dann fort, wobei seine Augen hastig über das Zeitungsblatt flogen. » Es folgen nun weitere Einzelheiten, wobei nach Aussagen von Interpol der Verdächtige Joel Converse als ein allem Anschein nach völlig normaler Mann beschrieben wird, der in Wirklichkeit…« Der junge Deutsche wurde so leise, dass nur noch ein Flüstern zu hören war, » ›… in Wirklichkeit ernsthaft geistesgestört ist. Einige Verhaltensexperten in den Vereinigten Staaten sind der Ansicht, dass er unter schweren psychischen Störungen leidet, die auf fast vier Jahre Kriegsgefangenschaft in Nordvietnam zurückzuführen sind . ‹«
    Der junge Mann las, vom Klang der eigenen Stimme erschreckt, weiter, ein Stakkato von Worten, in denen es von hastig angesprochenen » Gewährsleuten« und unbekannten, gesichtslosen » Informanten« wimmelte. Das Bild, das sich daraus entwickelte, war das eines geistesgestörten Mannes, dem irgendein schreckliches Ereignis in der Vergangenheit jegliche moralische oder physische Kontrolle über sein Handeln genommen hatte, ohne seine Intelligenz zu stören. Außerdem wurde die Suchaktion der Interpol nur in höchst nebelhaften Begriffen erwähnt, was auf eine geheime Jagd deutete, die schon Tage, wenn nicht Wochen, im Gange war.
    Â» ›Seine Mordinstinkte richten sich‹«, fuhr der jetzt völlig in Panik geratene Student fort, » ›gegen ehemalige oder gegenwärtige hochrangige Militärs, für die er pathologischen Hass empfindet, ganz besonders gegen solche Persönlichkeiten, die in der Öffentlichkeit ein gewisses Ansehen genießen . Botschafter Peregrine war während des Zweiten Weltkriegs ein hoch dekorierter Bataillonskommandeur und hat an der Ardennenoffensive teilgenommen, während der viele amerikanische Soldaten ihr Leben verloren . Gewährsleute in Washington vermuten, dass der Geistesgestörte, der vor Jahren mit schrecklichen Erlebnissen aus einem streng bewachten Kriegsgefangenenlager in Nordvietnam fliehen konnte und mehr als hundert Kilometer durch feindliches Dschungelgebiet zurücklegte, jetzt seine Erlebnisse aus jener Zeit noch einmal durchlebt.‹«
    Es war eine brillant aufgebaute Falle, im Wesentlichen durch Wahrheiten, Halbwahrheiten, Verzerrungen und völlige Lügen gestützt. Selbst der präzise Zeitablauf des Abends war in Betracht gezogen worden. Der Militärattaché erklärte eindeutig, er hätte Joel um » 19.51 Uhr« an der Adenauer-Brücke gesehen, etwa fünfundzwanzig Minuten, nachdem er aus seinem Gefängnis auf Leifhelms Anwesen ausgebrochen war, und weniger als zehn Minuten, nachdem er sich in den Rhein gestürzt hatte. Dass er » offiziell« um » 19.51 Uhr« auf der Brücke gesehen worden war, nahm seiner Geschichte von Gefangenschaft und Flucht jede Glaubwürdigkeit.
    Das Geschehen in Genf– der Tod A. Preston Hallidays– wurde als möglicher Auslöser für die Gewalttat angeführt. Die Tat habe ihn wahrscheinlich in die Vergangenheit zurückgeschleudert und sein irres Verhalten ausgelöst. » Wie wir inzwischen in Erfahrung bringen konnten, war der ermordete Anwalt ein bekannter Führer der amerikanischen Protestbewegung der Sechzigerjahre . « Der verschleierte Schluss, der daraus gezogen wurde, war, dass möglicherweise Converse die Mörder bezahlt haben könnte. Selbst der Tod des Mannes in Paris erhielt eine völlig andere und viel wichtigere Dimension– die eigenartigerweise sogar auf Realität fußte. » Ursprünglich ist die wahre Identität des Opfers geheim gehalten worden in der Hoffnung, dass dies den Ermittlungen nützen möge. In einem Gespräch, das die

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