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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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die korrekten Zahlen unterstrichen und begann zu schreiben.
    Converse verließ die Fahrstuhlkabine. Der neu erworbene Geldgurt saß viel schlechter als der, den er in Genf erworben hatte. Aber es hatte keinen Sinn, ihn abzulehnen. Es handelte sich um eine Aufmerksamkeit der Bank, wie Lachmann meinte, während er fast zwölftausend Mark für angebliche Gebühren einbehielt.
    Converse ging auf die Bronzetüren des Eingangsportals zu, als er Johann auf einer Marmorbank sitzen sah. Er nickte, als der Student ihn ansah; der Student stand auf und wartete, bis Joel den Eingang erreicht hatte, dann folgte er ihm.
    Irgendetwas war geschehen. Draußen vor der Tür hasteten ganze Menschenscharen auf die nächste Straßenecke zu, ein Stimmengewirr war zu hören, laute Fragen, zornige Antworten.
    Â» Was, zum Teufel, ist denn passiert?«, fragte Converse.
    Â» Ich weiß nicht«, erwiderte Johann dicht neben ihm. » Irgendetwas Schreckliches. Die Leute laufen zu dem Kiosk an der Ecke. Die Zeitungen.«
    Â» Holen wir uns eine«, sagte Joel und griff nach dem Arm des jungen Mannes, während sie sich in die Menschentraube einreihten.
    Â» Attentat! Mord! Amerikanischer Botschafter ermordet!«
    Die Zeitungsverkäufer schrien und reichten die Zeitungen hinaus, während sie Münzen und Geldscheine entgegennahmen, ohne sich um das Wechselgeld zu kümmern. Ein Gefühl der Panik lag in der Luft. Ringsum schnappten sich die Leute Zeitungen und starrten die Schlagzeilen an.
    Â» Mein Gott!«, rief Johann nach einem Blick auf eine zusammengefaltete Zeitung zu seiner Linken. » Der amerikanische Botschafter ist ermordet worden!«
    Â» Holen Sie eine Zeitung!« Converse warf dem Verkäufer ein paar Münzen hin, während sich der junge Deutsche eine Zeitung nahm. » Verschwinden wir hier!«, schrie Joel und packte den Studenten am Arm.
    Aber Johann rührte sich nicht von der Stelle. Er stand mitten unter der Menge da und starrte die Zeitung mit geweiteten Augen und zitternden Lippen an. Converse schob zwei Männer zur Seite und zerrte den jungen Mann weiter durch die protestierende Menschenmenge.
    Â» Sie!« Die Angst dämpfte Johanns Schrei.
    Joel riss dem Studenten die Zeitung aus den Händen. In der rechten oberen Hälfte der Titelseite waren die Fotos von zwei Männern zu sehen. Links der ermordete Walter Peregrine, amerikanischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland. Rechts war das Gesicht eines amerikanischen Rechtsanwalts zu sehen– eines der wenigen deutschen Worte, die Converse kannte. Das Foto zeigte sein Gesicht.

20
    Â» Nein!«, brüllte Joel und zerknüllte die Zeitung mit der linken Hand, während seine rechte Johanns Schulter gepackt hielt. » Was auch immer hier steht, es ist eine Lüge! Ich habe damit nichts zu tun! Sehen Sie denn nicht, was die vorhaben? Kommen Sie mit!«
    Â» Nein!«, schrie der junge Deutsche, und sein Blick wanderte gehetzt in die Runde. Er erkannte, dass seine Stimme in dem allgemeinen Lärm unterging.
    Â» Ja, habe ich gesagt!« Converse stopfte sich die Zeitung in die Tasche und legte den rechten Arm um Johanns Hals, presste den Studenten an sich. » Sie können denken und glauben, was Sie wollen, aber zuerst kommen Sie mit! Sie werden mir jedes einzelne Wort übersetzen!«
    Â» Das ist er! Der Attentäter!«, schrie der junge Deutsche und versuchte, einen Mann in der Menge zu packen. Aber der fluchte nur und stieß die Hand des jungen Mannes weg.
    Joel riss den Studenten mit sich, während er ihm ins Ohr schrie. Seine Worte verblüfften ihn ebenso wie den jungen Mann. » Wenn Sie es so haben wollen, können Sie es haben! Ich habe eine Pistole in der Tasche, und wenn ich sie benutzen muss, dann werde ich es tun! Zwei anständige Männer sind bereits getötet worden– jetzt der dritte–, warum sollten Sie da die Ausnahme sein? Weil Sie jung sind? Das ist kein Grund!«
    Converse zerrte den jungen Mann aus der Menge heraus. Als er wieder Raum um sich hatte, lockerte er seinen Würgegriff, packte Johann dafür mit der Hand am Kragen und stieß den Studenten vor sich her, suchte die Straße ab, versuchte, einen Ort zu finden, wo sie reden konnten– wo Johann reden konnte, ihm eine Kette von Lügen vorlesen konnte, die die Männer von Aquitania verbreitet hatten. Aber er konnte nicht einfach weitergehen und seinen widerstrebenden

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