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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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telegrafisch durchgegeben und dazu einige Worte in Ihrer Handschrift, ein anderer Name oder Ziffern. Ein Mann, den ich kannte, benutzte einen Kindervers. Und dann vergleicht man später beides. Man braucht dazu natürlich eine erfahrene Bank.«
    Â» Natürlich. Nennen Sie mir ein paar.«
    Â» Wo?«
    Â» In London , Paris , Bonn… vielleicht Tel Aviv«, sagte Joel und versuchte, sich an Hallidays Worte zu erinnern.
    Â» Bonn ist nicht einfach; die sind manchmal wenig flexibel. Irgendwo ein falscher Apostroph, und schon rufen sie die Behörden. Tel Aviv ist einfach; das Geld fließt dort frei. London und Paris machen ebenfalls keine Schwierigkeiten. Die sind nur sehr habgierig. Eine Auszahlung dort wird Sie eine Menge kosten, denn die wissen, dass Sie sich nicht sträuben können, nachdem es sich ja um nicht deklariertes Geld handelt. Sehr korrekt, sehr käuflich und sehr diebisch.«
    Â» Sie kennen sich aus, oder?«
    Â» Ich habe meine Erfahrungen gemacht, mein Herr. Und wie steht es jetzt mit der Auszahlung hier?«
    Â» Ich will hunderttausend jetzt– keine größeren Scheine als Fünfhundert-Dollar-Noten. Den Rest können Sie aufteilen und mir sagen, wie ich an das Geld herankomme, wenn ich es brauche.«
    Â» Das ist kein schwieriger Auftrag, mein Herr. Wollen wir anfangen, Namen aufzuschreiben oder Zahlenoder lieber Kinderverse?«
    Â» Zahlen«, sagte Converse. » Ich bin Anwalt. Namen und Kinderverse gehören in eine Dimension, in der ich jetzt nicht denken möchte.«
    Â» Wie Sie wünschen«, sagte der Grieche und griff nach einem Block. » Und hier ist Dr. Beales Telefonnummer. Wenn wir unser Geschäft abgeschlossen haben, können Sie ihn anrufen… oder auch nicht, ganz wie Sie wünschen. Das ist dann nicht mehr meine Sache.«
    Dr. Edward Beale, Einwohner von Mykonos, sprach am Telefon mit gemessenen Worten in der langsamen, gedehnten Sprechweise des Wissenschaftlers. Nichts verlief in Hast, nichts hatte Eile, alles war wohlüberlegt.
    Â» Da ist ein Strand– mehr Felsen als Strand, nachts ist dort niemand–, etwa sieben Kilometer vom Hafen entfernt. Gehen Sie dorthin. Nehmen Sie die Weststraße an der Küste, bis Sie die Lichter von ein paar Bojen sehen, die dort auf den Wellen schwimmen. Kommen Sie herunter zum Wasser. Dort werde ich Sie finden.«
    Die Nachtwolken wurden von den Höhenwinden über den Himmel getrieben, nur sporadisch fiel das Mondlicht durch die Wolkendecke und beleuchtete den verlassenen Strandstreifen, der als Treffpunkt vereinbart war. Weit draußen auf dem Wasser tanzten die roten Lichter von vier Bojen auf und nieder. Joel kletterte über die Felsen auf den weichen Sand und ging hinunter zum Wasser. Er konnte jetzt die kleinen Wellen der Brandung sehen, die endlos dem Ufer zustrebten und sich wieder zurückzogen. Er zündete sich eine Zigarette an und erwartete, dass die Flamme seine Anwesenheit verkünden würde. Das tat sie auch. Wenige Augenblicke später ertönte hinter ihm in der Finsternis eine Stimme, aber die Begrüßung war ganz anders als das, was er von einem älteren, pensionierten Wissenschaftler erwartet hätte.
    Â» Bleiben Sie, wo Sie sind, und keine Bewegung«, war der erste Befehl, leise und im Befehlston gesprochen. » Nehmen Sie die Zigarette in den Mund und inhalieren Sie. Dann heben Sie die Arme und strecken Sie vor sich aus . Gut. Jetzt rauchen Sie; ich will den Rauch sehen.«
    Â» Herrgott, ich ersticke ja«, schrie Joel und hustete; die Meeresbrise wehte ihm den Rauch zurück in die Augen. Dann konnte er plötzlich die scharfen, schnellen Bewegungen einer Hand spüren, die seine Kleider abtastete, ihm über die Brust fuhr und dann zwischen den Beinen hoch. » Was machen Sie da?«, schrie er und spuckte dabei unwillkürlich die Zigarette aus.
    Â» Sie haben keine Waffe«, sagte die Stimme.
    Â» Natürlich nicht!«
    Â» Ich schon. Sie können jetzt die Arme senken und sich umdrehen.«
    Converse fuhr, immer noch hustend, herum und rieb sich die tränenden Augen. » Sie verrückter Hundesohn!«
    Â» Eine scheußliche Angewohnheit, diese Zigaretten. An Ihrer Stelle würde ich das Rauchen aufgeben. Abgesehen von den schrecklichen Folgen, die es hat, sehen Sie jetzt, wie man es auch noch auf andere Weise gegen jemanden einsetzen kann.«
    Joel blinzelte und starrte den Mann an, der zu ihm

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