Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
Er reichte Pass und Brief dem Bankier.
    Laskaris nahm den Telefonhörer ab und drückte einen Knopf. Er sagte etwas auf Griechisch und verlangte offensichtlich nach jemandem. Sekunden später öffnete sich die Tür, eine braun gebrannte, attraktive dunkelhaarige Frau kam herein und ging mit graziösen Schritten auf den Schreibtisch zu. Sie hob die Augen und sah Joel an, der wusste, dass der Bankier ihn scharf beobachtete. Ein Zeichen von Converse, ein weiterer Blick– von ihm zu Laskaris und man würde ihn der Frau vorstellen, ein wortloses Versprechen würde folgen und ein vermutlich wichtiger Vermerk in den Akten eines Bankiers festgehalten werden. Aber Joel gab kein solches Zeichen; er wollte keinen derartigen Eintrag. Man nahm nicht eine halbe Million Dollar nur mit einem Kopfnicken entgegen und suchte dann um einen Bonus nach. Das deutete nicht auf Verlässlichkeit; das deutete auf etwas ganz anderes.
    Die nächsten zehn Minuten verstrichen mit belangloser Plauderei über Flüge, Zollformalitäten und wie anstrengend doch das Reisen geworden sei. Dann wurden sein Pass und der Brief zurückgebracht. Freilich nicht von der dunkelhaarigen Schönheit, sondern von einem jungen blonden Adonis, der mit eleganten Ballettschritten auf den Schreibtisch zutänzelte. Laskaris zog alle Register; er war bereit, seinem wohlhabenden Besucher zu bieten, was immer dessen Herz begehrte.
    Converse sah dem Griechen in die warmen Augen und lächelte, und dann wurde aus dem Lächeln ein leises Lachen. Laskaris erwiderte das Lächeln, zuckte die Schultern und entließ den Adonis.
    Â» Ich bin hier zwar Filialleiter, mein Herr«, sagte er, als sich die Tür geschlossen hatte. » Aber ich habe nicht die Politik der ganzen Bank zu bestimmen. Immerhin sind wir hier auf Mykonos.«
    Â» Und hier läuft eine Menge Geld durch«, fügte Joel hinzu. » Auf wen haben Sie denn getippt?«
    Â» Auf keinen von beiden«, erwiderte Laskaris und schüttelte den Kopf. » Nur auf genau das, was Sie getan haben. Sonst wären Sie ein Narr, und dafür halte ich Sie nicht. Und außer auf die Leitung dieser Bankfiliale verstehe ich mich darauf, Menschen einzuschätzen.«
    Â» Hat man deshalb Sie als Mittelsmann gewählt?«
    Â» Nein, das ist nicht der Grund. Ich bin mit Mr. Hallidays Bekanntem hier auf der Insel befreundet. Er heißt Beale. Doktor Edward Beale . Sie sehen, alles ist in Ordnung.«
    Â» Doktor?«, fragte Converse und beugte sich vor, um seinen Pass und den Brief entgegenzunehmen. » Ein Arzt?«
    Â» Nein«, erklärte Laskaris. » Er ist Wissenschaftler, ein pensionierter Geschichtsprofessor aus den Vereinigten Staaten. Er verfügt über eine ausreichende Pension und ist vor einigen Monaten von Rhodos hierhergezogen. Ein höchst interessanter Mann, sehr belesen. Ich erledige seine finanziellen Angelegenheiten– davon versteht er weniger, aber trotzdem ist er interessant.« Wieder lächelte der Bankier und zuckte die Schultern.
    Â» Das hoffe ich«, sagte Joel. » Wir haben viel zu besprechen.«
    Â» Das betrifft mich nicht, mein Herr. Wollen wir nun dazu kommen, wie der Betrag an Sie ausbezahlt werden soll?«
    Â» Der größte Teil in bar. Ich habe mir in Genf einen dieser Geldgurte mit Sensoren gekauft– die Batterien haben ein Jahr Garantie. Wenn man ihn mir herunterreißt, ertönt eine winzige Sirene, die einem das Trommelfell zerreißen kann. Ich hätte gerne amerikanisches Geld– bis auf ein paar Tausend natürlich.«
    Â» Diese Gürtel sind sehr nützlich, mein Herr, aber nicht, wenn man bewusstlos ist oder niemand in der Nähe, der den Alarm hört. Darf ich Travellerschecks vorschlagen?«
    Â» Wahrscheinlich haben Sie sogar recht, aber ich möchte lieber doch keine. Vielleicht will ich später einmal nicht unterschreiben.«
    Â» Wie Sie wünschen. Was für Scheine hätten Sie denn gerne?«, fragte Laskaris, den Bleistift in der Hand. » Und wohin soll der Rest geschickt werden?«
    Â» Ist es möglich«, erwiderte Converse zögernd, » das Konto so einzurichten, dass mein Name zwar nicht erscheint, es mir aber dennoch zugänglich ist?«
    Â» Selbstverständlich, mein Herr. Offen gestanden, das wird auf Mykonos häufig so gemacht , ebenso wie auf Kreta und Rhodos, in Athen, Istanbul und vielen Teilen Europas. Die Beschreibung wird

Weitere Kostenlose Bücher