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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zurück.«
    Â» Das könnte ich, aber das werde ich nicht«, sagte der Seniorpartner. » Ich weiß, wann ich den besten Mann habe, und ich beabsichtige, ihn zu halten. Wir überweisen es für Sie auf ein Bankkonto.« Talbot machte eine Pause und sprach dann leise und eindringlich weiter: » Joel, ich muss Sie das fragen. Hat diese Geschichte vor ein paar Stunden etwas mit der Anstett-Sache zu tun?«
    Converses Hand krampfte sich so heftig um den Telefonhörer, dass sein Handgelenk und seine Finger schmerzten. » Überhaupt nichts, Larry«, sagte er. » Keinerlei Verbindung.«
    Mykonos, von der Sonne durchtränkte, weiß getünchte Zykladeninsel, die seit der Eroberung durch Barbarossa Gastgeberin vieler Briganten der Meere gewesen war, die vor den Meltemi-Winden einhersegelten– Türken, Russen, Zyprioten und schließlich Griechen–, eine kleine Landmasse, die über die Jahrhunderte abwechselnd verehrt und wieder vergessen wurde, bis schließlich die schlanken Jachten und blitzenden Flugzeuge eintrafen, Symbole einer neuen Zeit. Jetzt jagten elegante Automobile– Porsche, Maserati, Jaguar– über die schmalen Straßen, vorbei an blendend weißen Windmühlen und Alabasterkirchen.
    Converse hatte den ersten Swiss-Air-Flug von Genf nach Athen genommen und war dort in eine kleinere Maschine der Olympic Airways umgestiegen. Obwohl der Zeitunterschied ihn eine Stunde gekostet hatte, war es noch nicht einmal vier Uhr nachmittags, als das Flughafentaxi sich durch die Straßen des heißen blütenweißen Hafens wand und schließlich vor dem Eingang der Bank hielt. Sie lag an der Uferpromenade, und die Menge der geblümten Hemden und grell bunten Kleider, die Boote, die über die sanften Wellen zum Pier hinübertanzten, ließen ahnen, dass die riesigen Kreuzfahrtschiffe draußen im Hafen von einem äußerst geschäftstüchtigen Management verwaltet wurden.
    Joel hatte die Bank vom Flughafen aus angerufen, weil er ihre Öffnungszeiten nicht wusste, sondern nur den Namen des Bankiers kannte, mit dem er Verbindung aufnehmen sollte. Kostas Laskaris begrüßte ihn am Telefon mit Vorsicht und ließ keinen Zweifel daran, dass er nicht nur einen Pass sehen wollte, sondern auch den Originalbrief von A. Preston Halliday mit seiner Unterschrift, und dass er diese Unterschrift gründlich überprüfen und mit der vergleichen würde, die der verblichene Mr. A. Preston Halliday bei der Bank hinterlegt hatte.
    Â» Wie wir hören, ist er in Genf getötet worden. Das ist sehr bedauerlich.«
    Â» Ich werde seiner Frau und seinen Kindern ausrichten, wie sehr Ihr Mitleid mich überwältigt hat.«
    Converse zahlte das Taxi und stieg die wenigen weißen Stufen zum Eingang hinauf, die Reisetasche in der einen, den Aktenkoffer in der anderen Hand. Er war froh, dass ein uniformierter Wächter ihm die Tür öffnete.
    Kostas Laskaris war ganz und gar nicht das, was Joel nach dem kurzen Telefongespräch erwartet hatte. Er war ein freundlich blickender Mann, Ende fünfzig, mit schütterem Haar und warmen, dunklen Augen, der das Englische einigermaßen fließend beherrschte, sich aber in der Sprache offensichtlich nicht sehr sicher fühlte. Als er sich von seinem Schreibtisch erhob und Converse einlud, auf einem Stuhl davor Platz zu nehmen, widerlegten seine ersten Worte Joels ursprünglichen Eindruck.
    Â» Ich bitte um Entschuldigung, wenn meine Worte bezüglich Mr. Halliday grob geklungen haben sollten. Aber sein Tod war für uns wirklich bedauerlich, und ich weiß nicht, wie ich es sonst formulieren soll. Es ist schwierig, Mitgefühl für einen Menschen zu empfinden, den man nie gekannt hat.«
    Â» Meine Antwort war unpassend. Bitte, vergessen Sie sie.«
    Â» Sie sind sehr liebenswürdig, aber ich kann die Vorkehrungen nicht vergessen, dieMr. Halliday und sein Kollege hier in Mykonos vorgeschrieben haben. Ich brauche Ihren Pass und den Brief bitte.«
    Â» Wer ist das?«, fragte Joel und griff nach seinem Pass, in den er auch den Brief eingelegt hatte. » Der Kollege, meine ich.«
    Â» Sie sind Anwalt, mein Herr, und es ist Ihnen sicher bewusst, dass die gewünschte Information Ihnen erst dann gegeben werden kann, wenn die Sperren sozusagen übersprungen sind. Zumindest glaube ich, dass das so richtig ist.«
    Â» Ja, schon gut. Ich wollte es einfach einmal versuchen.«

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