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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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und eine Weile schlafen. Er war erschöpft; er hatte so lange nicht mehr geschlafen, dass er sich überhaupt nicht an das letzte Mal erinnern konnte. Chamonix und Val erwarteten ihn. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebe– er hatte es gesagt. Nach so vielen Jahren hatte er es ausgesprochen, und die Erleichterung war unglaublich. Und die Antwort war noch unglaublicher. My darling – my only darling. Meinte sie das wirklich?
    Aquitania! Du musst alles andere aus deinen Gedanken verdrängen und nach Frankreich fahren!
    Der Flug von Los Angeles nach Paris verlief ereignislos. Während Val durch das Fenster der Maschine nach unten blickte, schien nichts für sie mehr Bedeutung zu haben, aber jegliche Ruhe, die der Flug in ihr erzeugt hatte, endete wieder in Paris.
    Â» Sind Sie geschäftlich oder auf Urlaub in Paris, Madame?«, fragte der Beamte am Einwanderungsschalter, während er Valeries Pass entgegennahm und ihren Namen in den Computer tippte.
    Â» Un peu de l’un et de l’autre.«
    Â» Vouz parlez français?«
    Â» C’est ma langue préférée. Mes parents étaient parisiens«, erklärte Val, immer noch in französischer Sprache. » Ich bin Künstlerin und habe mit einigen Galerien zu sprechen. Natürlich will ich auch reisen . « Sie hielt inne, als sie sah, wie die Augen des Beamten vom Bildschirm nach oben wanderten und sie studierten. » Ist etwas?«, fragte sie.
    Â» Nichts von Bedeutung, Madame«, sagte der Mann, griff nach dem Telefon und sprach mit leiser Stimme, sodass sie im Lärm der großen Ankunftshalle nichts verstehen konnte. » Da ist jemand, der Sie gerne sprechen möchte.«
    Â» Für mich ist das schon von Bedeutung«, wandte Valerie, plötzlich beunruhigt ein. » Ich reise aus sehr gutem Grund nicht unter meinem Namen– was Ihnen Ihre Maschine ohne Zweifel verraten hat, und ich werde mich nicht irgendwelchen Verhören oder sonstigen Belästigungen durch die Presse aussetzen! Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte. Bitte, setzen Sie sich mit der amerikanischen Botschaft in Verbindung.«
    Â» Das ist nicht nötig, Madame«, sagte der Mann und legte den Hörer auf. » Es handelt sich um kein Verhör, und von der Presse wird niemand erfahren, dass Sie in Paris sind, sofern Sie es ihr nicht selbst sagen. Außerdem ist in dieser Maschine nichts außer dem Namen in Ihrem Pass.«
    Ein zweiter uniformierter Beamter trat aus einem nahe gelegenen Büro in die Kabine des Einwanderungsbeamten. Er verbeugte sich höflich. » Wenn Sie bitte mitkommen wollen, Madame«, sagte er leise in englischer Sprache. Die Angst in ihren Augen war ihm nicht entgangen, und so fuhr er fort: » Sie können das natürlich ablehnen, da es sich keineswegs um eine amtliche Aufforderung handelt. Aber ich hoffe, dass Sie das nicht tun werden. Es handelt sich um eine Gefälligkeit zwischen alten Freunden.«
    Â» Wer sind Sie?«
    Â» Chefinspektor der Einwanderungsbehörde, Madame.«
    Â» Und wer möchte mich sprechen?«
    Â» Das müsste er Ihnen selbst sagen. Aber ich soll Ihnen einen anderen Namen nennen. Mattilon. Mein Bekannter sagt, Sie seien alte Freunde gewesen, und auch er hätte großen Respekt vor ihm gehabt.«
    Â» Mattilon?«
    Â» Wenn Sie liebenswürdigerweise in meinem Büro warten würden, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Ihr Gepäck gebracht wird.«
    Â» Das hier ist mein Gepäck«, sagte Val und überlegte, wer wohl Renés Namen erwähnen würde. » Ich möchte einen Polizeibeamten in der Nähe haben, jemanden, der uns durch eine Glastür beobachten kann.«
    Â» Pourquoi? Warum, Madame?«
    Â» Une mesure de sûreté«, erwiderte Valerie.
    Â» Oui, bien sur, mais ce n’est pas nécessaire.«
    Â» J’insiste ou je pars.«
    Â» D’accord.«
    Man erklärte ihr, dass die Person, die sie zu sprechen wünschte, aus der Innenstadt zum Charles-de-Gaulle-Flughafen kommen müsste. Das würde fünfunddreißig Minuten in Anspruch nehmen, unterdessen trank sie Kaffee und ein kleines Glas Calvados. Dann trat der Mann durch die Tür. Er mochte Anfang fünfzig sein. Seine Kleidung war zerdrückt, als hätte er aufgehört, auf sein Äußeres zu achten. Sein Gesicht wirkte müde und alt, und als er sprach, war seine Stimme ebenfalls müde, aber

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