Die Aquitaine-Verschwoerung
makellose Schriftsätze.«
» Bitte, Joel, sprich so, dass man dich verstehen kann.«
» Wir brauchen eine Stenografinâ eine Anwaltssekretärin, wenn du eine finden kannst. Jemand, der bereit ist, den ganzen Tag und die halbe Nacht hierzubleiben, wenn es notwendig sein sollte. Biete das Dreifache des üblichen Honorars.«
» Angenommen, ich finde eine«, sagte Val. » Was, um Himmels willen, willst du ihr diktieren?«
Joel runzelte die Stirn und ging hinüber zum Fenster. » Einen Roman«, sagte er und drehte sich um. » Wir schreiben einen Roman. Die ersten zwanzig oder dreiÃig Seiten werden sich mit einem Fall vor Gericht, einem Prozess befassen.«
» Der von Menschen handelt, die jeder kennt?«
» Es ist eine neue Art von Roman, Polit-Fiction könnte man das nennen, aber nur ein Roman. Mehr nicht.«
Es wurde Morgen in New York, und Stone war wieder allein. Der Navy-Leutnant und der Army-Captain waren zurückgekehrt an ihre Schreibtische in Washington. So war es besser; sie konnten ihm nicht helfen, und je weniger man sie in der Nähe des Apartments sah, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie entdeckt wurden. Und dazu musste es kommen, das wusste Stone. Das war ebenso klar wie die Tatsache, dass Colonel Alan Metcalf der Akkord war, mit dem sie ihr Stück einleiten mussten. » Ohne ihn«, so hätte Johnny Reb es in den alten Tagen wahrscheinlich formuliert, » kommt die Melodie nicht aus der Geige.« Aber würde er kommen?, fragte sich der ehemalige Beamte der Central Intelligence Agency. Metcalf war verschwunden, das war die Nachricht aus Nellis, und die Leute, die dort nachgeforscht hatten, konnten sich seine Abwesenheit nicht erklären.
Aber Stone begriff. Metcalf wusste jetzt alles, und er würde nicht mehr nach den Regeln spielen, wie sie im Buch standen, nicht, wenn er sein Handwerk verstand, nicht wenn er noch lebte. Und dann war da noch etwas, womit Stone rechnete. Metcalf würde seinen Anrufbeantworter aus der Ferne programmieren und abhören, würde löschen, was er löschen wollte, und gewisse Informationen hinterlassen, vermutlich irreführende. AuÃerdem würde es einen Code geben, wahrscheinlich einen, der täglich wechselte und dazu führte, dass das Band binnen zehn Sekunden von einem Mikrowellenimpuls zerstört wurde, wenn der Code nicht richtig eingegeben wurdeâ all das war üblich. Wenn Metcalf gut war. Wenn er noch lebte.
Stone baute auf beidesâ dass der Colonel gut war und noch am Leben. Und das war der Grund, weshalb Stone vor einer Stunde, um sechs Uhr fünfunddreiÃig, eine Nachricht auf Metcalfs Telefonbeantworter hinterlassen hatte. Er hatte einen Namen gewählt, den die Frau von Joel Converseâ seine ehemalige Frauâ wahrscheinlich an den toten Samuel Abbott weitergegeben hatte. Marcus Aurelius steigt auf. Antworten und löschen, bitte. Dann hatte Stone die Telefonnummer seines Apartments angegeben, die, wenn man sie verfolgte, zum Hilton-Hotel an der Zweiundfünfzigsten StraÃe führen würde.
Es gab nur noch eine weitere Person auf der Welt, von der Stone wünschte, sie erreichen zu können. Aber dieser Mann war » in Urlaubâ wir haben keine Möglichkeit, ihn zu erreichen«. Das war offensichtlich eine Lüge, aber um die Lüge aufzudecken, hätte Peter mehr sagen müssen, als er sagen wollte. Der Mann war Derek Belamy, Chef der Geheimoperationen für GroÃbritanniens M. I. 6, und einer der wenigen Freunde, die Stone in all seinen Jahren bei der Central Intelligence Agency gehabt hatte. Belamy war ein so guter Freund, dass er Peter, als dieser noch Stationschef in London gewesen war, in aller Offenheit gesagt hatte, er solle aussteigen, ehe der Whisky ihn fertigmache.
Ich habe einen Arzt, der dir eine Bestätigung schreibt, Peter. Und ein kleines Gästehäuschen in Kent. Dort kannst du bleiben und dich erholen, alter Junge.
Stone hatte abgelehnt, und das war die vernichtendste Entscheidung gewesen, die er je getroffen hatte. Der Rest war der alkoholisierte Albtraum gewesen, den Belamy ihm prophezeit hatte.
Aber nicht Dereks Sorge um einen Freund war es, die Peter jetzt suchte. Er suchte Belamys Brillanz, seinen scharfen Blick und seine Klugheit, die sich hinter einem freundlichen ÃuÃeren verbargen. Und die Tatsache, dass Derek Belamy am Pulsschlag Europas lauschen konnte, eine Delavane-Operation
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