Die Aquitaine-Verschwoerung
auf seinem Stuhl sein. Das ist alles. Wir brennen.«
Joel legte den Hörer auf und studierte die nur schwer lesbaren Worte, die er hastig mit Seife auf den Badezimmerspiegel gekritzelt hatte. Die Tür öffnete sich, und Valerie kam mit einem Blatt Papier herein.
» Ich hab es aufgeschrieben«, sagte sie und reichte ihm das Blatt.
» Ich auchâ aber so ist es besser. Herrgott, ein Rätsel!«
» Auch kein gröÃeres als das, was du mir aufgegeben hat. Was, um Himmels willen, heiÃt P. S. E?«
» Psychologischer Stress-Evaluatorâ¹Â«, antwortete Converse, lehnte sich gegen die Wand und las die Worte von Metcalfs Botschaft. Er blickte zu ihr auf. » Das ist ein Stimmscanner, den man an ein Telefon oder ein Tonbandgerät anschlieÃen kann, und der einem angeblich verrät, ob die Person, mit der man spricht, lügt oder nicht. Larry Talbot hat eine Weile mit einem von den Dingern gespielt, aber dann hat er behauptet, er könnte niemanden finden, der die Wahrheit sagt, und das schlieÃe seine zweiundneunzigjährige Mutter ein. Er hat es weggeworfen.«
» Funktioniert das?«
» Angeblich besser als ein Lügendetektor. In diesem Fall hat es funktioniert. Man hat deine Stimme mit deinen anderen Anrufen verglichen, und das bedeutet, dass dieser Metcalf technisch verdammt gut ausgerüstet ist. Dieser Scanner hat das zweite Band eingeschaltet, und das Ganze ist durch Fernsteuerung von einem anderen Telefon aus gelaufen, sonst hätte er nach der Probe selbst geantwortet.«
» Aber wenn ich sie bestanden habe, warum dann das Rätsel? Warum eine Insel mit Stammesnächten.«
» Weil man jede Maschine dieser Art schlagen kann. Deshalb sind sie vor Gericht nicht zulässig. Vor Jahren hat man Willie Sutton an einen Lügendetektor angeschlossen, und nach dem, was dabei rauskam, hat er niemals ein Sparschwein aufgebrochen, geschweige denn die Chase-Manhattan-Bank. Metcalf war bereit, ein Risiko einzugehen, aber er wollte sich nicht ganz darauf verlassen. Er ist ebenfalls auf der Flucht.« Converse wandte sich wieder dem Blatt Papier zu.
» Eine Insel.« Val sprach mit leiser Stimme und las die mit Seife auf den Spiegel gekritzelten Worte. » Stämme⦠die karibischen Stämme; die gab es überall auf den Antillen. Oder Jamaicaâ Stammesnächte, Obeah-Rituale, Voodoo-Riten auf Haiti. Selbst die Bahamasâ die Lucayan-Indianerâ, die haben Pubertätsriten.«
» Du beeindruckst mich«, sagte Joel und blickte von dem Blatt auf. » Woher weiÃt du das?«
» Kunstkurse«, antwortete sie. » Aber das passt nicht, das ist alles zu weit hergeholt.«
» Warum? Er könnte irgendeinen Ort in der Karibik meinen, einen Urlaubsort, für den viel geworben wird. Der König ist ein Kaiser. Das muss Delavane bedeuten. Mad Marcus wie im Marcus Aurelius. Und dann fallen mir die Fernsehcommercials ein, die Anzeigen in den Zeitungenâ Bilder von Leuten, Limbotänzer unter Fackeln, kostümierte Neger, die freundlich grinsen und dabei die Dollars zählen.«
» Zu abgelegen«, wiederholte Val. » Das sind keine repräsentativen Bilder.«
» Wovon, zum Teufel, redest du jetzt?«, wandte Converse ein.
» Das ist zu weit hergeholt, Joel, zu viele Orte, aus denen man wählen kann. Orte, die du vielleicht nicht kennst. Es muss näher sein, dir und mir vertrauter, etwas, das wir erkennen können.«
Valerie nahm ihm das Blatt weg. » Manhattan ist eine Insel«, sagte sie leise, las und runzelte dann wieder die Stirn.
» Wenn es dort Fackeln und Stammesriten gibt, dann ist das nicht mein Teil der Stadt.«
» Nicht Stammesriten, Stammesnächte«, verbesserte Val. » Stammes ⦠, vielleicht nicht Schwarze, sondern Rote? âºDer König wird auf seinem Stuhlâ Stuhl⦠Tisch. Sein Tisch. Stammes⦠Nächte. Nächte! Das haben wir falsch gelesen. Nights!«
» Wie kann man es sonst noch lesen?«
» Nicht âºnightsâ¹, sondern âºknightsâ¹! Mit Kâ Ritter!«
» Und ein Tisch«, unterbrach Converse. » Die Ritter der Runden Tafel.«
» Aber nicht die Artus-Legende, nicht Camelot. Viel näher. Stammesâ Amerikanische Eingeborene. Amerikanische Indianer.«
» Algonquins. Die runde Tafel!«
» Das Algonquin-Hotel«, rief Valerie. » Das ist es, das hat er gemeint!«
» Das wissen wir
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