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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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viel Fantasie. Ich schätze, deshalb verstand er sich so gut auf dieses taktische Zeug in vierzigtausend Fuß Höhe. Du musst aus der Sonne kommen, wo die nicht mit dir rechnen, oder aus dem dunklen Horizont, wo das Radar dich nicht erfasst. Er wusste das alles. Er war ein taktisches Genie.«
    Während Metcalf sprach, beugte Stone sich im Sessel vor, und seine Augen erfassten jede Bewegung im Gesicht des Air-Force-Offiziers, seine Ohren lauschten auf jeden Ton.
    Â» Scharhörn«, sagte er so leise, dass es kaum zu hören war. » Es ist Scharhörn.«
    Die zweimotorige Riems 406 kreiste über dem Privatflughafen St. Gervais, östlich von Chamonix, und die bernsteinfarbenen Lichter der beiden Landebahnen strahlten hell in die Nacht. Prudhomme überprüfte seinen Sitzgurt, während der Pilot die Freigabe für den Anflug auf den Nord-Süd-Streifen bekam.
    Mon Dieu, was für ein unglaublicher Tag!, dachte der Mann von der Sûreté, während er im schwachen Schein der Instrumentenbeleuchtung auf seine rechte Hand sah. Die dunklen Schrammen an seinen Fingern waren wenigstens nicht so auffällig wie das Blut, das noch vor wenigen Stunden seine ganze Hand bedeckt hatte. Formidable! Der Mann, der den Auftrag gehabt hatte, ihn zu töten, hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, diesen Auftrag zu tarnen, so arrogant war er– ohne Zweifel ein Produkt der Fremdenlegion! Und das Todesurteil war ihm in dem Wagen am äußersten Ende des Parkplatzes am Bois de Boulogne übergeben worden! Der Mann hatte ihn im Büro angerufen, und Prudhomme hatte in Wahrheit sogar damit gerechnet, dass dieser Anruf kommen würde. So war es keine Überraschung gewesen– und er war vorbereitet. Der Mann hatte seinen ehemaligen Vorgesetzten gebeten, sich mit ihm im Bois de Boulogne auf dem Parkplatz zu treffen. Er hätte überraschende Nachrichten. Er würde seinen Dienst-Peugeot fahren, und da er sich nicht vom Funkgerät entfernen durfte– ob es dem Inspektor etwas ausmache, zu ihm zu kommen? Natürlich nicht.
    Aber da waren keine überraschenden Nachrichten gewesen. Nur Fragen, sehr arrogant gestellte Fragen.
    Warum haben Sie das getan, was Sie heute Morgen getan haben?
    Rasieren? Zur Toilette gehen? Frühstücken? Meiner Frau einen Abschiedskuss geben? Wovon reden Sie?
    Sie wissen genau, was ich meine. Vorher! Der Mann am Boulevard Raspail. Sie haben seinen Wagen gerammt, ihn aufgehalten. Sie haben Rauschgift hineingeworfen. Sie haben ihn zu Unrecht verhaftet.
    Ich war nicht mit dem einverstanden, was er getan hat. Ebenso wenig wie ich mit diesem Gespräch einverstanden bin.
    Prudhomme hatte mit der linken Hand nach der Türklinke gegriffen, weil seine rechte anderweitig beschäftigt war.
    Halt!, schrie sein Untergebener und packte ihn an der Schulter. Sie haben die Frau beschützt!
    Lesen Sie meinen Bericht. Lassen Sie mich gehen.
    Zur Hölle lasse ich Sie gehen! Ich werde Sie töten, weil Sie sich eingemischt haben! Sie unwichtiger Bürokrat!
    Der ehemalige Untergebene hatte eine Pistole aus dem Jackenhalfter gerissen, aber er kam zu spät. Prudhomme hatte zweimal geschossen, die kleine Waffe in der rechten Hand unter dem Jackett. Unglücklicherweise war sie kleinkalibrig, und der ehemalige Colonel der Fremdenlegion war ein sehr großer Mann; er hatte sich bereits auf Prudhomme geworfen. Aber der Veteran der Résistance hatte sich einer alten Gewohnheit aus dem Krieg erinnert– nur für alle Fälle. Im Revers seines Jacketts war ein langer Draht verborgen– ein Draht mit zwei verstärkten Schlingen an den Enden. Er hatte ihn herausgerissen, ihn seinem ehemaligen Untergebenen über den Kopf geworfen, die Handgelenke überkreuzt und die Schlinge ruckartig straffgezogen, bis das Fleisch am Hals des Mannes aufplatzte und die Hände des zum Tode Verurteilten mit Blut besudelte– verurteilt, aber noch sehr lebendig.
    Â» Wir haben Landeerlaubnis, Inspektor«, sagte der Pilot und grinste. » Ich schwöre bei Gott, das würde keiner glauben. Natürlich habe ich nicht die Absicht, davon ein Sterbenswörtchen zu sagen, das schwöre ich beim Grab meiner Mutter!«
    Â» Die trinkt wahrscheinlich in diesem Augenblick am Montmartre einen Cognac«, meinte Prudhomme trocken. » Sagen Sie nichts, dann haben Sie vielleicht weitere sechs Monate, um Ihren albernen Tabak aus Malta einzufliegen.«
    Â» Ganz

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