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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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U-Boot-Stützpunktes. Das war doch verrückt! Die Motorbarkasse hatte sich in ein Dock geschoben, und jetzt bewegte sich eine lange Doppelreihe von Männern auf dem Pier– vierzig, sechzig, achtzig , fast einhundert– und schickten sich an, an Bord zu gehen. Das Verrückte war die Art und Weise, wie sie gekleidet waren. Dunkle Anzüge und konservativ geschnittene Sommerjacketts und Krawatten. Einige von ihnen trugen Hüte, und jeder Einzelne von ihnen hatte Gepäck bei sich und zusätzlich einen Aktenkoffer. Wie eine Bankiersversammlung sahen die aus oder eine Paradeformation des Diplomatischen Corps oder, dachte Reb, während er die Reihe von Passagieren mit dem Feldstecher absuchte, ganz gewöhnliche Geschäftsleute aus dem mittleren bis oberen Management, wie man sie jeden Tag auf Bahnhöfen und Flugplätzen zu sehen bekam. Gerade das Gewöhnliche, das Alltägliche ihres Aussehens im Vergleich mit den exotisch makabren Umrissen des alten U-Boot-Stützpunktes war es, was Johnny stutzig machte. Diese Männer würden fast nirgends Aufsehen erregen, und doch kamen sie nicht von irgendwo. Sie kamen von Scharhörn, aus einer ohne Zweifel höchst komplizierten Zelle dieser multinationalen Militärverschwörung, die am Ende möglicherweise dafür sorgen konnte, dass die verdammten Raubfisch-Generäle auf die Stühle kamen, die sie sich wünschten. Gewöhnliche Leute, die überall dorthin gingen, wohin ein Befehl sie schickte– Menschen, die aussahen wie jeder andere, die sich wie jeder andere benahmen, mit offenen Aktenkoffern in Flugzeugen und Zügen saßen und Firmenberichte lasen, Drinks nippten und gelegentlich in einem Krimi blätterten, um sich zu entspannen , Männer, die dorthin gingen, wohin ein Befehl sie schickte!
    Das waren Sie, dachte Reb, während er sein Glas senkte. Das war Sie! Das waren die Killerteams! Sein Magen log nie; der beißende, Übelkeit erregende Geschmack seiner Galle war ein hässlicher Alarm für alle, die das Privileg genossen, bisher überlebt zu haben. Johnny Reb wandte sich um und machte sich am Motor zu schaffen. Er schob vorsichtig das Ruder nach rechts und den Fahrthebel nach vorn. Das kleine Boot drehte im Wasser, und der ehemalige Abwehroffizier hielt wieder auf seinen Liegeplatz in Cuxhaven zu.
    Fünfundzwanzig Minuten später hatte er die Anlegestelle erreicht, vertäute sein Boot, griff sich seinen wasserdichten Koffer und kletterte eilig auf den Pier. Er musste schnell handeln, aber sehr vorsichtig. Er kannte sich einigermaßen in der Hafenzone von Cuxhaven aus, und die Motorbarkasse würde dorthin zurückkehren, denn er hatte die Lichter des Bootes beobachtet, als es langsam aus dem Hafen heraus und zu der Insel gefahren war. Sobald er an der Stelle angelangt war, würde er das richtige Dock wiedererkennen. Dann blieben ihm nur noch wenige Minuten Zeit, um die Gegend abzusuchen und Position zu beziehen, ehe das Boot in den Hafen einlief. Den kleinen wasserdichten Koffer in der Hand, eilte er durch die Schatten auf die Stelle zu, wo die Barkasse seiner Meinung nach abgelegt hatte. Er kam an einer Lagerhalle vorbei und erreichte einen freien Punkt dahinter; es gab dort fünf kurze Piers, einen hinter dem anderen, die höchstens sechzig Meter ins Wasser hinausreichten. Kleine und mittelgroße Fahrzeuge konnten dort anlegen. Ein paar Trawler und einige Motorboote, die schon bessere Zeiten gesehen hatten, waren an den Pollern der einzelnen Piers vertäut, nur ein Steg war noch frei. Die riesige Motorbarkasse schob sich wie ein Killerwal heran. Die Leinen wurden gesichert, und während die Passagiere von Bord gingen, schoss Johnny Reb seine Aufnahmen.
    Â» Süße, hier ist Tatiana. Ich muss meinen Jungen sprechen.«
    Â» Er ist im Algonquin-Hotel in New York City«, sagte die ruhige Frauenstimme. » Die Telefonnummer ist Vorwahl zwo-eins-zwo, acht-vier-null, sechs-acht-null-null. Verlangen Sie Peter Marcus.«
    Â» Das ist vielleicht ein raffinierter Hurensohn, wie?«, sagte Johnny Reb. » Entschuldigen Sie bitte meine Sprache, Ma’am.«
    Â» Die hör ich nicht das erste Mal, Johnny. Hier ist Anne.«
    Â» Verdammt noch mal, warum hast du das denn nicht gleich gesagt. Wie gehts denn, Süße?«
    Â» Gar nicht schlecht für meine alten Tage, Johnny. Ich bin raus, weißt du. Das ist nur eine Gefälligkeit für einen alten

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