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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Feind.
    Â» Dem kann ich nicht zustimmen, General; in der Luft war es viel ungefährlicher. Aber wenn es bei den Bodenkämpfen in Indochina mehr von Ihrer Art gegeben hätte, dann hätte es nie ein Dien Bien Phu gegeben.«
    Â» Ein sehr schmeichelhaftes Wort, aber ich bin nicht sicher, dass es der Prüfung durch die Realität standhielt.«
    Â» Ich bin sicher«, sagte Joel leise, aber deutlich. » Ich bin davon überzeugt.«
    Luboque, den Mattilon ins Gespräch gezogen hatte, unterbrach. » Mon Général, voulez-vous nous joindre?«
    Â» Pardonnez-moi. Je suis occupé avec mes visiteurs«, antwortete Bertholdier und wandte sich wieder Converse zu. » Ich muss Serges Einladung leider ablehnen, ich erwarte Gäste. Er sagt, Sie seien Rechtsanwalt, Spezialist für Luftfahrtprobleme.«
    Â» Das ist Teil eines größeren Bereichs, ja. Luft, Boden, Seefahrzeuge . Wir versuchen, uns in diesem Bereich zu spezialisieren. Tatsächlich bin ich noch ziemlich neu– nicht was meine Erfahrung angeht, hoffe ich, aber in der Vertretung solcher Fälle.«
    Â» Ich verstehe«, sagte der General, sichtlich etwas verwirrt. » Sind Sie beruflich in Paris?«
    Jetzt, dachte Joel. Die Worte, die Augen und die Stimme mussten all das vermitteln, worauf es jetzt ankam. Besonders die Augen; sie mussten das Ungesagte zeigen. » Nein, ich bin nur hier, um etwas zu entspannen. Ich bin von San Francisco nach New York und dann weiter nach Paris geflogen. Morgen will ich für ein oder zwei Tage nach Bonn, und dann geht es weiter nach Tel Aviv.«
    Â» Das muss sehr anstrengend sein.« Bertholdier erwiderte jetzt seinen Blick.
    Â» Das ist noch nicht das Schlimmste«, sagte Converse mit einem schwachen Lächeln. » Nach Tel Aviv habe ich einen Nachtflug nach Johannesburg.«
    Â» Bonn, Tel Aviv, Johannesburg«, sagte der Soldat mit leiser Stimme, seine Augen waren jetzt hellwach. » Eine höchst ungewöhnliche Reiseroute.«
    Â» Aber auch lohnend. Das hoffen wir zumindest.«
    Â» Wir?«
    Â» Mein Klient, General. Mein neuer Klient.«
    Â» Déraisonnable?«, rief Mattilon und lachte über irgendetwas, das Luboque gesagt hatte, und machte Joel damit ebenso offensichtlich klar, dass er seinen ungeduldigen Partner nicht länger im Gespräch festhalten konnte.
    Aber Bertholdier wandte den Blick nicht von Converse. » Wo sind Sie denn abgestiegen, mein junger Pilotenfreund?«
    Â» Jung und doch nicht mehr so jung, General.«
    Â» Wo?«
    Â» Im Georges V. Suite zweihundertfünfunddreißig.«
    Â» Ein schönes Etablissement.«
    Â» Gewohnheit. Meine frühere Firma hat mich immer dort stationiert.«
    Â» Stationiert? Wie in einer Kaserne?«, fragte Bertholdier, um dessen Lippen jetzt ein leichtes Lächeln spielte.
    Â» Das war jetzt unbewusst«, sagte Joel. » Aber andererseits sagt es das doch, nicht wahr, Sir?«
    Â» Ja, in der Tat . Aha, meine Gäste kommen!« Der Soldat streckte ihm die Hand hin. » Es war mir ein Vergnügen, Monsieur Simon.«
    Hände wurden geschüttelt, ein paar schnelle au revoirs, und Bertholdier kehrte an seinen Tisch zurück, um seine Gäste zu begrüßen. Joel dankte mithilfe Mattilons Luboque, dass er ihn vorgestellt hatte. Dann wurde der verrückte dreiseitige Dialog fortgesetzt, und Joel hatte alle Mühe, wenigstens eine Andeutung von Konzentration zu bewahren.
    Er hatte Fortschritte gemacht, das hatte er in Bertholdiers Augen gelesen, die jetzt immer wieder zu ihm herüberschweiften. Der General saß schräg links von Converse. Beide brauchten das Gesicht nur wenig zur Seite zu drehen, um sich direkt in die Augen blicken zu können. Das geschah zweimal. Das erste Mal spürte Joel den intensiven Blick so, als fiele ein Sonnenstrahl auf seine Schläfe. Er drehte den Kopf kurz zur Seite, ihre Augen begegneten sich, und die des Soldaten musterten ihn durchdringend, fragend und ernst. Das zweite Mal geschah es eine halbe Stunde später, diesmal war Converse der Auslösende. Luboque und Mattilon diskutierten juristische Strategien, und Joel drehte sich langsam, wie von einem Magneten angezogen, nach links und beobachtete Bertholdier, der ruhig und eindringlich auf einen seiner Gäste einredete. Plötzlich fuhr der Kopf des Generals, während der Angesprochene noch antwortete, zu Converse herum, nur dass seine Augen im ersten Moment

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