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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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werde es selbst tragen, doch ich brauche ein Taxi. Aber nicht vor dem Haupteingang.«
    Â» Nicht vorne, selbstverständlich. Der Lastenaufzug, Monsieur. Es gibt eine Verbindung zum Lieferanteneingang. Ich werde alles arrangieren.«
    Â» Ich habe alles arrangiert!«, sagte Jacques Louis Bertholdier am Telefon der Limousine. Die gläserne Trennwand zwischen ihm und dem Chauffeur war geschlossen. » Ein Mann ist in der Galerie geblieben, um die Aufzüge zu beobachten, und einer im Keller, durch den das Hotel beliefert wird. Wenn er während der Nacht abzureisen versucht, ist das der einzige Ausgang, der ihm noch zur Verfügung steht. Ich habe ihn selbst bereits bei verschiedenen Anlässen benutzt.«
    Â» Dasist sehr schwer zu verstehen.« Die Stimme am anderen Ende der Leitung sprach mit ausgeprägtem britischem Akzent, und der Sprecher war sichtlich erstaunt; man konnte seinen Atem hören, den Atem eines Mannes, der plötzlich Angst hatte. » Sind Sie sicher? Könnte es vielleicht irgendeine andere Verbindung geben?«
    Â» Schwachkopf! Ich wiederhole. Er war über die Munitionslieferung aus Beloit informiert! Er kannte die Routenführung, selbst die Art und Weise, wie der Diebstahl erfolgte, und ist so weit gegangen, dass er Solidaire identifiziert hat und meine Position als Mitglied des Aufsichtsrats! Er hat sich direkt auf unseren Geschäftskollegen in Bonn bezogen! Und dann auf Tel Avivund Johannesburg! Welche andere Verbindung sollte da noch denkbar sein?«
    Â» Irgendwelche Firmenbeziehungen vielleicht. Man kann die nicht ganz ausschließen. Multinationale Tochtergesellschaften, Investitionen im Munitionsgeschäft, unser Kollege in Westdeutschland gehört auch verschiedenen Aufsichtsräten an… Und was die Orte angeht– ausländisches Geld strömt doch förmlich dorthin.«
    Â» Was glauben Sie eigentlich, wovon ich rede? Ich kann jetzt nicht mehr sagen, aber das, was ich Ihnen gesagt habe, meine englische Blume, das sollten Sie als das Schlimmste ansehen!«
    Auf der Londoner Seite kurze Zeit Schweigen. » Ich verstehe«, sagte dann die Stimme des zurechtgewiesenen Untergebenen.
    Â» Hoffentlich tun Sie das. Nehmen Sie mit New York Verbindung auf. Sein Name ist Simon, Henry Simon. Er ist Rechtsanwalt aus Chicago. Ich habe die Adresse; von der Meldekarte des Hotels.« Bertholdier kniff die Augen zusammen, um im schwachen Schein des Lichts besser lesen zu können, und entzifferte stockend die Daten, die ein Page aufgeschrieben hatte; einer der Männer des Generals hatte ihn gut dafür bezahlt, dass er aus dem Büro Informationen über den Bewohner von Suite zweihundertfünfunddreißig beschaffte. » Haben Sie das?«
    Â» Ja«, kam die Antwort, die Stimme klang jetzt scharf, ein Untergebener, der seinen Unwillen zum Ausdruck bringt. » War es klug, das so zu beschaffen? Ein Freund oder ein habgieriger Angestellter könnte ihm sagen, dass jemand Fragen nach ihm gestellt hat.«
    Â» Wirklich, mein britisches Gänseblümchen? Ein unschuldiger Page, der eine Adresse besorgt, damit man einem abgereisten Gast ein vergessenes Kleidungsstück nachschicken kann?«
    Wieder das kurze Schweigen. » Ja, ich verstehe. Wissen Sie, Jacques, wir arbeiten für eine große Sache– eine geschäftliche Sache natürlich, die wichtiger ist als wir beide, so wie wir es vor Jahren einmal getan haben. Ich muss mich dauernd daran erinnern, sonst könnte ich, glaube ich, Ihre Beleidigungen nicht ertragen.«
    Â» Und was würden Sie dann tun, l’anglais?«
    Â» Ihnen Ihre arroganten Froschfresser-Eier auf dem Trafalgar Square abschneiden und sie einem Löwen ins Maul stopfen. Groß bräuchte die Öffnung ja nicht zu sein; eine kleine Spalte würde genügen . Ich rufe in einer Stunde zurück.« Ein Klicken, dann war die Leitung tot.
    Bertholdier ließ den Hörer langsam sinken, dann formte sich ein Lächeln um seine Lippen. Sie waren die Besten, alle waren sie das! Sie waren die Hoffnung, die einzige Hoffnung einer sehr kranken Welt.
    Dann verblasste das Lächeln, und seine Arroganz schlug in Furcht um. Was wollte dieser Henry Simon, was wollte er wirklich? Wer war dieser unbekannte Mann, der Zugang zu so außergewöhnlichen Quellen hatte– Flugzeuge, Fahrzeuge, Munition? Was, in Gottes Namen, wussten die Unbekannten? Was taten sie?
    Die gepolsterte Liftkabine senkte sich

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