Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
hier.
    Der Mann blickte auf, und in seinen Augen blitzte das Erkennen. Er streckte sich, richtete sich zu seiner ganzen Größe auf und wandte sich ab. Seine Hand bewegte sich langsam auf eine Falte in seinem Mantel zu. Converse erschrak. Griff der Mann tatsächlich nach einer Waffe? Nur wenige Meter von einem Pförtner entfernt? Es war verrückt! Joel blieb stehen; er überlegte, ob er zurück rennen sollte zu den Lifts. Doch er wusste, dass das keinen Sinn hatte. Wenn Bertholdier schon einen Wachhund im Keller aufgestellt hatte, dann würden andere oben auf ihn warten, in den Korridoren, in der Halle. Er konnte sich nicht einfach umdrehen und wegrennen– es gab für ihn keinen Ort, an dem er sich verbergen konnte. Also ging er weiter, schneller jetzt und direkt auf den Mann in dem hellbraunen Mantel zu. Seine Kehle war wie ausgetrocknet, in seinem Kopf rasten die Gedanken.
    Â» Da sind Sie!« rief er laut und gleichzeitig seiner eigenen Worte nicht sicher. » Der General hat mir gesagt, wo ich Sie finden würde!«
    Wenn Converse schon erschrocken war, dann war der Mann ehrlich schockiert und sprachlos. » Le général?«, s agte er, die Stimme kaum lauter als ein Flüstern. » Er… Ihnen sagen?«
    Das Englisch des Mannes war nicht besonders, und das war von Vorteil. Er konnte Joel zwar verstehen, aber nicht gut. Schnell gesprochene Worte, hinter denen Überzeugungskraft stand, würden vielleicht dazu führen, dass sie beide durch die Tür kamen. Joel wandte sich dem Pförtner zu, während er seinen Aktenkoffer dem anderen ins Kreuz drückte. » Mein Name ist Simon. Ich glaube, der Portier hat Ihnen Bescheid gegeben.«
    Die Verbindung des Namens und des Titels reichten für den verwirrten Pförtner. Er warf einen Blick auf seine Papiere und nickte. » Oui, Monsieur . «
    Â» Kommen Sie!« Converse stieß den Mann in dem hellbraunen Mantel mit seinem Aktenkoffer an und trieb ihn auf die Tür zu. » Der General wartet draußen auf uns. Schnell! Gehen wir!«
    Â» Le général? » Die Hände des Mannes schossen instinktiv auf die Haltestange der Ausgangstür zu. Weniger als fünf Sekunden später waren er und Joel alleine in der Gasse.
    Â» Que se passe-t-il? Où est le général? … Wo?«
    Â» Hier! Er hat gesagt, dass Sie hier warten sollen. Sie. Sie sollen hier warten! Ici!«
    Â» Arrêtez! « Der Mann begann, sich von seinem Schock zu erholen. Er blieb stehen, schob die linke Hand vor und stieß Converse gegen die Mauer, während seine rechte Hand in die Manteltasche fuhr.
    Â» Nicht!« Joel ließ die Aktentasche fallen, packte seinen Koffer und riss ihn hoch. Er wollte sich schon nach vorne stürzen, blieb dann aber stehen. Was der Mann hervorzog, war keine Waffe, sondern ein flacher, rechteckiger Gegenstand, der in schwarzes Leder gehüllt war. Ein unsichtbarer Schalter wurde niedergedrückt, und eine lange, dünne Nadel schob sich aus der rechteckigen Box heraus, eine Antenne… ein Funkgerät.
    Joels Gedanken jagten sich. Jetzt kam es nur noch auf Schnelligkeit an. Er durfte nicht zulassen, dass der Mann das Funkgerät benutzte und irgendjemand anderen im Hotel alarmierte, der vielleicht ein zweites Gerät hatte. Mit plötzlich wiedergefundener Kraft rammte er dem Mann den Koffer in die Knie. Dann riss er ihm mit der linken Hand das Funkgerät weg und ließ gleichzeitig den rechten Arm hochschießen. Der Arm legte sich um den Hals des Franzosen und wirbelte ihn herum. Ohne einen weiteren Gedanken zerrte Joel Bertholdiers Soldaten nach vorne, sodass sie beide auf die Wand zurasten. Dann ließ er den Kopf des Mannes gegen die Steinmauer schlagen. Blut breitete sich über dem Schädel des Franzosen aus, durchtränkte sein Haar und rann ihm in tiefroten Strömen über das Gesicht. Joel konnte nicht mehr denken; er durfte nicht nachdenken. Wenn er das tat, war er zu keinem Schritt mehr fähig. Und jetzt zählte nur noch Schnelligkeit.
    Der Mann sank kraftlos zusammen. Converse packte den Bewusstlosen an den Schultern, schob ihn weg von der Metalltür gegen die Wand und ließ ihn zu Boden fallen. Er beugte sich vor, griff nach dem Funkgerät, knickte die Antenne ab und ließ das flache Gerät in seiner Tasche verschwinden. Dann richtete er sich auf, verwirrt und schreckerfüllt, und versuchte, sich zu orientieren. Im nächsten Moment

Weitere Kostenlose Bücher