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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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unterschiedlichsten Boote durch das Wasser pflügten und die auslaufenden Wellen sanft gegen die beiden Ufer schlugen.
    Joel stand an der niedrigen Mauer und versuchte, das Bild in sich aufzunehmen in der Hoffnung, die idyllische Aussicht könnte ihn beruhigen. Doch seine Gedanken waren durch nichts zur Ruhe zu bringen. Lucas Anstett vom zweiten Appellationsgerichtshof, ein hervorragender Richter und der Mann, der zwischen einem gewissen Joel Converse, dessen Partnern und einem unbekannten Mann in San Francisco vermittelt hatte, war ermordet worden. Sah man von jenem Unbekannten und einem pensionierten Gelehrten auf der Insel Mykonos ab, war Anstett der Einzige gewesen, der wusste, was Joel tat, und warum. Wie war es möglich gewesen, ihn innerhalb von achtzehn Stunden oder noch weniger ausfindig zu machen? Ausfindig zu machen und zu töten?
    Â» Converse?«
    Joel wandte den Kopf zur Seite, blieb aber sonst unbewegt stehen. Vielleicht sechs Meter von ihm entfernt stand ein Mann auf dem Kiesweg. Sein Haar war mittelblond, und er schien ein paar Jahre jünger zu sein als Converse, vielleicht Anfang bis Mitte dreißig. Das knabenhafte Gesicht des Fremden gab ebenfalls keinen Hinweis auf sein genaues Alter. Auch war er kleiner als Joel, aber nicht besonders viel, er musste so um die eins fünfundsiebzig oder achtundsiebzig sein. Er trug hellgraue Hosen und ein Cordjackett, das weiße Hemd war am Hals offen.
    Â» Wer sind Sie?«, fragte Converse leise.
    Ein Ehepaar schlenderte zwischen den beiden über den Kiesweg. Der Fremde bewegte den Kopf leicht nach links und gab damit Joel zu verstehen, dass er ihm auf die Rasenfläche folgen sollte. Neben dem mächtigen Eisenrad einer Kanone blieb Converse abwartend stehen.
    Â» Also, wer sind Sie?«, wiederholte Joel.
    Â» Meine Schwester heißt Meagen«, sagte der Mann mit der Cordjacke. » Und damit keiner von uns einen Fehler macht, werden jetzt Sie mir sagen, wer ich bin.«
    Â» Wie, zum Teufel?« Converse hielt inne, und dann fielen ihm die Worte wieder ein, Worte, die ein Sterbender in Genf geflüstert hatte. O Gott! Meg, die Kinder . » Meg, die Kinder«, sagte er laut. » Fowler hat seine Frau Meg genannt.«
    Â» Eine Abkürzung für Meagen. Sie war Hallidays Frau, nur dass Sie ihn als Fowler gekannt haben.«
    Â» Sie sind Averys Schwager.«
    Â» Press’ Schwager«, verbesserte ihn der Mann und streckte ihm mit ernster Miene seine Hand entgegen. » Connal Fitzpatrick.«
    Â» Dann stehen wir auf derselben Seite.«
    Â» Das hoffe ich.«
    Â» Ich habe Ihnen eine Menge Fragen zu stellen, Connal.«
    Â» Nicht mehr Fragen als ich an Sie habe, Converse.«
    Â» Warum so unfreundlich?«, fragte Joel, der registriert hatte, dass der andere ihn mit dem Nachnamen angesprochen hatte. Er ließ Fitzpatricks Hand los.
    Der jüngere Mann wurde rot. » Entschuldigung«, sagte er verlegen. » Ich bin etwas aufgeregt und habe nicht viel Schlaf gehabt. Ich bin noch auf San-Diego-Zeit eingestellt.«
    Â» San Diego? Nicht San Francisco?«
    Â» Navy. Ich bin Rechtsanwalt und dort im Marinestützpunkt stationiert.«
    Â» Huh«, machte Converse. » Die Welt ist klein.«
    Â» Ich weiß Bescheid«, sagte Fitzpatrick nickend. » Auch über Sie, Lieutenant. Wie, glauben Sie wohl, hat Press seine Informationen bekommen? Natürlich war ich damals noch nicht in San Diego, aber ich hatte Freunde dort.«
    Â» Dann ist wohl nichts heilig.«
    Â» Da irren Sie, dort ist alles heilig. Ich musste an ein paar ziemlich dicken Fäden ziehen, um die Auskünfte zu bekommen. Es ist jetzt etwa fünf Monate her, dass Press zu mir kam und wir unseren … Vertrag, würden Sie wohl sagen , machten.«
    Â» Etwas deutlicher bitte.«
    Der Marineoffizier stützte sich mit der rechten Hand auf das Kanonenrohr. » Press Halliday war nicht nur mein Schwager, er ist auch mein bester Freund geworden.«
    Â» Obwohl Sie beim Militär sind?«, fragte Joel nur halb im Scherz, um aus der Reaktion des anderen zu lernen.
    Fitzpatrick lächelte verlegen. » Er hat mir sogar zugeredet. Denn das Militär braucht auch Anwälte, aber darüber erfährt man an der juristischen Fakultät nicht viel. Ich mag die Navy zufälligerweise und das Leben, das sie einem bietet; und die Herausforderungen, wie Sie das vielleicht nennen würden.« Connal nahm die Hand von dem

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