Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
als er wieder aufsah, stand ein Cop neben seinem Fenster. Ein Cop mit gezogener Waffe.
    Der Uniformierte war eine Frau. Als sie sich zu ihm hinunterbeugte, sah Rusty einen blonden Wuschelkopf und wusste nun endlich, welches Gesicht zu dem Namen gehörte, den seine Frau erwähnt hatte. Die Einsatzleiterin und Telefonistin der Tagschicht.
    Rusty nahm an, dass sie am Dome Day oder unmittelbar danach gedrängt worden war, Vollzeit zu arbeiten. Er nahm weiterhin an, dass sie sich zu ihrem jetzigen Einsatz selbst eingeteilt hatte.
    Sie steckte die Pistole weg. »Hi, Dr. Rusty. Stacey Moggin. Sie haben mich vor zwei Jahren wegen Giftefeu behandelt. Sie wissen schon, an meinem ... « Sie tätschelte ihr Gesäß.
    »Ja, ich weiß. Nett, Sie mit hochgezogener Hose zu sehen, Ms. Moggin.«
    Sie lachte, wie sie gesprochen hatte: leise. »Hoffentlich habe ich Sie nicht erschreckt.«
    »Ein bisschen. Ich habe mein Handy ausgeschaltet, und plötzlich waren Sie da.«
    »Sorry. Kommen Sie rein. Linda wartet schon. Wir haben nicht viel Zeit. Ich halte vorn an der Straße Wache. Falls jemand kommt, warne ich Linda mit einem Doppelklick über Funk. Falls es die Bowies sind, parken sie neben dem Gebäude, und wir können ungesehen auf die East Street rausfahren.« Sie legte den Kopf leicht schief und lächelte. »Na ja ... ungesehen ist leicht optimistisch, aber zumindest unerkannt. Wenn wir Glück haben.«
    Rusty folgte ihr, indem er sich an ihrem blonden Wuschelkopf orientierte. »Sind Sie hier eingebrochen, Stacey?«
    »Teufel, nein. Der Schlüssel hing bei uns im Cop Shop. Die meisten Geschäfte in der Main Street haben einen Schlüssel bei uns deponiert.«
    »Und wieso machen Sie hier mit?«
    »Weil der ganze Scheiß auf Panikmache beruht. Duke Perkins hätte damit längst Schluss gemacht. Kommen Sie jetzt. Und erledigen Sie die Sache schnell.«
    »Das kann ich nicht versprechen. Tatsächlich kann ich gar nichts versprechen. Ich bin kein Pathologe.«
    »Dann eben so schnell, wie Sie können.«
    Rusty folgte ihr hinein. Im nächsten Augenblick schloss Linda ihn in die Arme.
     
    9
     
    Harriet Bigelow stieß zwei Schreie aus, dann wurde sie ohnmächtig. Gina Buffalino starrte nur vor sich hin, ihr Blick vor Schock ganz glasig. »Schaffen Sie Gina raus«, knurrte Thurse. Er war bis zum Parkplatz gekommen, dann hatte er die Schüsse gehört und war zurückgerannt. Um das hier zu entdecken. Dieses Massaker.
    Ginny legte Gina einen Arm um die Schultern und führte sie auf den Korridor hinaus, auf dem die gehfähigen Patienten - darunter Bill Allnur und Tansy Freeman - mit großen Augen und ängstlichen Gesichtern standen.
    »Schaffen Sie die hier weg«, wies Thurse Twitch an, indem er auf Harriet zeigte. »Und ziehen Sie ihr den Rock runter, damit das arme Mädchen anständig aussieht.«
    Twitch führte seinen Auftrag aus. Als Ginny und er in das Zimmer zurückkamen, kniete Thurse neben dem toten Frank DeLesseps, der gestorben war, weil er statt Georgias Freund gekommen war und die Besuchszeit überzogen hatte. Auf dem Bettlaken, das Thurse über Georgia gezogen hatte, zeichneten sich bereits Mohnblüten aus Blut ab.
    »Können wir irgendetwas tun, Doktor?«, fragte Ginny. Sie wusste, dass er kein Arzt war, aber in ihrem Schockzustand kam diese Anrede wie automatisch. Sie bedeckte ihren Mund mit einer Hand, während sie auf Franks ausgestreckt daliegende Leiche hinabstarrte.
    »Ja.« Als Thurse sich erhob, knackten seine knochigen Knie wie Pistolenschüsse. »Rufen Sie die Polizei an. Dies ist ein Tatort.« »Wer Dienst hat, hilft mit, den Brand in der Main Street zu löschen«, sagte Twitch. »Wer dienstfrei hat, ist dorthin unterwegs oder schläft bei ausgeschaltetem Telefon.«
    »Nun, rufen Sie um Himmels willen irgendjemanden an und fragen Sie, ob wir etwas tun sollen, bevor wir hier saubermachen.
    Fotos machen oder sonst was. Auch wenn ziemlich klar sein dürfte, was hier passiert ist. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick. Ich muss mich übergeben.«
    Ginny trat zur Seite, damit Thurston auf die zu dem Zimmer gehörende winzige Toilette gehen konnte. Er schloss die Tür hinter sich, aber das Geräusch, mit dem er sich übergab, war trotzdem laut: wie ein stotternder Motor mit Schmutz im Vergaser.
    Ginny spürte eine Woge von Schwäche durch ihren Kopf fluten, die sie hochzuheben und ganz leicht zu machen schien. Sie drängte sie zurück. Als sie wieder zu Twitch hinübersah, klappte er gerade sein Handy zu. »Keine

Weitere Kostenlose Bücher