Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
Vom Netzwerk:
veränderte. »Ich würde sagen, wenn man nicht genau weiß, was man tun soll, dann ist es besser, fürs Erste gar nichts zu tun. Also, gehen wir weiter.«
    »Aber, Sir …«
    »Wir gehen weiter, Larry.«
    Drakes Gesicht war wie immer eine undurchdringliche Maske, was Castilla immer schon als leicht unangenehm empfunden hatte. Er konnte sich meistens auf seine Fähigkeit verlassen, ins Innere der Menschen zu blicken, und es machte ihn nervös, wenn er das nicht konnte.
    »Das Einzige, was noch auf der Tagesordnung steht, ist Uganda.«
    Castilla beugte sich vor und wandte dem DCI seine ganze Aufmerksamkeit zu. »Wissen wir schon, was geschehen ist?«
    »Offenbar das Gleiche, was mit der Einheit der Afrikanischen Union passiert ist, die sich auf die Suche nach Bahame begeben hatte. Wir glauben, dass das ganze Team bis auf eventuell den Anführer ausgelöscht wurde. Wir haben noch Leute vor Ort, die auf ihn warten, aber ehrlich gesagt fürchte ich, dass wir unsere Zeit verschwenden …«
    »Den Teufel tun wir!«, erwiderte Castilla scharf. »Niemand hat gesehen, dass der Mann gestorben ist, also werden wir ihn nicht aufgeben.«
    »Das wollte ich auch nicht vorschlagen, Sir.«
    Der Präsident starrte einen Moment lang auf den Teppich. Er hatte diese Soldaten allen Ratschlägen zum Trotz dort hingeschickt. So schwer es ihm fiel, Charles Sembutu zu unterstützen – die Gräueltaten, die dieser Caleb Bahame beging, konnte man einfach nicht länger hinnehmen.
    »Es tut mir leid«, sagte Castilla und blickte zum DCI auf.
»Ich weiß, dass Sie es nicht so gemeint haben, Larry. Und ich weiß auch, dass Sie von Anfang gegen die Sache waren.«
    Drake beobachtete, wie Castilla sich wieder auf seinem Sofa zurücklehnte. Politiker waren schnell bei der Sache, wenn es darum ging, die Zustimmung ihrer Wähler zu erhalten. Dafür setzten sie nur ungern Maßnahmen in die Tat um, mit denen sie sich angreifbar machten und für die sie vielleicht Kritik ernten würden. Castilla war zwar überzeugender als die meisten seiner Sorte, doch im Grunde war er auch nicht anders. Er hatte gepokert und verloren – und damit ein paar Männer in den Tod geschickt.
    »Haben Sie das Video gesehen?«, fragte der Präsident schließlich.
    Drake erlaubte sich keine Reaktion, doch er spürte, wie Zorn in ihm hochkam. Kaye. Dieser überehrgeizige Navy-Typ hatte ihn einfach umgangen und das Bildmaterial der Kameras direkt ins Weiße Haus geschickt.
    »Ja, Sir. Erst heute Morgen wieder.«
    »Haben Sie so etwas schon einmal gesehen? Was zum Teufel ist da passiert? Haben Ihre Leute schon eine Erklärung dafür gefunden?«
    Drake überlegte sich seine Antwort gut. Er hatte dem Weißen Haus gerade genug Informationen über Uganda geliefert, damit es nicht so aussah, als würde die CIA etwas zurückhalten – aber es hatte leider genügt, um zu diesem sinnlosen und äußerst unangenehmen Gefecht zu führen. Konnte es sein, dass Castilla mehr wusste, als ihm die CIA berichtet hatte? Gab es andere Quellen, auf die er zurückgreifen konnte?
    »Tut mir leid, Sir. Eine Erklärung?«
    Castillas Verzweiflung war offensichtlich. »Unser bestes Sondereinsatzteam wurde von einem Haufen unbewaffneter
Afrikaner ausgelöscht, darunter sogar Frauen und Kinder. Finden Sie nicht, dass das nach einer Erklärung schreit?«
    Nichts im Verhalten des Präsidenten ließ vermuten, dass er misstrauisch war.
    »Nein, Sir, ich glaube, es liegt auf der Hand. Bahame hat einen Hinweis bekommen, dass sie zu ihm unterwegs waren. Daraufhin hat er einige seiner Soldaten losgeschickt, um sie abzufangen.«
    »Soldaten? Das waren keine Soldaten, Larry.«
    »Bei allem Respekt, Sir, da muss ich widersprechen. Das war eine typische Einheit von Bahames Kämpfern. Das ist seine Masche: Dorfbewohner zu rekrutieren, indem er sie vor die Wahl stellt, zu sterben oder für ihn zu kämpfen. Das ist in Afrika durchaus nichts Ungewöhnliches.«
    Castilla war sichtlich erschüttert, so wie jeder, der die Bilder gesehen hatte, und Drake beschloss, die momentane Schwäche des Präsidenten auszunutzen.
    »Sir, Bahame ist ein richtig übler Bursche, und Sie haben versucht, zu helfen. Mir tun die Afrikaner auch leid, aber es ist trotzdem ihr Problem. Was können wir schon tun? Sollen wir ein ganzes Bataillon hinschicken? Weder die Afrikanische Union noch Sembutu würden das wollen, und selbst wenn wir sie davon überzeugen könnten – woher sollen wir die Truppen nehmen? Das ist ein Weg, den wir in der

Weitere Kostenlose Bücher