Die Ares Entscheidung
stand ein Gestell mit Gläsern, in denen die Ameisen immer noch an den Stängeln hingen, und sie nahm es und trug es über dem Kopf, während sie sich zur Haustür durchkämpfte.
Sie stellte die Gläser neben die Post, die ihre Haushälterin auf ein altes Sideboard gelegt hatte, dann ging sie in die Knie und kraulte den Hunden die Köpfe, um sie davon abzuhalten, sie anzusabbern.
»Hat Mandisa euch heute schon gefüttert?«, sagte sie auf Afrikaans. »Nein? Okay, dann wollen wir euch Störenfrieden mal etwas zu futtern geben.«
Vielleicht gab es da etwas, was ihre Freunde nicht wussten, dachte sie, als sie einen schweren Sack mit Hundefutter aus der Speisekammer schleppte. Vielleicht hatte das Leben hier draußen auf dem Land gewisse Vorteile, auf die sie einfach nicht verzichten wollte. Hier war sie ungestört, und es fiel ihr leicht, sich in ihre Arbeit zu versenken. Blieb natürlich die Frage, ob das Alleinsein auf Dauer gut für sie war.
Dembe Kaikara blickte über den Rand des Bewässerungsgrabens durch das Tor auf der anderen Straßenseite. Er sah die Frau aus dem Haus kommen und zu ihrem Wagen gehen.
Sie fing an, ihre Sachen auszuladen – Kameras, Campingausrüstung und wissenschaftliche Utensilien.
Als er gehört hatte, dass sie Universitätsprofessorin sei, hatte er sie sich als alte Frau mit grauen Haaren und einer dicken Brille vorgestellt – mit dem strengen Gesicht jener belgischen Nonne, die einst vor vielen Jahren zu ihnen ins Dorf gekommen war, um ihnen lesen beizubringen und sie die Religion der Weißen zu lehren.
Doch Sarie van Keuren war ganz anders. Selbst aus der Ferne erkannte er die Muskeln in ihren Armen und die athletische Anmut, mit der sie sich bewegte. Ihr Haar war zwar genauso staubig wie ihr Land Cruiser, aber wenn es sauber war, würde es wieder diesen blonden Glanz haben, den er so exotisch fand.
Sie würde sich wehren. Er konnte sie fast schon unter sich spüren – sie würde ihre Kraft einsetzen, bis sie schließlich begriff, dass sie nichts gegen ihn ausrichten konnte, und sich ihm ergab. Vielleicht würde er sie später einmal, wenn sie nicht mehr gebraucht wurde, ganz bekommen, als Belohnung für seine treuen Dienste.
Kaikara zog sich in den Graben zurück, holte ein Telefon aus der Tasche und wählte eine Nummer aus dem Gedächtnis.
»Ja.«
»Sie ist da.«
»Und die Straße?«
»Kein Verkehr, und die nächsten Häuser sind über einen Kilometer entfernt. Es wird ganz leicht.«
»Nichts ist leicht!«
Der plötzliche Zorn in der Stimme jagte ihm einen Adrenalinstoß durch die Adern. »Sie ist nur eine Frau. Ich habe dich noch nie enttäuscht. Und das werde ich auch nie.«
»Warte, bis es Nacht wird und sie schläft.«
Die Stimme war wieder ruhig, und Kaikara atmete erleichtert aus. »Ich verstehe.«
»Der Code für ihr Tor ist vier-drei-neun-sechs. Hast du verstanden?«
Er zog eine Pistole und schrieb die Ziffern mit dem Lauf in die Erde, so wie es ihm die belgische Frau beigebracht hatte. »Ja, ich habe verstanden.«
Kapitel zehn
PRINCE GEORGE’S COUNTY, MARYLAND, USA
13. November, 11:12 Uhr GMT-5
Jon Smith beugte sich über das Lenkrad seines 1968er-Triumph und hielt sein Gesicht nahe genug an die Windschutzscheibe, damit die gut verborgenen Kameras ihn identifizieren konnten. Im nächsten Augenblick schwang ein Tor, das viel weniger Ehrfurcht gebietend aussah, als es in Wirklichkeit war, nach innen, und er ließ seinen Wagen auf das grün bewachsene Gelände rollen, das – so stand es zumindest auf dem Schild – den Anacostia Seagoing Yacht Club beherbergte.
Er schlängelte sich zwischen den zweckmäßigen Gebäuden hindurch, bis er schließlich zu einem langen Pier mit Booten kam, die alle in ausgezeichnetem Zustand zu sein schienen. In Wahrheit waren die Boote unbenutzt – sie kamen und gingen in einem gewissen Rhythmus, um das Ganze glaubwürdig erscheinen zu lassen.
Es fiel ihm schwer, sich daran zu gewöhnen, dass Covert One mittlerweile eine Größe erreicht hatte, die eine richtige Zentrale notwendig machte. Als der Präsident grünes Licht für die Einrichtung dieser Sondereinheit gegeben hatte, bestand sie lediglich aus einigen unabhängigen Spezialisten, die sich in ihren Fähigkeiten ergänzten und passenderweise allein lebten. Die Finanzierung des Projekts war nach wie vor völlig geheim – sie stammte aus Steuermitteln, die heimlich umgeleitet wurden.
Covert Ones Erfolg beruhte zum Teil auf seinen
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