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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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nicht vorhergesehen. Und Brandon fängt wirklich an zu schwanken.«
    Drake stieß einen langen Seufzer aus und zwang sich, ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Gazengas Wissen über den afrikanischen Kontinent war für ihre Operation unverzichtbar gewesen, aber sie hatten immer gewusst, dass er letztlich ein Risikofaktor war, den es zu eliminieren galt – dass er nicht den Mut haben würde, so weit zu gehen, wie es notwendig war. Ihn jetzt schon zu verlieren, kam jedoch einer kleinen Katastrophe gleich.

    »Du hast dich in die Materie eingearbeitet, Dave?«
    »Ich tue, was ich kann. Aber mein Wissen kann man nicht mit seinem vergleichen, genauso wenig wie meine Kontakte.«
    Drake nickte verstehend. »Wir müssen die Dinge beschleunigen und ihn rund um die Uhr überwachen. Schon ab heute Abend. Vielleicht wird er mehr Rückgrat zeigen, als wir denken.«
    »Und Smith?«
    »Fürs Erste folgen wir ihm nur. Vielleicht verrät er uns, wie viel er weiß und für wen er arbeitet. Aber sobald es danach aussieht, dass sie etwas Brauchbares finden, müssen sie verschwinden.«
     
    Brandon Gazenga lächelte den Leuten auf dem Flur unverbindlich zu und versuchte, sich möglichst natürlich zu bewegen, während er in sein Büro flüchtete und die Tür hinter sich schloss.
    Wie zum Teufel war er bloß in diese Sache hineingeraten?
    Die Frage war bestürzend einfach zu beantworten. Drake war persönlich zu ihm gekommen, und er hatte die Aufmerksamkeit des DCI genossen. Er hatte die Chance gesehen, auf der Karriereleiter nach oben zu kommen und in den oberen Etagen mitzuspielen – dafür hatte er sich mit zwei zugedrückten Augen auf diese zwielichtige Sache eingelassen.
    In der Collegezeit hatte sich die Welt noch so schön in Schwarz und Weiß einteilen lassen; hier in der CIA-Zentrale war alles in ein hoffnungsloses Grau getaucht. Man musste die Fakten und Informationen nur ein bisschen gezielt selektieren, schon konnte man einem Bericht genau die Aussage verleihen, die man haben wollte. Aber jetzt drohte alles aus
den Fugen zu geraten. Brandon sah ganz deutlich, wie sich die Dinge entwickeln würden; Drake würde am Ende Smith und seine Leute töten lassen. Natürlich würde das Eingreifen der CIA so indirekt wie immer erfolgen – über einen bezahlten Mittelsmann, der die entsprechenden Informationen an irgendwelche Verbrecher in der Gegend weitergab, vielleicht auch an einen von Bahames Leuten. Das war eine Regel, deren Bedeutung er im vergangenen Jahr gelernt hatte: Man musste bei allem, was man tat, darauf achten, dass einem niemand etwas nachweisen konnte.
    Aber er würde die Wahrheit kennen. Dass an seinen Händen kein Blut klebte, entband ihn noch lange nicht von seiner Verantwortung.
    Die ganze Operation war ein unglaublich heikler Balanceakt. Man ließ die Iraner gerade so weit gehen, dass die Beweise gegen sie erdrückend waren, aber nicht so weit, dass sie den Parasiten tatsächlich einsetzen konnten.
    Doch jetzt begann sich der Nebel plötzlich zu lichten, und Gazenga erkannte, wie subjektiv diese Sichtweise war. Wie weit würden Drake und Collen den Iran wirklich gehen lassen? Waren sie bereit, ein noch größeres Risiko einzugehen  – auch auf die Gefahr hin, dass die Sache völlig außer Kontrolle geriet?
    »Willkommen in der obersten Liga«, sagte er zu dem leeren Büro.
    Es war schon seltsam, wie sehr sich die Realität von der Fantasie unterschied. Wer hätte gedacht, dass er sich plötzlich nichts anderes wünschen würde, als mit seinen Brüdern die Restaurant-Kette der Familie zu führen. Dass es zu einem Traum werden könnte, zwischen gewürztem Rindfleisch und Abwaschwasser zu stehen.
    Gazenga ging auf wackeligen Beinen zu seinem Schreibtisch
und setzte sich auf den Lederstuhl, den ihm sein Vater zum Hochschulabschluss geschenkt hatte. Die Sache war ihm einfach über den Kopf gewachsen. Er musste mit jemandem reden, der wusste, was da vorging und was man machen konnte. Jemand, dem er vertrauen konnte.

Kapitel vierundzwanzig
    ENTEBBE, UGANDA
    21. November, 15:17 Uhr GMT+3
     
     
    Sarie van Keuren warf ein Gummiseil über die Kiste mit ihrer Ausrüstung, und Smith fing es auf und fixierte den Haken in einem Rostloch im Dach des Taxis.
    »Ich glaube, bis Kampala schaffen wir’s damit«, sagte er, und der Fahrer lehnte sich aus dem Fenster und nickte entschieden.
    »No problem.«
    Das schien sein gesamter englischer Wortschatz zu sein, doch mit der entsprechenden Betonung und dem passenden

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