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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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seinen Blick von der Frau zu wenden. Seine Zweifel an ihren Plänen und seine Angst vor der Arbeit der amerikanischen Geheimdienste waren mit einem Schlag dahin. Gott hatte eingegriffen und hatte ihm den Glauben an den Erfolg ihrer Mission zurückgegeben. Er hatte ihm Sarie van Keuren in die Hand gegeben, die einzige Person, der es zuzutrauen war, den Parasiten zu stabilisieren und zu einer gezielten Waffe zu machen.
     
    Jon Smith öffnete die Augen und wartete, bis die verschwommenen Schatten um ihn herum allmählich Gestalt annahmen und zu einer Felsdecke, rostigen Gitterstäben und einem primitiven Labor wurden. Er hatte noch immer nicht die Kraft, um aufzustehen, und drehte den Kopf zu Peter Howell hinüber, der reglos neben ihm lag.
    »Peter. Bist du okay?«
    Der Schlag gegen den Hinterkopf, den der alte Soldat hatte einstecken müssen, war so wuchtig gewesen, dass Smith befürchtete, er würde vielleicht nie wieder aufwachen.
    »Peter. Kannst du …«
    Ein leises Stöhnen kam von dem Mann, und dann etwas, das vielleicht Worte waren.

    »Was? Hast du etwas gesagt?«
    Er hob erneut an, diesmal kräftig genug. »Die leichtesten fünfzig Riesen, die du dir je verdient hast …«
    Smith hatte es noch nicht ganz geschafft, sich aufzusetzen, als er einen durchdringenden Schrei hörte. Der Adrenalinstoß verstärkte nur das Hämmern in seinem Kopf, und er wich instinktiv von den Gitterstäben zurück und suchte nach dem Ursprung des schrecklichen Geräusches.
    Etwa drei Meter entfernt war eine Frau in einer ähnlichen Zelle gefangen, die in die Felswand eingebaut war. Smith sah durch einen blutverschmierten Kunststoffvorhang, wie sie den Arm durch das Gitter steckte in dem verzweifelten Versuch, zu ihnen zu gelangen.
    »Sie sind wach.«
    Smith wandte sich träge der Stimme zu und sah einen alten Mann mit einer Schürze, die aussah, als hätte er die letzten fünfzig Jahre in einem Schlachthaus verbracht.
    »Wo ist Sarie?«
    »Wer?«, fragte der Mann.
    Smith hielt sich an den bedrückend massiven Gitterstäben fest, um sich hochzuziehen, während Howell die Verletzung untersuchte, die er am Hinterkopf davongetragen hatte.
    »Sarie van Keuren. Sie war mit uns zusammen.«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Mann gehörte offensichtlich nicht zu Bahames Anhängern  – dafür war er zu weiß, zu alt und – nach der Art, wie er sprach – zu gebildet.
    »Wer sind Sie?«
    »Ich?«, erwiderte er fast ein wenig erschrocken. »Thomas De Vries. Ich bin Arzt im Ruhestand und wurde entführt, um einen Mann am Leben zu erhalten, damit Bahame ihn
nachher umbringen konnte. Und jetzt wollen sie, dass ich einen Gehirnparasiten außerhalb des Körpers konserviere, damit sie ihn transportieren können.«
    »Ist es Ihnen gelungen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Wissenschaftler. Und selbst wenn ich einer wäre, würde ich es nicht tun.« Er zeigte auf die inzwischen leicht ermüdete infizierte Frau, die trotzdem immer noch versuchte, durch das Gitter zu kommen. »Bahame hält den Erreger am Leben, indem er von einem Opfer an das nächste weitergegeben wird. Sie stehen auch auf der Warteliste. Sobald klar wird, dass sie nicht mehr lang durchhält, stecken sie Sie zu ihr in die Zelle. Und wenn Sie sterben, ist Ihr Freund dran. Es tut mir leid.«
    »Na großartig«, seufzte Howell, während Smith ihn unter dem Arm fasste und ihm auf die Beine half. »Sagen Sie, gibt es irgendeinen Weg …«
    Er verstummte, als er Schritte kommen hörte. De Vries lief zu einem Sperrholztisch und tat so, als würde er arbeiten.
    Der Mann, der wenige Augenblicke später eintrat, war nicht der, den Smith erwartet hatte. Er stammte offensichtlich aus dem Nahen oder Mittleren Osten, hatte Schweißflecken an den Kleidern und strahlte etwas seltsam Pedantisches aus. Als Smith sich ihn mit sauberen Kleidern vorstellte, kam er ihm irgendwie bekannt vor. Er hatte dieses Gesicht schon einmal gesehen.
    »Colonel Smith, Mr. Howell. Ich muss sagen, es überrascht mich, dass es so einfach war, Sie zu fangen.«
    Der persische Akzent war das letzte Puzzlestück, das er gebraucht hatte. »Sie sehen ein bisschen heruntergekommen aus, Omidi.«
    Der Mann lächelte. »Sehr gut, Colonel. Natürlich, es war wohl nicht schwer zu erraten, dass ich hier bin. Irgendjemand
muss ja verhindern, dass Amerika diesen Parasiten in die Hände bekommt und gegen die islamische Welt einsetzt.«
    »Sie und Bahame sind ein ausgezeichnetes Team«, warf Howell ein. »Wie heißt es so

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