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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Stadt verbannen …«
    Forral lächelte kalt. »Das glaube ich nicht, Erzmagusch. Du mußt wissen, daß es nicht länger deine Sache ist, zu bestimmen, wer im Rat das Militär vertritt. Es wird dich vielleicht interessieren, zu erfahren, daß ich meinen Nachfolger bereits ernannt habe, für den Fall, daß mir irgend etwas zustoßen sollte. Du kennst Maya, die stellvertretende Kommandantin? Aus irgendeinem Grund hat sie nichts übrig für die Vorstellung, daß die Magusch Nexis beherrschen. Du wirst sicher viel Freude daran haben, dich mit ihr im Rat herumzustreiten. Vannor freut sich schon darauf.«
    »Aber – aber das kannst du nicht!« stotterte Miathan.
    Forral grinste. »Oh, das kann ich sehr wohl. Vannor hat die Ernennung unterstützt, und wir haben sie in die offiziellen Aufzeichnungen aufgenommen.«
    Der Erzmagusch war entgeistert. Er machte einen Schritt auf Forral zu, um ihn ein für allemal in ein Nichts zu verwandeln. Aber Aurian stellte sich schnell vor den Schwertkämpfer und hob ihre Hand in einer weit ausholenden Geste. Miathan sah die Luft in schimmernden Schlieren zerfließen, als ihr magischer Schild sich schloß. Ihr Gesicht zeigte den Ausdruck reinen Hasses, wie er ihn nie zuvor gesehen hatte. »Versuch es nur, Miathan«, grollte sie. »Ich bin nicht umsonst deine Schülerin. Laß uns sehen, wieviel du mir beigebracht hast!«
    Sie meinte, was sie sagte. Miathan war drauf und dran, sie völlig zu verlieren, und mit ihr wären auch seine sorgsam gehegten Pläne verloren. Seine alte Gerissenheit gewann die Oberhand. Er verstand sich wie kein anderer auf Verstellung, und er war skrupellos. Er erkannte jetzt, daß es ein böser Irrtum gewesen war, sich von seiner Lust übermannen zu lassen, als Aurian aus dem Tal zurückkam. Irgendwie hatte er sich während ihrer Abwesenheit selbst eingeredet, daß er auch ihr Herz gewinnen würde, wenn er erst ihren Körper besäße. Einfältiger Tölpel! Dies war kein einfaches, sterbliches Mädchen, das sich durch seine Stellung und seine magischen Kräfte einschüchtern ließ. Und jetzt hatte er sie dank seiner unbeherrschten Eile direkt in die Arme – und in das Bett – des Schwertkämpfers getrieben. In der Tat eine angemessene Strafe für seine eigene Dummheit.
    Miathan wußte, daß er Aurians Vertrauen zurückgewinnen mußte – und um das zu erreichen, mußte er seinen Stolz opfern. Zitternd vor Anstrengung, bezwang er seinen Ärger und schaffte es, seine Züge so etwas wie Bedauern zeigen zu lassen. »Aurian, bitte vergib mir. Es tut mir wirklich leid – für alles. Ich habe mich dir gegenüber sehr schlecht benommen, und das möchte ich wiedergutmachen. Forral, ich bitte um Vergebung. Ich hätte es schon lange wissen müssen, da ich wußte, wie Aurian für dich fühlt.« Er seufzte. »Ich kann nicht sagen, daß ich es gutheiße – aber ich liebe Aurian, und ich schätze eure Unterstützung. Wenn ihr es wollt, dann muß ich es akzeptieren. Seid also glücklich zusammen, solange ihr könnt.«
    Aurian zögerte; das Mißtrauen stand ihr klar ins Gesicht geschrieben.
    »Meine Liebe, ich bitte dich.« Miathan rang sich einige Tränen ab. »Bestrafe mich nicht für meine Unbesonnenheit. Ich verlöre lieber alles auf der Welt als deine Wertschätzung. Ich schwöre bei meiner Magie, daß ich eure Entscheidung akzeptiere und respektiere.«
    »Ich danke dir, Erzmagusch.« Obwohl sie ihre Erwiderung ruhig vorgetragen hatte, konnte der Erzmagusch erkennen, daß sich Aurian etwas entspannte, und hörte Erleichterung in ihrer Stimme mitschwingen, als sie schließlich ihren Schild senkte. Aber während sie früher auf ihn zugelaufen wäre und ihn umarmt hätte, blieb sie jetzt stehen, wo sie war, mit einer Hand auf Forrals Arm. Miathan biß die Zähne zusammen, um das Besitzverlangen zu unterdrücken, das in ihm aufwallte. Bei den Göttern, wenn er sie sich schließlich nehmen würde, würde sie diese Demütigung tausendfach bezahlen müssen …
    Als Aurian und Forral weit genug weg waren, ließ der Erzmagusch seinem Zorn in einem Ausbruch magischer Kräfte freien Lauf, der den Turm in seinen Grundfesten erschütterte. Er stapfte über den rauchenden Teppich, stieß mit dem Fuß die zersplitterte Einrichtung beiseite und drückte gegen einen Abschnitt der geschwärzten Wand. Mit einem Klick öffnete sich ein Teil der Vertäfelung, hinter der sich ein Hohlraum befand. Miathan griff hinein und nahm einen goldenen Kelch heraus. Er setzte sich auf den einzigen

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