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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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doch, oder?«
    Zu Mayas Überraschung blickte sie der Magusch klar und bestimmt an. »Das weiß ich – und dazu bin ich bereit«, sagte er. »Es ist schwer zu erklären, aber nach meiner – nachdem Davorshan mich verraten hatte, war es so, als hätte mein Leben keinen Sinn mehr. Ich fühlte mich hohl wie ein Schatten, aber das ist jetzt ganz anders geworden. Zum erstenmal in meinem Leben fühle ich mich wie ich selbst, wie mein ganz eigenes Selbst, und ich habe jetzt etwas, für das ich kämpfen will. Ich möchte nur, daß wir den Kampf gemeinsam ausfechten, welche Formen er auch annehmen mag. Und wenn du wirklich meinst, daß du nach Nexis zurückkehren mußt, dann soll meine Magie eben warten. Ich verstehe mich ja immerhin aufs Bogenschießen, weißt du. Ich hatte den besten Lehrer, den man sich denken kann – in allen Dingen.«
    Maya war von seinen Worten völlig verblüfft. Schließlich fand sie ihre Stimme wieder. »Mir kommen hundert Gründe in den Sinn, warum ich zurückgehen sollte«, sagte sie. »Aber irgendwie … Nun, vielleicht wäre es das beste, wenn ich eine Weile hierbliebe. Lady Eilin scheint der Ansicht zu sein, daß meine Rückkehr nach Nexis völlig sinnlos ist, obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe, daß ich meinen Posten verlassen habe. Aber ich will dich auch nicht hier alleinlassen, liebes Herz. Vielleicht können wir zusammen irgendeinen Weg finden, unsere Fähigkeiten vereint gegen den Erzmagusch einzusetzen – das hängt natürlich davon ab, ob Eilin diesem Arrangement zustimmt. Sie wird wahrscheinlich entsetzt sein und mich sofort aus ihrem Tal hinauswerfen.«
    »In diesem Fall«, sagte D’arvan bestimmt und mit einem neuen, freudigen Klang in seiner Stimme, »kann sie gleich uns beide zusammen hinauswerfen.«
     
    Sie schliefen noch, als Eilin sie am Morgen fand. Sie lagen zusammengerollt auf dem zerwühlten Bett wie zwei Katzen. D’arvans Haut wirkte auf seinen Armen, mit denen er Mayas gebräunten drahtigen Körper umschlungen hielt, besonders weiß, und er lächelte im Schlaf. Das gelöste, lange, dunkle Haar der Kriegerin fiel über die beiden wie ein Umhang. Die Lady starrte die beiden eine ganze Weile lang schweigend an. »Nicht schon wieder«, seufzte sie, zuckte dann hilflos die Achseln und blickte gen Himmel. »O ihr Götter«, murmelte sie. »Warum laßt ihr es immer wieder geschehen? Nun sind es schon drei, um die ich mich sorgen muß.«

 
17
Schiffbruch
     
     
    Die Laterne schwang im Rhythmus des Schiffes an ihrem Haken an der Decke, und der kreisrunde Flecken von trübem Licht, den sie warf, wanderte mit hypnotischer Regelmäßigkeit über die Holzplanken des Bodens und die Wände. Aurian saß mit übereinandergeschlagenen Beinen kerzengerade mitten in der winzigen Kabine, ihre magischen Kräfte auf den Schild konzentriert, der den alten Seelenverkäufer vor der Gewalt von Miathans Suchimpulsen verbarg. Gelegentlich spürte sie, wie der Druck seines Willens über ihren Schild strich, und hielt den Atem an, bis er vorüber, über den dunklen Wellen verschwunden war. Und ein ums andere Mal spürte Aurian trotz der Gefahr, wie ihre bleischweren Augenlider sich zu schließen begannen – und das ungeachtet der Tatsache, daß sie ihre Sitzposition so gewählt hatte, daß sie unmöglich einschlafen konnte, ohne den Halt zu verlieren und durch den Fall sogleich wieder wach zu werden.
    Es war die zweite Nacht ihrer Wache. In der ersten Nacht hatte sie erfolgreich auf die verborgensten Quellen ihrer magischen Kraft zurückgegriffen, um sich selbst wach und den Schild stabil zu halten; und dann hatten sie und Anvar den größten Teil des dazwischenliegenden Tages in der belebenden Seeluft an Deck verbracht, bis die Blicke und das Murren der immer aufsässigeren Mannschaft sie zurück in ihre Kabine getrieben hatten. Sara erachtete es immer noch als unter ihrer Würde, mit ihnen zu sprechen, und war samt ihrem ganzen jämmerlichen Selbstmitleid in ihrer Koje geblieben, so daß sie wenigstens von ihrer Seite Ruhe gehabt hatten. Unausgesprochen waren sie übereingekommen, Anvars frühere Verbindung mit Vannors Frau unerwähnt zu lassen, obwohl Aurian sich immer noch fragte, was es damit auf sich hatte. Jetzt hatte sie darauf bestanden, daß Anvar ein Weilchen schlief, wenigstens solange sie sich noch sicher sein konnte, aus eigener Kraft wach zu bleiben. Also lag er neben ihr, im Halbschlaf, bewegte sich dabei aber ruhelos, als ob er ebenso wie sie die Kraft fühlte, die von

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