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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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dem früher einmal Forral gewohnt hatte. D’arvan wurde Aurians altes Zimmer zugewiesen. Die schmerzhafte Erinnerung an ihre beiden verlorenen Freunde rief Maya ins Gedächtnis zurück, daß es noch etwas gab, das sie der Lady bisher nicht anvertraut hatte. »Lady Eilin«, sagte sie plötzlich, nicht mehr fähig, sich zu überlegen, wie sie es ihr schonend beibringen könnte. »Wußtest du, daß Aurian und Forral ein Paar waren?«
    »Ein Paar?« Einen furchtbaren Moment lang leuchteten Eilins Augen in Maya hinein, und dann verbarg die Magusch ihr Gesicht in den Händen. »Große Götter«, flüsterte sie. »Warum habe ich das nicht kommen sehen? Da war immer diese tiefe Zuneigung zwischen ihnen – aber wie konnten sie nur so dumm sein?« Sie wandte sich zu Maya um, die Augen von Schmerz verdüstert. »Nun, sie können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, daß sich der Erzmagusch dem Bösen hingegeben hat, aber jetzt wissen wir, was ihn zu seinen Taten trieb. Miathan war besessen von dem Gedanken an die Reinheit unserer Rasse, und er hat ihnen diese Verbindung sicherlich übelgenommen.« Sie schüttelte den Kopf. »Mein armes Kind«, murmelte sie. »Mein armes, armes Kind.« Eilin stieg die Stufen ihres Turmes hinauf, und Maya konnte von unten ihr leises Weinen hören.
    Mitten in der Nacht, in der dunkelsten und schlimmsten Stunde, wenn es den Anschein hat, daß es niemals wieder Morgen wird, ging Maya von ihrem Zimmer in die Küche, um sich an der Glut des Herdes zu wärmen. Trotz ihrer Erschöpfung hatte sie es nicht geschafft, einzuschlafen. Ihre Gedanken waren erfüllt von Kummer um Forral, der ihr so nahe schien in dem Zimmer, das einst das seine gewesen war, und von Furcht um Aurian, die jetzt ein Flüchtling war. Ihr Götter, wie groß mußte ihr Schmerz sein! Maya sorgte sich außerdem um ihre Stadt, die jetzt von einem dem Bösen verfallenen Wahnsinnigen beherrscht wurde, und um ihre Truppen, die die Folgen der über sie hereingebrochenen Katastrophe würden tragen müssen. Zwischen Trauer und Sorge war sie zu keinem klaren Gedanken mehr fähig. Ihre verzweifelten Anstrengungen machten alles nur noch schlimmer. Was ist los mit mir? dachte sie verzweifelt. Ich bin ein verdammter Soldat. Ich bin dazu ausgebildet, mit Gefahrensituationen zurechtzukommen! Es muß irgend etwas geben, das ich tun kann! Aber was immer es war, es entzog sich ihr. Niemals zuvor war sie sich so allein vorgekommen – so vollkommen erbärmlich hilflos.
    Das Geräusch einer Tür, die geöffnet wurde, ließ sie nach ihrem Schwert greifen, aber der Eindringling war nur D’arvan, der aus seinem Zimmer kam. Er wirkte ausgemergelt und zerquält. »Du auch?« sagte Maya kläglich. Sie war dankbar für die Gesellschaft.
    D’arvan starrte sie an. »Wie soll ich wohl schlafen können nach alledem, was ich heute abend erfahren habe?« fragte er.
    »Ja, wie wohl? Ich kann ja auch nicht schlafen nach dem, was ich erfahren habe, und bei dir war es ja noch viel schlimmer.« Das Selbstmitleid, das in der Stimme des Magusch mitgeschwungen hatte, war ihr eine heilsame Erinnerung. Sie war nahe daran gewesen, im gleichen Sumpf zu versinken. »Möchtest du etwas Tee?« fragte sie ihn.
    »Nein! Ich will, daß das alles nicht wahr ist! Ich will aufwachen und in meinem Bett in der Akademie liegen, will, daß alles so ist wie immer – und daß keine von diesen verfluchten Geschichten sich jemals ereignet hat!« Er ließ sich neben Mayas Stuhl auf den Boden sinken und stützte seinen Kopf auf die Hände. Obwohl er versuchte, es vor ihr zu verbergen, konnte sie spüren, daß er von Schluchzen geschüttelt wurde. Maya strich ihm über sein feines, helles Haar. »Ich auch, mein Lieber«, murmelte sie traurig, »ich auch.«
    D’arvan sah kurz zu ihr auf und verbarg sein Gesicht in den Händen. »Bei den Göttern, wie mußt du mich verachten!« schluchzte er.
    Maya war überrascht. »Wofür, um alles in der Welt?« sagte sie.
    »Weil ich zu nichts zu gebrauchen bin. Ich bin ein nutzloser Feigling – ich kann nur wie ein Mädchen weinen und mich selbst bejammern. Aber du bist eine Kriegerin – du bist mutig – ich weiß, wie mutig du bist. Du würdest dich niemals so gehen lassen wie ich.«
    Maya kicherte. »Wenn du wüßtest. Vor nicht einmal einer Stunde lag ich nebenan und habe geheult wie ein Schloßhund!«
    D’arvans Augen weiteten sich. »Wirklich?«
    »Natürlich, du Dummkopf. Wir haben furchtbare Dinge erfahren – Verrat über Verrat, ganze

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